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Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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trat einen Schritt näher. »Rangältester Beurteiler? Priester? Stimmt etwas nicht?«
    Ein wildes Kopfschütteln, dann: »Nein, bitte. Lasst uns das Thema wechseln. Gesegneter Gott, ich hätte beinahe versagt - die Heiterkeit, versteht ihr, sie bricht schier aus mir heraus. Oh, es ist alles, was ich tun kann, um mich zu bändigen.«
    »Dein Glaube an deinen Gott ist unerschütterlich.«
    »Ja, Taralack Veed. Oh ja. Heißt es nicht, dass PJiulad verrückt ist? Dass zahllose Tode und Wiedergeburten ihn in den Wahnsinn getrieben haben? Nun, meine Freunde, ich sage euch, Lebensstehler, mein heißgeliebter Gott - der einzige Gott -, nun, der ist auch verrückt. Und erinnert euch bitte daran, dass Icarium derjenige ist, der hierhergekommen ist. Nicht Rhulad - mein Gott hat die Reise unternommen. Um sich an seinem eigenen Wahnsinn zu erfreuen.«
    »Rhulad ist…«
    »Nein, Varat Taun, das ist Rhulad nicht. Ein Gott. Nicht der Gott. Er ist eine verfluchte Kreatur, so sterblich wie du oder ich. Die Macht liegt in dem Schwert, das er schwingt. Dieser Unterschied ist essentiell, meine Freunde. Aber genug jetzt, damit mein Eid nicht zerreißt. Ihr seid beide zu düster, zu sehr von Furcht und Entsetzen vergiftet. Mein Herz steht kurz davor zu platzen.«
    Taralack Veed starrte auf den Rücken des Mönchs, sah das Zittern, das nicht aufhören wollte. Nein, Rangältester Beurteiler - du bist derjenige, der wahnsinnig ist. Icarium anbeten? Betet ein Gral die Schlange an? Den Skorpion?
    Geister der Felsen und des Sandes, ich kann nicht mehr viel länger warten. Lasst uns zum Ende kommen.
    »Das Ende«, sagte der Rangälteste Beurteiler, »ist niemals so, wie man es sich vorstellt. Findet darin Trost, meine Freunde.«
    »Wann hast du vor, dir den ersten Kampf anzusehen?«, fragte Varat Taun den Mönch.
    »Wenn überhaupt einen - und ich habe das noch nicht entschieden -, wenn überhaupt einen, dann natürlich den gegen den Toblakai«, murmelte der Rangälteste Beurteiler, der endlich seine Erheiterung wieder unter Kontrolle hatte - so sehr, dass er sich umdrehte und mit ruhigen, wissenden Augen zum Finadd aufblickte. »Den gegen den Toblakai.«
     
    Rhulad Sengar, der Imperator der Tausend Tode, stand über dem Leichnam seines dritten Opfers. Bespritzt mit Blut, das nicht von ihm stammte, mit dem zitternden Schwert in der Hand, starrte er auf das unbewegte Gesicht mit den leblosen Augen hinunter, während die Menge pflichtschuldig ihre Begeisterung herausbrüllte, seinem bitteren Triumph eine Stimme verlieh.
    Die heranbrausende Mauer aus Lärm teilte sich vor ihm, erreichte ihn nicht. Sie war, wie ihm sehr wohl bewusst war, eine Lüge. Alles war eine Lüge. Die Herausforderung, die sich als alles andere als eine solche erwiesen hatte. Der Triumph, der in Wirklichkeit ein Versagen war. Die Worte, die sein Kanzler von sich gab, genau wie die seines gebeugten und verdrehten Ceda - und jedes Gesicht, das sich ihm zuwandte, war wie das da unter ihm. Eine Maske, ein Ding des Todes, ein Ausdruck verborgenen Lachens, verborgenen Spotts. Denn wenn es nicht der Tod war, der ihn verspottete, was dann?
    Wann hatte er zum letzten Mal etwas Aufrichtiges, Wahres im Gesicht eines Untertanen gesehen? Als du von ihnen nicht ab Untertanen gedacht hast. Als sie es nicht waren. Als sie Freunde, Brüder, Väter und Mütter waren. Ich habe meinen Thron, ich habe mein Schwert, ich habe ein Imperium. Aber ich habe … niemanden.
    Er wollte so gerne sterben. Wirklich sterben. Er wollte fallen und dann nicht feststellen müssen, dass sein geistiger Körper wieder an den Strand der Insel jenes grässlichen Gottes geworfen worden war.
    Aber dieses Mal wird es anders sein. Ich kann es spüren. Etwas … wird anders sein.
    Ohne auf die Menge und ihr Geschrei zu achten, das sich allmählich zur Hysterie steigerte, verließ Rhulad die Arena, durch die flirrenden Hitzeschwaden, die vom sonnengebackenen Sand aufstiegen. Sein eigener Schweiß hatte das Blut verdünnt, das auf ihn gespritzt war, Schweiß, der an den Stellen zwischen den trüben Münzen austrat und auf den Wülsten kreisförmiger Narben glänzte. Schweiß und Blut vermischten sich zu diesen Strömen eines sauren Siegs, die nur zeitweilig die Oberfläche der Münzen beflecken konnten.
    Kanzler Triban Gnol konnte es nicht verstehen, das wusste Rhulad. Wie Gold und Silber die Einbildungen Sterblicher überleben konnten. Und auch Beaufsichtiger Karos Invictad verstand es nicht.
    Rhulad stellte fest, dass er

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