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Das Spiel des Alchimisten: Historischer Roman (German Edition)

Das Spiel des Alchimisten: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Das Spiel des Alchimisten: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Dübell
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mir keine Namen, die besser auf andere passen!«, rief ich.
    »Verschwinde aus meinem Zuhause.«
    »Das ist nicht dein Zuhause. Du bist hier untergetaucht, weil die Hütte leer stand, und wenn morgen ein anderer kommt, der die Unterkunft begehrt, wird er sie dir wegnehmen. Du hast hier nichts!«
    »Du hast mir nichts gelassen.«
    »Hör auf damit, immer mir die Schuld an allem zu geben!«, schrie ich in höchster Wut. »Ich habe mich wie der größte Idiot der Welt benommen damals, als eure Mutter starb, aber ich habe es erkannt und dich und deine Geschwister öfter dafür um Verzeihung gebeten, als es Tränen darüber zu weinengibt. Vergib mir oder vergib mir nicht, doch hör auf damit, dich selbst zu bemitleiden und einen Sündenbock dafür zu suchen, dass du zu feige bist, dein Leben in die Hand zu nehmen!«
    »Hör auf, Vater!«, rief sie und presste die Hände auf die Ohren. »Du hat kein Recht, das zu mir zu sagen!«
    »Wenn dein Mann nur einmal den Mut gehabt hätte, mir seine Lage zu offenbaren, anstatt in jeder Sekunde die Ungerechtigkeit zu beklagen, die ihm widerfahren war, dann hätte ich gemeinsam mit ihm eine Lösung gefunden, die ihn nicht am Galgen hätte enden lassen.«
    »Die Schweine haben ihn reingelegt!«, kreischte sie.
    »Er hat doch geradezu darum gebettelt mit seiner weinerlichen Schmollerei! Und du lässt nun das Gleiche mit dir geschehen. Was tut euer geiler Oberpriester denn anderes, als euch reinzulegen?«
    »Zuerst hast du mich verraten, dann hat Johann mich verraten und ist nach Florenz gegangen, dann haben Hoechstetter und seine Kreaturen ihn verraten und er hat mich allein auf der Welt zurückgelassen, und jetzt kommst du und wirfst mir vor, ich sei selbst an allem schuld! Dabei ist alles von Anfang an dein Fehler. Ich kann dir nie verzeihen. Wie kannst du es wagen ...!«
    »Hör endlich auf damit! Ich bin nicht hier, um deine Verzeihung zu erbitten! Ich habe euch nicht aus Bösartigkeit vernachlässigt, sondern aus Trauer und Verzweiflung, und wenn du mir das nicht verzeihen kannst, kann ich es nicht ändern. Aber darum geht es nicht.«
    »Wozu bist du dann hier?«, heulte sie. »Nur, um mich zu quälen?«
    »Ich kam hierher, um dir in die Augen zu sehen, während ich dir erkläre, was zwischen deinem Mann und mir geschehen ist! Aber wenn ich in deine Augen blicke, sehe ich nur den Schimmer einer alten verbeulten Römermaske in einem großen schwarzen Loch, in dem du dich lustvoll herumwälzt.«
    »Geh«, krächzte sie, »geh endlich, ich will dich nicht mehr sehen, geh, verschwinde aus meinem Leben!«
    »Du bist ein Teil von mir, und ich werde immer ein Teil von dir sein. Niemals werde ich aus deinem Leben verschwinden.«
    »Ich wünschte, du würdest es! Ich wünschte, du wärest tot.«
    »Und selbst wenn es so wäre«, sagte ich und versuchte zu verbergen, wie sehr mich dieser letzte Wunsch ins Herz traf, »würde ich von den Toten zurückkehren, um dich daran zu erinnern, dass es ganz allein deine Verantwortung ist, was du mit deinem Leben anstellst, und dass du keinem anderen Menschen die Schuld dafür geben kannst, wenn du es versaust!«
    »Wir können ja mal ausprobieren, ob es dir gelingt«, erklärte eine neue Stimme, die von hinter dem Vorhang kam, und in den Sekundenbruchteilen, die ich brauchte, um sie zu erkennen, wurde mir gleichzeitig klar, dass Maria die ganze Zeit über nicht hinter dem Sackleinen hatte verschwinden wollen, sondern sich gefragt hatte, ob sie es beiseite ziehen sollte, um mich mit ihrem Besucher zu konfrontieren. Ich wusste nun, woher sie die Speckseite hatte, und ich wusste auch, aus welcher Vorratskammer sie gestohlen worden war. Was ich nicht wusste, war, ob sie dafür schon bezahlt hatte oder ob sie vorhatte, auf die einzige Art und Weise zu bezahlen, die ihr zur Verfügung stand. Ich erinnerte mich daran, wie er bei ihrem Anblick aufzuspringen versucht hatte und dann aber in sich zusammengesunken war, seine Lust in seine Fäuste vergossen hatte, während sie weitergestolpert war, um sich mit dem Blut eines Opfertiers zu besudeln. Ich erinnerte mich daran, wie er in der Trinkstube fast nackt seine Erregung vor sich her getragen und versucht hatte, mich damit zu beeindrucken. Am meisten aber erinnerte ich mich in diesem kurzen Aufflackern der Erkenntnis an die Augen eines Jungen, die leblos und blass wie die eines Fischs geblickt hatten, während er versuchte, einen meiner Freunde zu ertränken, vor vielen Jahren, und ich wusste, dass dieser Junge

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