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Das silberne Dreieck

Das silberne Dreieck

Titel: Das silberne Dreieck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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hat schwer dafür bezahlen müssen. Seine fünf Teilhaber waren aber weniger glücklich. Drei von ihnen wurden wegen Hochverrats angeklagt und gehenkt.«
    »Aha, die Fotografie«, nickte Manfred. »Und die beiden anderen?«
    »Waren Italiener und wurden in eines der Gefängnisse in Kleinasien gesteckt - lebenslänglich! Als Storn nach London kam, war er alleiniger Besitzer der Konzession und gründete seine Gesellschaft mit einem Reinverdienst von drei Millionen Pfund.«
    Am nächsten Morgen war Leon schon frühzeitig unterwegs und läutete gegen zehn Uhr an der Tür des Burson House in Park Lane.
    Der Butler, ein Mann mit brutalen Gesichtszügen, betrachtete ihn mißtrauisch, war aber sonst die Höflichkeit selbst.
    »Mr. Storn ist im Ausland und kommt vor Ablauf der nächsten drei, vier Wochen nicht zurück, Sir.«
    »Dann möchte ich Mr. Storns Sekretär sprechen.«
    »Mr. Storn hat niemals einen Sekretär in seiner Privatwohnung; Sie können die zuständige junge Dame im Büro der Persischen Öl-Gesellschaft finden.«
    Leon suchte in seinen Taschen und holte eine Karte hervor.
    »Mein Name ist Burson«, sagte er, »und mein Vater wurde hier in dem Haus geboren. Vor einigen Monaten - ich war gerade in London - bat ich Mr. Storn um die Erlaubnis, mir einmal das väterliche Haus ansehen zu dürfen.«
    Die Karte enthielt einige Zeilen, unterzeichnet »Ferdinand Storn«, und gab dem Überbringer die Erlaubnis, das Haus jederzeit zu besichtigen, auch »wenn ich nicht in London sein sollte.«
    Leon hatte mehr als eine Stunde gebraucht, um diese tadellose Fälschung anzufertigen.
    »Ich bedauere, aber ich darf Sie nicht hereinlassen, Sir«, erwiderte der Mann und stellte sich Leon in den Weg. »Bevor Mr. Storn abreiste, gab er mir den strengen Auftrag, keinen Fremden in das Haus zu lassen,«
    »Was ist heute eigentlich für ein Tag?« fragte Leon plötzlich.
    »Donnerstag, Sir.«
    Leon nickte.
    »Aha - Käsetag!«
    Der Mann schien verwirrt, faßte sich aber sofort.
    »Ich weiß nicht, was Sie meinen, Sir«, sagte er grob und warf dem unerwünschten Besucher die Tür vor der Nase zu.
    Gonsalez ging langsam um das Haus herum, das mit einem anderen und den dazwischenliegenden Gärten einen Straßenblock bildete.
    Dann kam er vergnügt und beinahe aufgeregt nach der Curzon Street, wo er lange Zeit mit Raymond Poiccart verhandelte. Zu all seinen sonstigen Vorzügen besaß Poiccart auch noch den einer weitreichenden Bekanntschaft mit den Verbrecherkreisen. Es gab nicht einen berüchtigten Verbrecher, den er nicht kannte. Er wußte, in welcher Kneipe sich die Hochstapler zu treffen pflegten, wußte, wo die Geldschrankknacker zu finden waren. Zu jeder Zeit konnte er den Klatsch der Gefängnisse erfahren, und mit der Unterwelt war er besser bekannt als irgendein Beamter von Scotland Yard. Und so machte Poiccart sich auf den Weg, war hier und dort zu sehen und hörte endlich in einer Bar in Lambeth Walk zum erstenmal von jenem ausländischen Menschenfreund sprechen, der schon wenigstens drei oder vier früheren Sträflingen Stellungen verschafft hatte.
    Als er zurückkam, saß Leon vor dem Tisch und prüfte mit einem starken Vergrößerungsglas die Bleistiftzeichen auf der Rückseite des Schecks. Dann griff er, noch bevor Poiccart mit seinem Bericht beginnen konnte, nach dem Telefonbuch.
    »Grain ist natürlich nicht mehr im Büro, aber ich glaube, das hier wird seine Privatadresse sein«, sagte er, als sein Finger auf einer der Seiten anhielt.
    Ein Dienstbote antwortete am Telefon. Ja, Mr. Grain war zu Hause - gleich darauf vernahm man die Stimme des Generaldirektors.
    »Sagen Sie, Mr. Grain, wer hat die Schecks nach Ihnen in die Hände bekommen, die Sie von Storn erhalten haben? Ich meine, wer ist der dafür zuständige Mann in Ihrem Büro?«
    »Der erste Buchhalter«, war die Antwort.
    »Wer hat den Mann angestellt - Sie?«
    Eine kurze Pause.
    »Nein - Mr. Storn. Der Mann war früher Angestellter der Easter Telegraph Company. Mr. Storn hat ihn im Ausland kennengelernt.«
    »Und wo kann man den Mann finden?« fragte Leon eifrig.
    »Er hat jetzt Urlaub. Kurz bevor der letzte Scheck eintraf, begannen seine Ferien. Aber ich kann ihn jederzeit erreichen.«
    Leon lachte vergnügt auf.
    »Machen Sie sich keine Umstände - ich wußte, daß er nicht im Büro sein konnte!« Damit ließ er den verdutzten Direktor am anderen Ende der Leitung stehen.
    »Und nun, mein lieber Poiccart, was hast du herausgefunden?«
    Er lauschte aufmerksam,

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