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Das Schwein sieht Gespenster: Roman (German Edition)

Das Schwein sieht Gespenster: Roman (German Edition)

Titel: Das Schwein sieht Gespenster: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Caldwell
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gerührt, hatte sich von nichts ablenken lassen. Argwöhnisch näherte Declan sich ihm. Je näher er an das Tier herankam, umso mehr spürte er, dass man etwas von ihm wollte. Das konnte nur mit dem Haufen zu tun haben, der das Schwein so in seinen Bann gezogen hatte.
    Er verfolgte die Blickrichtung des Tiers, ging zu der anvisierten Stelle und blieb stehen. Der starre Blick wich keinen Zentimeter. Declan langte in den Haufen und zerrte einen Schottenrock heraus, der zerknautscht inmitten der weggeworfenen Sachen gelegen hatte. Und gleich kam ihm noch mehr entgegen: Teile eines zerfetzten Zelts, ein verbeulter Teekessel, eine zerbrochene Tischtenniskelle und ein mottenzerfressener Sweater. Noch hielt sich, was ringsum gestapelt war, würde aber bald in die Höhlung sinken, die er in den Müllberg grub. Er wollte den Berg schon systematisch abbauen, doch da gelang es ihm, ein Metallkästchen mit daran baumelnden Drähten zu packen. Vermutlich eine Vorrichtung, die Kieran sich als Zeituhr für seine Koch- und Backkünste in der Burgküche gebastelt hatte. Immer noch stierte das Schwein auf das Loch, das Declan gemacht hatte. Der Dachdecker griff abermals hinein und bekam ein verdrecktes Buch mit vielen Eselsohren zu fassen. Eigentlich kein Buch, mehr einen der Kataloge, die um die Weihnachtszeit die Briefkästen verstopfen. Er ließ ihn fallen und steckte die Hand – vielmehr fast den ganzen Arm – wieder in den Haufen. Daraufhin senkte das Schwein den Kopf und trottete auf unhörbaren Geisterhufen davon. Hinter dem dritten Stall verschwand es gänzlich.
    Declan zog den Arm zurück und wartete, ob das Schwein wieder erscheinen würde. Das tat es aber nicht. An dem weiteren Verlauf der Dinge schien es nicht interessiert. Wie töricht von ihm zu denken, was das Schwein tat oder nicht tat, hätte eine besondere Bedeutung, hätte irgend etwas mit ihm zu tun. Er lachte kurz auf. Er hatte das vom Schwein initiierte Spiel mitgemacht und musste nun die Strafe des Verlierers hinnehmen: nämlich die Demütigung, dass ihn ein Schwein an der Nase herumgeführt hatte – noch dazu ein Geisterschwein.
    Er begann den Krempel, den er herausgeholt hatte, aufzusammeln, denn streng erzogen, wie er war, musste er die Ordnung der Dinge wiederherstellen, hatte er sie einmal durcheinandergebracht. Der Abfallhaufen sollte in der ursprünglichenForm erhalten bleiben. Der Kessel, der Rock, die Kelle wurden zurückgeworfen. Als Nächstes würden das Buch und die Vorrichtung folgen, wozu sie auch immer gedient haben mochte. Er wollte sie richtig tief in das Loch stopfen, wo er sie gefunden hatte, und den Sweater und den ganzen anderen Kram hinterherschieben. Er nahm die zerfledderten Seiten auf und schaute kurz drauf. Vielleicht gaben sie Aufschluss darüber, was die Hausbesetzer interessiert hatte, eventuell sogar Einblick in ihr Verhalten, ihre Belange, ihre Zukunftspläne. Als ob ihn das ernsthaft gekümmert hätte.
    Er schlug den Katalog aufs Geratewohl auf, las, was da stand, auch die Bleistiftnotizen am Rand und erblickte ein flüchtig gezeichnetes Diagramm. Er las weiter, aber nur wenige Zeilen, dann klappte er die Werbeschrift langsam zu. Er nahm das Metallkästchen mit den herumhängenden Drähten auf. Sah es sich genauer an, schlug den Katalog wieder auf.
    Er rührte sich nicht vom Fleck. Wie lange er dort reglos im Regen stehen blieb, wusste er nicht. Zuerst dachte er daran, sein Hemd aufzuknöpfen und die bedruckten Seiten und das Kästchen hineinzuschieben, um sie einigermaßen zu schützen. Dann aber lief er in den Schuppen und öffnete den Beutel. Er zwängte Katalog und Kästchen hinein und zog mit zitternden Händen die Lederschnur zu. Jetzt waren die Sachen sicher, der herabprasselnde Regen konnte ihnen nichts anhaben.
    Declan stolperte fast über die eigenen Füße, zwang sich dann, so gut es ging, normal zu gehen. Vor dem Portal zur Großen Halle blieb er stehen und nahm den Schlüssel, den Kitty ihm gegeben hatte, falls er die »sanitären Einrichtungen« benutzen wollte. Er ging hinein, schloss den Türflügel, lehnte sich dagegen, öffnete den Beutel und zog das Buch heraus. Er schlug es auf und wieder zu, ohne darin gelesen zu haben. Das brauchte er auch gar nicht. Er wusste, was er in der Hand hielt. Es war nicht nur ein Katalog, in dem in allen Einzelheiten beschrieben wurde, wie man Sprengstoffe zur Explosion brachte. Auf die Ränder waren auch Notizen und Zeichnungen gekritzelt, wie man dieDrähte des Metallkastens

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