Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Spiel - Laymon, R: Spiel

Das Spiel - Laymon, R: Spiel

Titel: Das Spiel - Laymon, R: Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
Vom Netzwerk:
hatte.
    Es war weg.
    Das könnte ein gutes Zeichen sein, dachte sie. Ein sehr gutes Zeichen sogar. Brace hatte bestimmt …
    »Dreh dich um.«
    Jane drehte sich um und lehnte sich mit dem Hintern an den Altar. Sie schnappte keuchend nach Luft. Etwas Flüssiges lief ihren Körper herunter.
    Blut, Schweiß und Tränen.
    Brace wird jeden Moment auftauchen …
    Wenn er nicht tot am Grund des Taufbeckens lag.
    »Du wirst jetzt genau tun, was ich sage.«
    »Verlass dich da mal nicht drauf«, sagte Jane und leuchtete ihn an.
    Er ließ die Peitsche sinken. »Pass auf«, sagte er.
    Zwei Reisverschlüsse in seinem Schritt bildeten ein großes V. Er öffnete erst den einen, dann den anderen. Das Leder hob sich durch seine gewaltige Erektion.
    »Sehr beeindruckend«, sagte Jane.
    »Gleich wirst du vor Lust kreischen. Zieh dich aus.«
    »Erst musst du die Maske ablegen … Dann vielleicht.«
    »Ich gebe hier die Befehle.«
    »Aber ich werde sie nicht mehr befolgen.«
    Mit einer schnellen Bewegung seines Handgelenks ließ er die Spitze der Peitsche gegen ihren Bauch knallen. Jane schrie vor Schmerz auf. »Ich will nur wissen, wie du aussiehst«, keuchte sie und versuchte verzweifelt, nicht in Tränen auszubrechen. »Mehr nicht. Mein Gott, nach allem, was wir … Zeig mir dein Gesicht, okay? Bitte. «

    Er dachte kurz darüber nach. »Sicher. Warum nicht?«
    Mit einer Hand griff er in seinen Nacken. Jane hörte, wie er einen Reißverschluss öffnete. Die glatte Oberfläche der Maske schlug Falten. Er zog sie herunter.
    Jane leuchtete ihm ins Gesicht.
    Er hatte kurzgeschorenes blondes Haar, blaue Augen und ein kantiges Kinn. Sie vermutete, dass nicht wenige Frauen ihn attraktiv fanden.
    Sie hatte ihn noch nie zuvor gesehen.
    »Wer bist du?«, fragte sie.
    Er lächelte und entblößte ebenmäßige weiße Zähne.
    »Sag’s mir. Bitte.«
    Wo zum Teufel war Brace?
    »Wer ich bin? Ich heiße Bradford Langford Crawford. Meine Freunde nennen mich Ford. Willst du sonst noch was wissen oder können wir endlich anfangen?«
    »Warum ich?«
    »Warum nicht?«
    »Worum geht es bei dem Spiel?«
    »Einfach nur ums spielen.«
    »Das ist alles?«
    »Spielen und gewinnen.«
    »Aha.« Jane schleuderte ihm die Taschenlampe ins Gesicht. Ohne abzuwarten, ob sie ihr Ziel getroffen hatte, wirbelte sie herum. Sie hörte einen überraschten Aufschrei. Dann sprang sie über den Altar und kam an der Stelle auf, an der sie vorher mit Brace gelandet war – wo steckte er bloß? – und rannte auf das Taufbecken zu.
    »JETZT KANNST DU ABER WAS ERLEBEN, DU BESCHISSE-NE FOTZE!«
    Es war dunkel. Die Taschenlampe schien den Aufprall nicht überstanden zu haben.

    Jane konnte nur undeutliche Konturen wahrnehmen.
    Dann verlor sie den Boden unter den Füßen und fiel kopfüber in die Finsternis.
    Sie landete im Wasser.
    Im Taufbecken. Hier hatte alles angefangen. Ein erfrischendes Bad in Johannes’ Pool.
    Mit kräftigen Stößen tauchte sie bis zum Grund und klammerte sich an die Hantel, die sie dort versenkt hatte.
    Wo war Brace?
    Jane trat um sich, streckte den freien Arm aus, konnte ihn aber nicht ertasten.
    Verdammt noch mal.
    Er war nicht hier. Das Becken war nicht groß genug, als dass sie ihn hätte übersehen können.
    Egal.
    Ich muss Mog fertigmachen .
    Sie hielt sich an der Hantel fest und suchte das Messer, das sie daruntergelegt hatte.
    Es war nicht ihr kleines Springmesser.
    Sondern ein Jagdmesser mit einer über zwanzig Zentimeter langen Klinge.
    Sie hatte es im Sportartikelladen gekauft. Zu Hause hatte sie das Messer samt Scheide an einen Gürtel gehängt und die Schnalle des Gürtels geschlossen.
    Jetzt versuchte sie, sich den Gürtel so schnell wie möglich über den Kopf zu ziehen.
    Mit dem Messergurt um ihren Nacken zerrte sie an der Plastiktüte, die sie mit Klebeband am anderen Ende der Hantel befestigt hatte. Sie riss es ab und ertastete die .357er durch das dünne Plastik.
    Revolver und Messer waren schwer genug, um sie am Boden zu halten. Sie drehte sich um und sah kauernd auf.

    Nichts.
    Komm schon, Mog. Komm. Ich bin bereit.
    Sie wartete ab.
    Ihre Lungen begannen zu brennen.
    Worauf wartet er?
    Sie hatte großes Glück gehabt, dass er sie nicht angegriffen hatte, während sie nach den Waffen suchte. Jetzt hatte sie eine Überraschung für ihn.
    Komm rein, Mog. Das Wasser ist herrlich.
    Sie konnte nicht mehr länger die Luft anhalten.
    Ich kann doch jetzt nicht einfach auftauchen und losballern.
    Ich hätte eine Unterwassertaschenlampe oder so

Weitere Kostenlose Bücher