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Das Spiel - Laymon, R: Spiel

Das Spiel - Laymon, R: Spiel

Titel: Das Spiel - Laymon, R: Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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etwas besorgen sollen.
    Ihr Wunsch nach Licht wurde erhört – der ganze Pool war plötzlich hell erleuchtet.
    Die Unterwasserbeleuchtung des Beckens.
    Was zum Teufel!
    Erschrocken sah sie auf. Das Wasser war glasklar. Sie erkannte die sanften Wellen auf seiner Oberfläche. Gleich darunter strahlte ein helles Licht.
    Von Mog keine Spur.
    Um das Becken herum war alles in tiefste Finsternis getaucht.
    Brace war nicht zu sehen. Sonst war auch niemand im Pool.
    Nur ich.
    Jane sah an sich herab. Im grellen Licht schimmerte ihre Haut unnatürlich blass. Als wäre sie bereits gestorben – ertrunken. GEHORCHE war kaum noch zu sehen, die Kratzer der letzten Nacht, als sie mit Mog eine Spritztour gemacht hatte, waren dagegen sehr deutlich zu erkennen.
Aber auch die waren nichts im Vergleich zu den Verletzungen, die sie sich gerade eben eingefangen hatte: lange, klaffende Wunden, in denen man das rohe Fleisch erkennen konnte.
    So viel zu einer gut aussehenden Leiche.
    Noch bin ich nicht tot, rief sie sich in Erinnerung.
    Ich sehe nur so aus.
    Sie fragte sich, ob Mog sie beobachtete und sah, dass sie mit einem riesigen Revolver in einer Plastiktüte und einem Messer, das wie ein überdimensionierter Anhänger um ihren Hals baumelte, am Boden des Beckens kauerte.
    Wenn er mich wirklich beobachtet, ist mein Überraschungsmoment wohl beim Teufel.
    Vielleicht hatte Brace Mog erwischt?
    Ob er die Beckenbeleuchtung eingeschaltet hatte?
    Bei meinem Glück wohl eher nicht.
    Sie konnte nicht eine Sekunde länger die Luft anhalten.
    Jane packte den Revolver mit beiden Händen und stieß sich mit den Beinen vom Grund des Beckens ab. Keuchend tauchte sie auf und riss die Arme hoch.
    Mog – Ford – stand am Beckenrand und schwang seine Peitsche.
    Jane betätigte dreimal schnell hintereinander den Abzug.
    Jedes Mal schlug der Hammer mit einem metallischen Klicken auf.
    Sie spürte keinen Rückstoß und hörte keinen einzigen Schuss fallen.
    »NEIIIIIIN«, schrie sie.
    Schreiend drückte sie immer weiter den Abzug. Das war unmöglich! Sie hatte den Revolver höchstpersönlich von Gatsby gekauft. Er war mit dem anderen identisch – und
der hatte funktioniert. An der Munition konnte es nicht liegen, denn sie hatte beide Waffen mit Patronen aus demselben Karton geladen, Probeschüsse abgegeben und sogar noch einmal die Trommel überprüft, bevor sie den Revolver in die Plastiktüte gesteckt und mit der Hantel im Becken versenkt hatte.
    Das muss ein Traum sein!
    War Wasser in die Tüte eingedrungen und hatte die Patronen durchnässt?
    Unmöglich. Das passierte in schlechten Büchern von Leuten, die von Schusswaffen keine Ahnung hatten – nicht im wirklichen Leben.
    Warum feuerte das verdammte Ding nicht?
    Neben ihrem panischen Keuchen, dem trockenen Geräusch des aufschlagenden Hammers und dem Zischen der Peitsche war Gelächter zu hören. Bradford Langford Crawford grinste breit.
    Er sah sehr fröhlich aus, wie er da seine Peitsche schwang und lachte.
    Fröhlich und erregt. Seine Erektion ragte noch immer aus der Lederhose hervor.
    Anscheinend hatte er bemerkt, dass sie ihn anstarrte.
    Er bewegte die Hüften vor und zurück.
    »Jetzt lassen wir’s richtig krachen, Baby!«
    Jane ließ die Arme sinken.
    Der Revolver sank auf den Grund des Beckens.
    »Zieh dich aus«, sagte er. »Und zwar vollständig. Sonst muss ich mit der Peitsche nachhelfen. Das ist gar nicht so leicht – vielleicht reiße ich dir dabei einen Nippel ab. Und das wollen wir ja nicht, oder?«
    »Nein«, sagte sie. »Ich … lass mich nur aus dem Becken steigen, okay?«

    »Gut, komm da raus. Damit ich dich besser sehen kann.«
    Jane watete durch das Wasser, setzte sich auf den Beckenrand und richtete sich auf.
    »Wirf das Messer weg.«
    Mit beiden Händen zog sie den Gürtel über ihren Kopf.
    »Du warst ja richtig gut vorbereitet. Allzeit bereit – warst wohl Pfadfinder?«
    »Pfadfinderin.«
    »Richtig. Und jetzt weg mit dem Messer.«
    Jane dachte nicht daran.
    Sie umklammerte den Griff des Messers und zog die lange, breite Klinge aus der Scheide.
    »Du willst mich wohl verarschen?«
    Sie warf den Gürtel weg.
    »Daran würde ich nicht mal denken«, sagte Mog.
    »Wer hat was von denken gesagt?«, fragte sie.
    Und stürmte los. Auf ihrem linken Arm, den sie sich schützend vor das Gesicht hielt, erschien ein blutiger Striemen, der wie Feuer brannte. Trotz der Schmerzen zögerte sie keine Sekunde. Mog wich zurück und schlug mit der Peitsche nach ihr.
    Jane schrie auf.
    Was

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