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Das Schweigen des Glücks

Das Schweigen des Glücks

Titel: Das Schweigen des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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weh, wie jeden Tag beim Aufwachen.
    »Das ist wahr.«
    Taylor streckte die Arme aus und gähnte.
    »Guten Morgen«, hörte er hinter sich. Er drehte den Kopf und sah Denise aus ihrem Zimmer kommen. Sie trug einen rosafarbenen Schlafanzug und Socken. Er stand vom Sofa auf.
    »Guten Morgen«, sagte er und sah sich um. »Sieht so aus, als wäre ich gestern Abend eingenickt.«
    »Du warst müde.«
    »Entschuldigung.«
    »Das macht doch nichts«, sagte sie. Kyle war in die Ecke gegangen, wo seine Spielzeuge lagen, und setzte sich hin. Denise ging zu ihm und gab ihm einen Kuss auf den Kopf. »Morgen, mein Süßer.«
    »Moon«, sagte er.
    »Hast du Hunger?«
    »Nei.«
    »Möchtest du einen Joghurt?«
    »Nei.«
    »Möchtest du spielen?«
    Kyle nickte und Denise wandte ihre Aufmerksamkeit Taylor zu. »Und was ist mit dir? Hast du Hunger?«
    »Ich möchte nicht, dass du für mich Frühstück machst.«
    »Ich wollte dir Cornflakes anbieten«, sagte sie rasch, worauf Taylor lächelte. Denise zog das Oberteil des Schlafanzugs zurecht. »Hast du gut geschlafen?«
    »Wie ein Stein«, sagte er. »Danke für gestern Abend. Du warst sehr geduldig mit mir.«
    Sie zuckte mit den Schultern, das Morgenlicht funkelte in ihren Augen, ihr langes, zerzaustes Haar fiel ihr über die Schultern. »Wozu sind Freunde denn da?«
    Plötzlich war er verlegen und fing an, die Decke zusammenzulegen, dankbar, etwas zu tun zu haben. Er fühlte sich fehl am Platz in ihrem Haus so früh am Morgen.
    Denise trat zu ihm.
    »Möchtest du nicht doch zum Frühstück bleiben? Der Karton ist noch halb voll.«
    Taylor wägte ab. »Und Milch?«, fragte er dann.
    »Nein, wir nehmen immer Wasser für unsere Cornflakes«, sagte sie ernst.
    Er sah sie an, als fragte er sich, ob er ihr glauben solle oder nicht, als Denise plötzlich lachte, ein melodisches Lachen.
    »Natürlich haben wir Milch, du Dussel?«
    »Dussel?«
    »Eine zärtliche Anrede. Es bedeutet: ›Ich mag dich‹«, sagte sie mit einem Zwinkern.
    Die Worte hatten eine aufmunternde Wirkung. »In dem Fall bleibe ich gern.«
    »Und was hast du heute vor?«, fragte Taylor.
    Sie hatten gefrühstückt und Denise brachte ihn zur Tür. Er musste nach Hause fahren und sich umziehen, bevor er zur Baustelle ging.
    »Das gleiche wie immer. Erst arbeite ich mit Kyle ein paar Stunden und danach weiß ich noch nicht. Es kommt drauf an, was er machen möchte – im Garten spielen, Fahrrad fahren, mal sehen. Und heute Abend muss ich wieder arbeiten.«
    »Und diese geilen Männer bedienen?«
    »Eine Frau muss ihre Rechnungen bezahlen«, sagte sie schnippisch, »außerdem sind sie so schlecht nicht. Der, der gestern Abend gekommen ist, ist ziemlich nett. Ich habe ihn bei mir übernachten lassen.«
    »Ein echter Charmeur, was?«
    »Das würde ich nicht sagen. Aber er hat mir so Leid getan, dass ich es nicht übers Herz gebracht habe, ihn abzuweisen.«
    »Aua.«
    Als sie bei der Tür standen, lehnte sie sich spielerisch an ihn und stieß ihn in die Rippen.
    »Du weißt, dass das lustig gemeint war.«
    »Ich hoffe es.«
    Der Himmel war wolkenlos und die Sonne schickte ihre ersten Strahlen über die Baumwipfel, als sie auf die Veranda traten. »Was ich noch sagen wollte, wegen gestern Abend… danke für alles.«
    »Du hast dich schon bedankt, weißt du das nicht mehr?«
    »Doch«, sagte Taylor ernst, »aber ich wollte mich noch einmal bedanken.«
    Sie standen da, ohne zu sprechen, dann machte Denise einen Schritt nach vorn. Erst sah sie zu Boden, dann hob sie den Blick zu ihm, legte den Kopf auf die Seite und kam mit ihrem Gesicht näher an seins. Sie sah die Überraschung in seinen Augen, als sie ihn sanft auf den Mund küsste.
    Es war nur ein kleiner Kuss, aber Taylor konnte den Blick nicht von ihr wenden und dachte, wie schön es sich angefühlt hatte.
    »Ich finde es schön, dass du zu mir gekommen bist«, sagte sie.
    Sie war immer noch im Schlafanzug, ihre Haare waren zerwühlt, und sie sah einfach vollkommen aus.

Kapitel 18
    S päter am selben Tag bat Taylor Denise, ihm Kyles Tagebuch zu zeigen.
    Sie saß neben ihm in der Küche, blätterte die Seiten um und machte hin und wieder eine Bemerkung. Auf jeder Seite hatte Denise ihre Ziele vermerkt sowie einzelne Wörter und Ausdrücke und Kyles Aussprache und am Schluss hatte sie ihre Beobachtung notiert.
    »Du siehst, es ist einfach ein Protokoll von dem, was wir machen. Mehr nicht.«
    Taylor schlug das Heft noch einmal ganz vorn auf. Oben auf der Seite stand ein einziges

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