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Das schwarze Manifest

Das schwarze Manifest

Titel: Das schwarze Manifest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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Botschaft an und ließ dem Zweiten Sekretär Turkin eine Nachricht übermitteln.
Vergessen Sie nicht, daß wir uns heute um 18 Uhr auf ein Bier treffen wollen.
Die Nachricht wurde natürlich erst Oberst Kuljow vorgelegt.
    »Wer ist dieser Monk?« fragte er Turkin.
    »Ein amerikanischer Diplomat. Er scheint von der amerikanischen Politik in Afrika enttäuscht zu sein. Ich versuche, ihn als Quelle zu gewinnen.«
    Kuljow nickte nachdrücklich. Das war gute Arbeit; so was machte sich in seinem Bericht nach Jasenewo immer gut.
    Als Monk ihm im Thorn Tree Cafe sein Päckchen überreichte, machte Turkin ein besorgtes Gesicht, weil er fürchtete, jemand von seiner Seite könnte diese Übergabe beobachtet haben. Das Päckchen konnte Geld enthalten.
    »Was ist das?« fragte er.
    Monk sagte es ihm. »Vielleicht schlägt es nicht an, aber es kann jedenfalls nicht schaden. Es ist alles, was wir haben.«
    Der Russe erstarrte, sein Blick wurde eisig.
    »Und was wollen Sie für dieses… Geschenk?« Der Amerikaner erwartete natürlich eine Gegenleistung.
    »Sie haben mir die Wahrheit über Ihren Sohn erzählt? Oder nur geschauspielert?«
    »Keine Schauspielerei. Diesmal nicht. Sonst schauspielern wir immer, Leute wie Sie und ich. Aber diesmal nicht.«
    Tatsächlich hatte Monk bereits im Nairobi General Hospital nachgefragt. Dr. Winston Moi hatte bestätigt, daß Turkins Sohn lebensgefährlich erkrankt war. Schlimm, dachte er, aber wir leben in einer schlimmen Welt. Er stand auf. Eigentlich hätte er den Mann jetzt erpressen müssen, damit er etwas herausrückte, etwas Geheimes verriet. Aber er wußte, daß diese Geschichte mit dem kleinen Jungen ausnahmsweise stimmte, kein Schwindel war. Hätte er sich jetzt so verhalten müssen, wäre er lieber Straßenkehrer in der Bronx gewesen.
    »Behalten Sie's, mein Freund. Hoffentlich hilft's. Es kostet nichts.«
    Er wandte sich ab, um zu gehen. Dann hörte er eine Stimme hinter sich.
    »Mr. Monk, Sie verstehen Russisch?«
    Der Amerikaner nickte. »Ein bißchen.«
    »Das habe ich mir gedacht. Dann wissen Sie, was das Wort
spasibo
heißt.«
    Sie kam kurz nach vierzehn Uhr aus dem Rosy O'Grady Pub und ging zu ihrem Wagen. Der Rover hat eine Zentralverriegelung. Als sie jetzt die Fahrertür aufsperrte, war automatisch auch die Beifahrertür entriegelt. Sie war mit angelegtem Sicherheitsgurt und laufendem Motor abfahrbereit, als die Beifahrertür aufgerissen wurde. Sie sah erschrocken auf. Er stand gebückt an der offenen Autotür. Abgewetzter uralter Militärmantel, am Aufschlag vier Orden mit schmuddeligen Bändern, Stoppelkinn. Als er den Mund öffnete, blinkten drei Vorderzähne aus Edelstahl. Er warf ihr einen schmalen Ordner auf den Schoß. Dank ihrer guten Russischkenntnisse konnte sie später wiederholen, was er gesagt hatte. »Bitte, Mister Botschafter geben. Für das Bier.« Sein Anblick erschreckte sie. Er war offensichtlich verrückt, vielleicht schizophren. Solche Leute konnten gefährlich sein. Celia Stone war kreidebleich, als sie davonfuhr, und die offene Tür pendelte heftig, bis die Bewegungsenergie des Wagens sie zuknallen ließ. Sie warf die lächerliche Bittschrift – oder was immer das sein mochte – in den Fußraum vor dem Beifahrersitz und fuhr zur Botschaft zurück.
    Kurz vor Mittag an eben diesem sechzehnten Juli drückte Igor Komarow in seinem Büro im ersten Stock der Villa in einer Seitenstraße des Kiselnyboulevards auf die Sprechtaste der Gegensprechanlage, die ihn mit seinem Privatsekretär verband.
    »Haben Sie schon Gelegenheit gehabt, das Schriftstück zu lesen, das ich Ihnen gestern überlassen habe?« fragte er
.
    »Gewiß, Gospodin Präsident«, bestätigte Akopow. »Wirklich brillant, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf.« Komarow wurde von allen Mitarbeitern als Gospodin Präsident angesprochen, was sich auf seine Stellung als Präsident des Exekutivkomitees der Union Patriotischer Kräfte bezog. Außerdem waren sie ohnehin davon überzeugt, daß er nächstes Jahr weiterhin Gospodin Präsident sein würde – allerdings aus einem anderen Grund.
    »Danke«, sagte Komarow, »dann bringen Sie's mir bitte zurück.«
    Die Gegensprechanlage wurde knackend ausgeschaltet. Akopow stand auf und trat an seinen Wandsafe. Er kannte die Kombination auswendig und stellte die sechs Zahlen nacheinander auf dem Mittelrand ein. Dann zog er die Safetür auf und wollte das Schriftstück mit dem Umschlag aus schwarzem Zeichenpapier herausnehmen. Es lag nicht darin.
    Er

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