Das Siegel von Arlon [Adrian Pallmer, Band 1] (Adrian Pallmers magische Abenteuer) (German Edition)
Außerdem wäre jeder Versuch, Schwarze Magie zu verwenden, unweigerlich erkannt worden. Es sei denn ...«
Mit einem Mal wurde sie ganz still und die Vier hingen förmlich an ihren Lippen. Es dauerte und dauerte, aber sie sprach einfach nicht weiter. Irgendwann konnte Camille, die sich inzwischen wieder gefangen hatte, nicht mehr still sein und fragte ganz leise, »Es sei denn, was?«
Aber die Zauberin antworte immer noch nicht. Samira, die sich seit der Abfuhr von Tom zurückgehalten und nichts weiter gesagt hatte, war überzeugt davon, erkannt zu haben, was passiert war und sagte,
»Die Verräter haben keinen erwachsenen Anhänger hierher gebracht, sondern einer der Jugendlichen muss es gewesen sein! Cami hat Adrian doch mit diesem Mädchen gesehen. Sie ist der Schlüssel! Erinnerst du dich noch an irgendetwas?«
»Nein! Ich habe doch schon gesagt, dass ich sie nur von hinten und nur aus der Ferne gesehen hatte. Und ... da er ... mit einem Mädchen ... ach ihr wisst schon!«
Robert und Tom schauten sich verschmitzt an. Aber keiner sagte etwas. Jetzt war nicht die Zeit für Späße.
»Aber können wir nicht herausfinden, ob außer Adrian noch jemand fehlt?«
»Ihr habt vielleicht recht!«, antworte die Zauberin nun endlich doch, »Nur so könnte es gewesen sein! Aber alle waren eigentlich sorgfältig überprüft worden und nur die, bei denen keine Zweifel bestanden, sind auch eingeladen worden.«
In der Zwischenzeit waren auch die anderen erwachsenen Zauberer des Ordens, die dafür gesorgt hatten, dass alle Teilnehmer ihre Unterkunft in den Schlafsälen fanden, mit dazu gekommen. Armedana fragte sie daraufhin, »Sind alle da, die da sein müssten, oder fehlt jemand?«
»Außer Pallmer und diesen Vier hier fehlt noch eine junge Frau. Johanna schaut gerade noch ...«
»Wusste ich es doch!«, fiel Samira dem Zauberer triumphierend ins Wort.
»Haben sie schon genauere Informationen, um wen es sich handelt?«, fragte die Magisterin, ohne auf das Mädchen einzugehen.
»Ihr Name ist Kristin Kordana. Aber sie ist wohl keinem wirklich bekannt. Ahh, dort kommt Johanna, vielleicht hat sie ja noch etwas herausbekommen können.«
Alle warteten gespannt darauf, was sie zu berichten hatte. Aber nichts, überhaupt nichts! Nicht einmal einer der Jugendlichen kannte sie. Sie musste auch so etwas wie eine Außenseiterin gewesen sein.
»Ihr geht jetzt auch zu Bett!«, sagte Armedana plötzlich.
»Aber wir ...«, setzen Camille und Samira gleichzeitig zum Widerspruch an, wurden aber sofort unterbrochen.
»Um das Weitere kümmern wir uns! Es ist schon spät! Und ...«, sie holte tief Luft und schaute die Vier mit gerunzelter Stirn an, »... unternehmt nichts auf eigene Faust! Hier im Umfeld des Zeltes seid ihr sicher! Und noch einmal: Um alles Weitere kümmern wir uns! Ist das klar?«
Die beiden Mädchen standen wie versteinert da. Tom antworte aber sofort, »Ja schon, aber ...«
»Ich glaubte, mich klar und deutlich ausgedrückt zu haben! Keine Diskussionen mehr! Ihr geht jetzt in eure Schlafräume.«
Diesmal klang die Stimme der Zauberin alles andere als nett und freundlich. Und auch ihr funkelnder Blick lud nicht im Geringsten dazu ein, ihr noch einmal zu widersprechen. Also gehorchten die vier Freunde lieber und liefen zu dem abgetrennten Teil des Zeltes. Hinter der Trennwand verlief ein schmaler Gang und auf jeder Seite befanden sich vier schmale Türen. Neben allen Türen hing ein Schild, auf dem die Namen der Jugendlichen standen, die dort einquartiert waren. Über jeder der Türen schwebte ein kleiner runder Ball.
»Dort, wo jeder von euch den Ball leuchten sieht, da ist sein Quartier«, sagte einer der Zauberer, der ihnen gefolgt war. Die beiden Mädchen waren im gleichen Zimmer untergebracht und auch für Tom und Robert leuchtete der Ball über dem gleichen Zimmer auf, genau gegenüber von dem Zimmer der Mädchen. Als sie vor ihren Türen angekommen waren, flüsterte Samira ganz leise, dass nur die beiden Jungen es hören konnten,
»In einer Stunde. Am hinteren Ende der Trennwand!«, und dann verschwanden alle in ihren Räumen.
Inzwischen war es stockdunkel geworden. Auf dem seichten Hügel vor ihm befand sich die Burg der G'Marborer. Es hatte Stunden gedauert, bis Magnus die magische Tarnung und eine Menge bösartiger Fallen endlich durchdrungen hatte. Nun war die finstere Festung schwach als tiefschwarzer Umriss gegen den ebenfalls dunklen, wolken-verhangenen Himmel zu sehen. Gespenstische Stille
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