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Das Schwert in Der Stille

Das Schwert in Der Stille

Titel: Das Schwert in Der Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lian Hearn
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uns sehen. Lord Shigerus Leben hängt davon ab.«
    Sie murrten weiter, während sie die Pferde absattelten und fütterten. Ich spürte, wie das Feuer in ihnen anfing zu brennen, wie der Wunsch aufstieg, alte Beleidigungen zu tilgen und alte Rechnungen zu begleichen.
    »Wenn einer von euch ein Schwert gegen die Tohan zieht, hat er in meinen Augen sein Leben verwirkt!«, sagte ich zornig.
    Sie waren nicht sehr beeindruckt. Vielleicht wussten sie mehr über mich als Abe und seine Männer, aber ich war für sie immer noch nur der junge Takeo, ein Stubenhocker, der gern malte, jetzt ganz geschickt war mit dem Schwert, aber immer zu sanft, zu weich. Bei dem Gedanken, dass ich tatsächlich einen von ihnen töten würde, mussten sie nur grinsen.
    Ich fürchtete ihren Leichtsinn. Wenn ein Kampf ausbrach, würden die Tohan zweifellos die Gelegenheit nutzen, Shigeru des Verrats anzuklagen. Jetzt durfte nichts geschehen, was uns daran hinderte, unverdächtig nach Inuyama zu kommen.
    Als ich die Ställe verließ, hatte ich heftige Kopfschmerzen. Mir war, als hätte ich seit Wochen nicht mehr geschlafen. Ich ging ins Badehaus. Das Mädchen, das mir am Morgen Tee gebracht und gesagt hatte, sie würde meine Kleidung trocknen, war da. Sie schrubbte mir den Rücken, massierte mir die Schläfen und hätte bestimmt mehr für mich getan, wenn ich nicht so müde gewesen wäre und nicht so erfüllt von Kaede. Sie ließ mich in dem heißen Wasser entspannen, doch als sie sich zurückzog, flüsterte sie: »Die Arbeit war gut gemacht.«
    Ich war schon eingenickt, aber bei ihren Worten wurde ich hellwach. »Welche Arbeit?«, fragte ich, doch sie war schon gegangen. Beklommen stieg ich aus der Wanne und ging ins Zimmer zurück; das Kopfweh war immer noch ein dumpfer Schmerz hinter meiner Stirn.
    Kenji war wieder da. Er und Shigeru unterhielten sich leise. Sie verstummten, als ich hereinkam, und starrten mich an. Ich sah an ihren Gesichtern, dass sie Bescheid wussten.
    Kenji fragte: »Wie?«
    Ich horchte. In der Herberge war es still, die Tohan waren noch draußen auf den Straßen. Ich flüsterte: »Zwei mit Gift, einen mit der Garrotte, einen mit den Händen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Es ist kaum zu glauben. Innerhalb der Schlossmauern? Allein?«
    Ich sagte: »Ich kann mich nicht mehr gut daran erinnern. Ich dachte, Sie würden mir böse sein.«
    »Ich bin böse«, antwortete er. »Mehr als böse - zornig. So etwas Idiotisches! Wir sollten dich heute Abend begraben, das wäre recht und billig.«
    Ich machte mich auf einen seiner Schläge gefasst. Stattdessen umarmte er mich. »Offenbar fange ich an, dich zu mögen«, sagte er. »Ich möchte dich nicht verlieren.«
    »Ich hätte es nicht für möglich gehalten«, sagte Shigeru. Es sah aus, als könne er sein Lächeln nicht unterdrücken. »Unser Plan gelingt vielleicht doch noch!«
    »Leute auf der Straße sagen, es muss Shintaro gewesen sein«, berichtete Kenji, »obwohl niemand weiß, wer ihn bezahlt hat oder warum.«
    »Shintaro ist tot«, sagte ich.
    »Nun, das wissen nicht viele. Jedenfalls ist die allgemeine Ansicht, dass es sich bei diesem Mörder um eine Art himmlischen Geist handelt.«
    »Ein Mann hat mich gesehen, der Bruder eines der Toten. Er sah mein zweites Ich, und als es sich auflöste, dachte er, es sei ein Engel.«
    »Soweit ich herausfinden konnte, hat er keine Ahnung von deiner Identität. Es war dunkel, er hat dich nicht deutlich gesehen. Er dachte wirklich, es sei ein Engel gewesen.«
    »Aber warum hast du es getan, Takeo?«, fragte Shigeru. »Warum bist du gerade jetzt ein solches Wagnis eingegangen?«
    Wieder fiel es mir schwer, mich daran zu erinnern. »Ich weiß nicht, ich konnte nicht schlafen…«
    »Es ist diese Weichheit, die er hat«, meinte Kenji. »Sie bringt ihn dazu, aus Mitgefühl zu handeln, selbst wenn er tötet.«
    »Hier ist ein Mädchen«, sagte ich. »Sie weiß etwas. Heute Morgen hat sie meine nassen Sachen mitgenommen, und gerade eben hat sie gesagt…«
    »Sie ist eine von uns«, unterbrach mich Kenji, und sobald er es gesagt hatte, wurde mir klar, dass ich sie als eine vom Stamm erkannt hatte. »Natürlich hat der Stamm sofort Vermutungen angestellt. Sie wissen, wie Shintaro gestorben ist. Sie wissen, dass du hier bei Lord Shigeru bist. Niemand kann glauben, dass du es unerkannt getan hast, aber sie wissen auch, dass kein anderer es getan haben kann.«
    »Ob das jedoch ein Geheimnis bleibt?«, fragte Shigeru.
    »Niemand verrät Takeo an die

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