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Das Spiel der Dämonen! (German Edition)

Das Spiel der Dämonen! (German Edition)

Titel: Das Spiel der Dämonen! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Parsberg
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beginnen.
    Die brüllende Meute erreichte das Grundstück der Truman Farm.
    Cedric war in die Küche geeilt und hatte Ryan informiert, der daraufhin das Kochen unterbrach, das Licht löschte und sich versteckte.
    Bill hatte die große Haustür leicht geöffnet. Die beiden Männer hielten ihre Gewehre in den Händen.
    Sie konnten in den Park sehen und die brennenden Fackeln erkennen, die von dem brüllenden Mob geschwenkt wurden. Die Männer kamen immer näher.
    Cedric löschte das Licht im Haus.
    Die schreiende Meute war noch so weit vom Haus entfernt und wurde vom Licht ihrer Fackeln geblendet, dass sie das Licht im Haus nicht hatten sehen können. Sie stolperten über Gestrüpp, taumelten um die Bäume und schwenkten Whiskyflaschen.
    Mit verengten Augen blickte Bill aus dem dunklen Haus. Die Menschenmeute schwärmte nun aus, grölte und kam auf den großen Platz. Dort lagen Hülsen am Boden, doch die betrunkenen Männer sahen sie nicht, trampelten darüber hinweg und schrien laut, dass nun ihnen alles gehören würde.
    Bill wartete noch ein paar Sekunden, dann riss er die Tür auf, stürmte auf die Terrasse und richtete sein Gewehr auf den Mob. Cedric stand schussbereit direkt neben ihm.
    Sie sahen in schweißglänzende dunkle Gesichter, in verschwommene Augen und auf heruntergekommene Gestalten in Lumpen.
    Grölend rottete sich der Mob zusammen. Zerstörungswut beherrschte ihr Denken.
    „Tötet sie!“, lallte eine zerlumpte Gestalt. „Umbringen, alle umbringen! Kaputtmachen die weißen Mistkerle!“
    Bill reagierte kaum darauf. Er flüsterte leise zu Cedric:
    „Nicht auf die Menschen schießen. Wenn, dann über die Köpfe dieser schreienden Dummköpfe hinweg. Das sind unschuldige, betrunkene Plantagenarbeiter.“
    „Okay“, antwortete Cedric.
    Das Auftauchen des betrunkenen Mobs hatte für Bill keine Schrecken. Selbst als die schlimmen Rufe immer lauter wurden, bewahrte er völlige Ruhe.
    „Kaputtmachen!“, schrie wieder der zerlumpte Anführer. „Das weiße Gesindel soll sterben. Jetzt sind wir dran, wir nehmen uns alles und werden die neuen großen Herren der Farm.“
    Bill verzog verächtlich den Mund.
    „Große Herren, ja?“, murmelte er ruhig, „hast du gehört, Cedric? Die besoffenen Burschen denken doch tatsächlich, dass das so einfach wäre.“
    Der Mob drängte sich mehr und mehr zusammen. Die Schreie wurden lauter und hasserfüllter.
    In dieser fiebrigen Stimmung wurde die Wirkung des Alkohols noch gefährlicher und unberechenbarer.
    Bill schritt völlig ruhig an den Rand der Terrasse. Er schien keine Furcht zu kennen, seine schiefergrauen Augen glänzten eisig kalt.
    „Geht nach Hause“, schrie er mit harter Stimme, als alle ihn schweigend anstierten. „Hier ist nicht euer Zuhause. Ihr seid frei und könnt überall hingehen. Was also wollt ihr hier? Plündern? Alles zerschlagen und Feuer legen? Uns umbringen?“
    Er stieß einen scharfen Laut hervor und richtete sein Gewehr drohend auf die Menschenmenge.
    „Wir lassen uns nicht umbringen. Du mit dem Schießeisen, lass das Ding schön unten...“
    Der zerlumpte Mann, den Bill direkt angesprochen hatte, zuckte zusammen und senkte die Hand mit dem Armeegewehr.
    Gemurmel wurde laut, in der Hitze des Hasses gab es wenig Vernunft.
    Bill wusste das.
    Der Mob wollte nicht weichen.
    Sie waren früher harmlose Baumwollpflücker gewesen, aber die Not der Zeit machte aus ihnen eine gefährliche Meute.
    „Geht!“, rief Bill mit einem harten Klang in seiner Stimme.
    Der Mob rührte sich nicht.
    Bill drehte ein wenig den Kopf, sah zu Cedric und nickte.
    Dann rissen sie gleichzeitig die Gewehre hoch und feuerten über den Mob hinweg. Das grelle Mündungsfeuer trieb die betrunkene Meute in die Flucht. Sie schrien vor Angst laut auf, drehten sich um, verschwanden unter den Bäumen, riefen um Hilfe und rannten in die Nacht, wo sie sich irgendwo wieder sammeln und weiterziehen würden.
    Die beiden Männer senkten die Gewehre. Bill sagte mit spröder, fremd klingender Stimme:
    „Ich habe vor Kurzem gesehen, wie ein solcher Mob gleich nach Kriegsende eine Farm überfallen hatte. Sie schlugen auf den alten Besitzer ein und ließen erst von ihm ab, als wir ein paar Schüsse in die Luft jagten. Die Baumwollpflücker halten das wohl für Freiheit. Die Yankee Soldaten schüren noch die Unruhen und Überfälle, nur um den Süden zu demütigen. Aber die arbeitslosen Männer begreifen nicht, dass sie sich die eigene Zukunft zerschlagen.“
    Cedric nickte

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