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Das Schwein kommt zum Essen: Roman (German Edition)

Das Schwein kommt zum Essen: Roman (German Edition)

Titel: Das Schwein kommt zum Essen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Caldwell
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Birne.
    Voller Mitleid sagte Kitty: »Kommen Sie, ich zeige Ihnen, wo’s langgeht. Wenn Eure Lordschaft uns entschuldigen wollten.«
    »Gewiss doch. Dann kann ich mich noch ein wenig umsehen.«
    »Ich bin gleich wieder da.«
    Kaum eine Minute war vergangen, da war sie zurück. Sie hatte Mr. Skiddings die Treppe hochgescheucht und ihn mit einer Kopfbewegung zur zweiten Tür links gewiesen. »Saubere Handtücher sind im Schränkchen.«
    Seine Lordschaft fuhr mit der Hand über die Steinmauer im Durchgang zur Großen Halle. »Das wird natürlich alles verkleidet.« Er zog die Hand zurück und rieb Finger und Daumen aneinander, um sie wieder sauber zu bekommen. Suchend schaute er sich nach etwas um, woran er die Hände abwischen konnte, und fand einen schmuddligen Samtvorhang, den die Hausbesetzer aufgehängt hatten. Er hatte wohl die mittelalterlichen Wandbehänge ersetzen sollen, mit deren Hilfe die durch die Mauern dringende Feuchtigkeit zurückgehalten wurde. »Unterlagen im Archiv habe ich entnommen, mein Vorfahr hätte das Werk vollendet, das die primitiven ursprünglichen Bewohner kaum vorangebracht hatten, nachdem die Urform des Baus errichtet war. Er wurde jedoch durch die schändliche Verschwörung vertrieben, ehe er noch von der Burg völlig Besitz ergreifen konnte. Man kann nicht in einem bloßen Steinhaufen hausen und sich für zivilisiert halten. Ich zweifle nicht, dass Sie ähnliche Pläne hatten, in die ich nun störend eingreifen muss wegen meiner traurigen Pflicht, die ich meinen Ahnen schuldig bin.«
    »Es ist eine Burg, kein Palast.«
    »Aber sie wird sich dem Aussehen eines Palastes nähern, wenn ich meine Pläne umgesetzt habe. Ich darf nun eine viel zu lange vernachlässigte Aufgabe vollenden. Das erfüllt einen mit dem Gefühl, eine Mission zu haben, meinen Sie nicht auch?«
    Da Mr. Skiddings erschien, blieb Seiner Lordschaft Kittys Erwiderung erspart. Der Architekt hatte beim Abtrocknen die Haarbüschel platt auf den Schädel gedrückt.Auch hatte er sich die Zeit genommen, die vom Regen verschrumpelte Krawatte glatt zu ziehen und versucht, die sorgsame Fältelung des Taschentuchs in seiner Brusttasche wiederherzustellen. »Die Spülung im Klo …«, fragte er zögernd, »die Spülung …?«
    »Oh«, sagte Kitty, und das Lächeln glitt wieder auf ihr Gesicht, »habe ich vergessen, Ihnen zu sagen. Sie müssen nur in den Wasserkasten greifen und den Mechanismus hochziehen. Funktioniert einwandfrei, wenn man es richtig anpackt.«
    »Ah ja.« Der Mann wollte schon wieder zur Treppe.
    »Nein, lassen Sie nur«, sagte Kitty. »Ist nur eine Kleinigkeit, bringe ich später in Ordnung. Ich bin sicher, dass Sie, meine Herren, da es nun aufgehört hat zu regnen…«
    »Es hat nicht aufgehört.« Seine Lordschaft unterbrach sie in dem knappen Ton, der ihm stets zu Gebot stand.
    Was anderes blieb Kitty übrig, als ihr liebenswürdiges Lächeln zu verstärken? »Sagen wir, es hat nachgelassen.«
    »Nässer, als man schon ist, kann man kaum werden.«
    Dass er von sich in der dritten Person sprach, nahm Kitty befriedigt zur Kenntnis, bevorzugte der Lord doch sonst sicher den Plural majestatis. Als weiteren Beweis der in ihm schlummernden Demut hatte er den Hals gereckt und das Kinn ein wenig vorgeschoben, die Kiefer fest aufeinandergepresst und so seine Worte durch die zusammengebissenen Zähne gemurmelt. Hätte Kitty ein noch breiteres Lächeln aufsetzen können, wären ihr die Gesichtszüge vollends entglitten. »Wer nass wird, wird auch wieder trocken«, sagte sie nur und hoffte, Seine Lordschaft würde sich so wie sie daran erinnern, dass sie ihn mit genau diesem Rat bei seinem letzten Besuch verabschiedet hatte.
    Jetzt wie damals fügte sich der Lord stoisch ins Unvermeidliche, wie es schon seine Vorfahren getan hatten,wenn sie erstmals von einer Lebensweisheit erfuhren, die ihnen bislang fremd gewesen war. »Einen Regenschirm haben Sie wohl immer noch nicht.«
    »Manche Sachen vergesse ich ständig.« Kitty neigte leicht den Kopf.
    »Es geht weniger um mich, mehr um Mr. Skiddings, er ist empfänglich für Lungenentzündung.«
    Der Architekt riss bei dieser Feststellung überrascht die Augen auf.
    »Im Wagen haben Sie wohl keinen?«, erkundigte sich Kitty.
    »Hätten wir uns seiner nicht bedient, um hierherzugelangen?«
    »Verzeihen Sie. Wie dumm von mir.«
    Da Seine Lordschaft nicht widersprach, hob Kitty den Kopf, um ihr noch immer strahlendes Lächeln, an das sich ihr Gesicht allmählich gewöhnt hatte,

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