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Das Schwert der Koenigin

Das Schwert der Koenigin

Titel: Das Schwert der Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duncan Lay
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zu wissen, dass sie auf dem Schlachtfeld kaum etwas taugten. »Willst du damit andeuten, du könntest es im Kampf mit mir aufnehmen?«
    »Nein«, erwiderte Barrett.
    Martil machte Anstalten, sich abzuwenden, ein kleines Lächeln auf dem Gesicht.
    »Ich würde dich besiegen.«
    Martil drehte sich wieder um. Er wusste, er hätte einen Scherz machen und Barrett dann ruhig bitten sollen weiterzugehen, aber er war nicht Kriegshauptmann geworden, indem er das Ruhige, das Vernünftige tat. Außerdem war jetzt seine Chance gekommen, diesem verdammten Zauberer das Maul zu stopfen.
    »Dann komm doch her und zeig es mir«, schlug er vor.
    Barrett lächelte kalt. »Es sollte eine kurze Lektion werden«, gab er zurück. Er wusste, er hätte dem muskelbepackten Tölpel seinen Augenblick des Spaßes gönnen und sich einfach umdrehen sollen, aber in Wahrheit hatte er das Gefühl, dass er nicht geschätzt wurde. Merren war niemals glücklich über seine Berichte; Meldungen von Martil schienen sie irgendwie mehr zu erfreuen. Er hatte das Gefühl, dass die Schuld daran die Lektionen trugen, die Martil ihr vermittelte. Dann waren da die Männer dieser kleinen Rebellenschar. Er war der königliche Magier, einer der mächtigsten Männer, die jemals in den Neunten Zirkel aufgenommen worden waren. Er war außerdem verantwortlich dafür, dass alle genug zu essen bekamen. Aber wurde er gefeiert, wurde er bewundert und belobigt? Nein, es war dieser verdammte Rallorer, über den alle sprachen. Er hatte genug.
    Binnen Augenblicken standen die beiden in einem riesigen Kreis von Männern, und viele der Frauen und Kinder kamen ebenfalls herbeigeeilt. Beide Männer trugen Hemd und Hose, und Martil hielt zwei kurze Holzschwerter in Händen, während Barrett nur seinen Zauberstab hatte – bis er die Augen für einen Moment schloss.
    Die Menge keuchte auf, als Barretts Stab, ein kräftiger Stock von vielleicht einer Spanne, jetzt doppelt so lang war wie zuvor und dick genug, dass man ihn nicht mit zwei Händen umfassen konnte. Und Barrett wirbelte ihn herum, als wöge er nicht mehr als eine Feder. Martil hatte keinen Zweifel, dass der Stock sich nicht wie eine Feder anfühlen würde, wenn er ihn traf. Nun, das war ein kluger Schachzug des Zauberers, aber das Spiel hatte noch nicht einmal begonnen.
    »Wann immer du bereit bist«, lud Martil den anderen Mann ein.
    Barrett nickte, nahm sich etwas zurück und sprang los, erhob sich auf doppelte Mannshöhe in die Luft und ließ bei der Landung den Zauberstab herabsausen, dass es nur so pfiff und der Wind den Zuschauern die Haare zerzauste.
    Aber Martil war nicht da, wo der Knüppel auftraf; er hatte sich während Barretts Sprung geduckt und weggerollt.
    »Ja, wenn du das in der Schlacht fertigbrächtest, hätten wir wohl Verwendung für dich auf unserer Seite«, bemerkte er im Plauderton.
    »Ich kann es noch besser machen. Pass auf!« Barrett lächelte, und die Menge schnappte nach Luft und schrie auf, als seine Haut sich verdunkelte und die Farbe von Baumrinde annahm. »Pfeile werden von mir einfach abprallen. Schwerter könnten meine Haut nur anritzen. Einzig ein Axthieb könnte mich jetzt verletzen.«
    »Das ist ein schlauer Trick«, gab Martil zu, dann griff er an, noch während er redete. Er würde Barrett schlagen können, wenn er den furchterregenden Stab unterlief und dicht genug an den Zauberer herankam.
    Aber Barrett wartete nicht darauf, dass er näher kam, sondern sprang über Martils Kopf hinweg und schlug zurück, sobald er landete. Martil wirbelte herum, duckte sich unter dem Stab hinweg und stach mit seinen Holzschwertern nach der Brust des Zauberers.
    Barrett schien rückwärtszuschweben, der massive Stab bewegte sich unwahrscheinlich schnell, um jeden von Martils Hieben abzublocken, während die Füße des Zauberers kaum den Boden berührten.
    Martil, der jetzt schwitzte, gab die Verfolgung auf, und sofort sprang Barrett vor, der riesige Stab sauste hin und her, auf und nieder und brummte von der Wucht eines jeden Hiebes. Jetzt war es an Martil, zurück- und auszuweichen. Er duckte sich, sprang zur Seite und benutzte beide Schwerter, um die Hiebe abzuwehren. Seine Beinarbeit war sinnverwirrend. Jeder Trick, den er auf den südlichen Schlachtfeldern gelernt hatte, kam zum Einsatz. Aber er dachte nicht darüber nach. Die Schreie und Rufe der Menge, die Tatsache, dass selbst Merren herausgekommen war, um zu sehen, was es mit dem Aufruhr auf sich hatte, nichts von all diesen Dingen hatte eine

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