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Das Schwert der Koenigin

Das Schwert der Koenigin

Titel: Das Schwert der Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duncan Lay
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würde.
    Außerdem schickte Gello nach Pater Prent. Der Priester, dessen Hilfe beinahe zur Ergreifung der Königin geführt hatte, war ihm im Laufe der letzten Wochen ein nützlicher Verbündeter gewesen. Und sie beide hatten eine Menge Gemeinsamkeiten entdeckt. Vor allem eine beiderseitige Liebe zur Macht. Nach einigen frühen Diskussionen und Wortgefechten war er zu dem Schluss gekommen, dass es vieles gab, was sie tun konnten, um einander zu helfen.
    »Welche Fortschritte machen die Pläne für meine Krönung?«, fragte Gello, sobald der Priester Platz genommen und er ihm ein Glas Wein angeboten hatte. »Seid Ihr Euch sicher, dass der Erzbischof nichts unternehmen wird?«
    Das war eine weitere geringfügige Sorge gewesen. Die Könige – und jetzt die Königin – von Norstalos waren immer vom Erzbischof von Norstalos gekrönt worden.
    Viele der Bauern – und eine ganze Anzahl der Edelleute – schienen zu denken, dass es wichtig sei, den Segen Aroarils zu erhalten. Gello hätte das gar nicht gleichgültiger sein können. Aber er wollte zum König gekrönt werden, und wenn die Krönung nicht von der Kirche vollzogen wurde, würde sie immer als illegitim gelten – zumindest hinter vorgehaltener Hand. Es würde auch nicht angenehm sein, wenn die Priester von ihren Kanzeln aus die Stimme gegen ihn erhöben. Obwohl er keine Bedenken kannte, solche verräterischen Machenschaften im Keim zu ersticken und allzu vorlaute Priester hinrichten zu lassen, wusste er, dass es das Volk aufregen würde. Es würde jedenfalls viel besser sein, dafür zu sorgen, dass die Kirche von vornherein stillhielt.
    Der Erzbischof hatte sich rundheraus geweigert, Gello zu krönen, solange Merren noch lebte. Also würde er von Pater Prent gekrönt werden, dann konnte er den Erzbischof entlassen, Prent an seiner Stelle ernennen und plausibel behaupten, er sei vom Erzbischof gekrönt worden. Dann konnte er mit Prents Hilfe die Priesterschaft zwingen, ihren Gemeinden zu erklären, dass es eine heilige Pflicht sei, seinem Befehl zu gehorchen, Krieg gegen jedes andere Land zu führen.
    Seine einzige Furcht hatte darin bestanden, dass der Erzbischof seine Priester anweisen könnte, von der Kanzel zu verkünden, es sei die Pflicht des Volkes, Königin Merren zu unterstützen. Aber in diesem Punkt war Gello die Hilfe Prents zugutegekommen, der sich in den Intrigen der Kirchenpolitik gut auskannte. Er hatte etliche Gefälligkeiten eingefordert, viele der ranghöheren Geistlichen an ihre kleinen dunklen Geheimnisse erinnert und es so geschafft, die Kirche in eine lähmende Debatte darüber zu verwickeln, ob sie im Kampf um den Thron Stellung beziehen oder neutral bleiben und sich auf ihre geistlichen Aufgaben beschränken sollte. Nachdem die Kirche so kaltgestellt und dem Erzbischof die Möglichkeit genommen worden war, seinen Bischofsrat zu einer Entscheidung zu zwingen, war der Weg für Gello frei, sich zum König krönen zu lassen.
    Er wollte, dass die Nachricht, Norstalos habe wieder einen König, sich schnell im Land verbreitete. Zu diesem Zweck hatte er eine prächtige Zeremonie vorbereitet, bei der es reichlich kostenlose Speisen und Getränke geben würde und an der alle Barden in Reichweite würden teilnehmen müssen. Er hatte bereits niedergeschrieben, was sie den Menschen sagen mussten.
    »Es wird eine wunderbare Zeremonie werden, Herr, und dann werdet Ihr offiziell der König sein.« Prent lächelte. »Und Norstalos kann seine Position als Führer der Welt einnehmen.«
    »In der Tat.« Gello gestattete sich für einen Moment, davon zu träumen. Sie besprachen noch einige andere Dinge, wie eine Erhöhung des erzbischöflichen Salärs, sobald Prent das Amt übernahm, bevor der Priester zu seinen Pflichten zurückkehren musste. Gello wartete, bis Prent gegangen war, dann winkte er einen jungen Offizier zu sich.
    »Ich will sofort benachrichtigt werden, wenn Neuigkeiten aus dem Norden eintreffen«, befahl er.
    Martil hatte die gefangenen Soldaten aus der Stadt verlegen und in der Nähe des Massengrabes ihrer Kameraden ein Lager aufgeschlagen lassen. So viele Soldaten in der Stadt zu haben empfanden die meisten Städter als unerträglich, vor allem jene, die in der Schlacht geliebte Menschen verloren hatten. Martil wollte Übergriffe auf jeden Fall vermeiden.
    Dann begann der quälende Prozess zu ermitteln, welche der Soldaten sich eines Verbrechens schuldig gemacht hatten. Es gab viele Bauern und Stadtbewohner, die bereit waren, jeden zu

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