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Das Silmarillion

Das Silmarillion

Titel: Das Silmarillion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. R. Tolkien , Christopher Tolkien
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Sirion-Häfen im fernen Süden durchzuschlagen; doch wurden sie von Orks und Ostlingen angegriffen, ehe sie noch die Flucht bewerkstelligen konnten, und Tuor wurde gefangen genommen und zum Sklaven Lorgans gemacht, des Häuptlings der Ostlinge von Hithlum. Drei Jahre lang ertrug er die Knechtschaft, doch dann entfloh er. Er kehrte in die Höhlen von Androth zurück, wo er ganz allein lebte; und solchen Schaden stiftete er unter den Ostlingen, dass Lorgan einen Preis auf seinen Kopf setzte.
    Doch als Tuor vier Jahre lang so als ein einsamer Bandit gelebt hatte, gab Ulmo es ihm in den Sinn, aus dem Lande seiner Väter fortzugehen, denn Ulmo hatte Tuor zum Werkzeug seiner Pläne erwählt. Und so verließ er wieder die Höhlen von Androth und ging nach Westen durch Dor-lómin, und dort fand er Annon-in-Gelydh, die Pforte der Noldor, die Turgons Volk vor langen Jahren gebaut hatte, als es in Nevrast lebte. Dies war der Eingang zu einem dunklen Tunnel, der unter dem Gebirge hindurchführte und in der Cirith Ninniach wieder ins Freie trat, der Regenbogenspalte, durch die ein Wildbach dem Westmeer zufloss. So blieb Tuors Flucht aus Hithlum von Mensch und Ork unbemerkt, und keine Meldung drang Morgoth zu Ohren.
    Und Tuor kam nach Nevrast, und als er Belegaer, das Große Meer, erblickte, da liebte er es, und die Laute der Wellen und die Sehnsucht nach dem Meer gingen nicht mehr aus seinem Ohr und Herzen, und eine Unruhe war in ihm, die ihn zuletzt in die Weiten von Ulmos Reich führte. Nun lebte er allein in Nevrast, und der Sommer des Jahres ging hin, und das Verhängnis von Nargothrond nahte; als es aber Herbst wurde, sah er sieben große Schwäne gen Süden fliegen, und er erkannte darin ein Zeichen, dass er zu lange verweilt hatte, und er folgte ihrem Fluge die Küste entlang. So kam er schließlich zu den verlassenen Hallen von Vinyamar unter dem Tarasberg, und er trat ein und fand Schild und Panzer, Schwert und Helm, wie sie Turgon auf Ulmos Geheiß vor langer Zeit dort gelassen hatte; und er gürtete sich mit diesen Waffen und ging ans Ufer hinunter. Da aber kam ein großer Sturm aus Westen, und aus dem Sturm erhob sich Ulmo in seiner Majestät und sprach zu Tuor, der am Ufer stand. Und Ulmo hieß ihn, von diesem Ort aufzubrechen und das versteckte Königreich Gondolin zu suchen; und er gab Tuor einen großen Mantel, um sich vor den Augen seiner Feinde in Schatten zu bergen.
    Am Morgen aber, als der Sturm vorüber war, traf Tuor einen Elben, der vor den Mauern von Vinyamar stand; und dies war Voronwe, Aranwes Sohn, aus Gondolin, dermit dem letzten Schiff gefahren war, das Turgon nach Westen entsandte. Doch als das Schiff, aus dem hohen Meere zurückkehrend, zuletzt in dem großen Sturm scheiterte, in Sichtweite der Küste von Mittelerde, da trug Ulmo ihn als Einzigen von allen Seeleuten empor und warf ihn nahe bei Vinyamar an Land. Und als Voronwe nun erfuhr, welchen Auftrag Tuor von dem Herrn der Wasser empfangen hatte, da war er voll Staunens und weigerte sich nicht, ihn zu dem versteckten Tor von Gondolin zu geleiten. So machten sie sich zusammen auf den Weg, und als der Grausame Winter jenes Jahres von Norden her über sie hereinbrach, da gingen sie vorsichtig unter den Ausläufern des Schattengebirges nach Osten.
    Schließlich führte sie ihr Weg zu den Weihern von Ivrin, und voller Trauer sahen sie die Entweihung, die Glaurung der Drache begangen hatte, als er hier vorüberkam; doch während sie dies noch betrachteten, sahen sie einen, der eilig nach Norden ging, und er war ein großer Mensch, in Schwarz gehüllt und ein schwarzes Schwert an der Seite. Aber sie wussten nicht, wer er war, noch was im Süden geschehen war; und er ging an ihnen vorüber, ohne dass sie sich zu erkennen gaben.
    Zuletzt, dank der Macht, die Ulmo ihnen verliehen, kamen sie an das versteckte Tor von Gondolin, und nachdem sie den Tunnel durchschritten hatten, erreichten sie das innere Tor und wurden von der Wache gefangen genommen. Dann führte man sie die gewaltige Schlucht von Orfalch Echor hinauf, die von sieben Toren versperrt war, und brachte sie zu Ecthelion von der Quelle, dem Wärter des großen Tores am Ende der aufsteigenden Straße; und dort warf Tuor seinen Mantel ab, und an den Waffen aus Vinyamar, die er trug, erkannte man, dass er wahrhaftig von Ulmogesandt war. Dann blickte Tuor hinab auf das schöne Tal von Tumladen, eingefasst zwischen den Umzingelnden Bergen wie ein grünes Juwel; und in der Ferne, auf der felsigen Höhe

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