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Das Spiel - Laymon, R: Spiel

Das Spiel - Laymon, R: Spiel

Titel: Das Spiel - Laymon, R: Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Spaltbreit und spähte hinaus. »Die Luft ist rein«, sagte er und öffnete ihn ganz.
    Jane wartete, bis er die Kette um die Torpfosten gewickelt hatte. »Ich würde ja gerne wieder absperren, aber wir haben ja keinen Schlüssel für das Vorhängeschloss.«

    »Das wird morgen schon irgendjemand in Ordnung bringen.«
    »Ja. Hauen wir ab.«
    Sie gingen durch die Dunkelheit und hatten bald das Wissenschaftsgebäude und die Lichter des Universitätsplatzes erreicht. Brace zog den Brief aus der Hosentasche. »Warten wir, bis wir genug Licht haben und … « Als er sie ansah, verstummte er. »Oh-oh.«
    Jane sah an sich herab.
    Sie hatte sich schon gedacht, dass sie nicht ganz taufrisch aussehen würde, aber auf diese Katastrophe war sie nicht vorbereitet. Ihre Bluse war nicht nur mit Dreck und Vogelmist beschmiert, auch die Knöpfe waren zum Großteil aufgegangen. Sie klebte an ihrem Körper und der Ausschnitt war verrutscht, sodass die Seite ihrer rechten Brust zu sehen war.
    Sie wandte sich um, zog die Bluse zurecht und knöpfte sie zu.
    »So ein Mist«, murmelte sie.
    »Hey, immerhin haben Sie den Brief.«
    »Hoffentlich sieht uns niemand.«
    »Wollen wir einen Umweg gehen? Wir können hinter den Gebäuden an den Laternen vorbeischleichen.«
    »Gute Idee. Ich will nicht so gesehen werden.«
    »Ja, Sie sehen verdächtig aus«, sagte Brace. »Wäre besser, wenn wir nicht den Sicherheitsleuten der Uni begegnen. « Er nahm ihren Arm und führte sie in die Dunkelheit hinter den Gebäuden. »Obwohl wir ja eigentlich nichts Verbotenes getan haben.«
    »Aber wir sehen danach aus. Wenn Sie wegen dieser Sache Ärger kriegen, könnte ich mir das nie verzeihen.«
    »Das war es wert.«

    »Finden Sie?«
    »Auf jeden Fall.«
    Zu ihrer Überraschung musste sie lächeln. »Es war ein richtiges Abenteuer.«
     
    Auf dem Rückweg begegneten sie niemandem. Als sie die Park Lane erreicht hatten, eilte Brace los, um das Auto zu holen. Jane wartete unter den Bäumen neben der Brücke.
    Sie zitterte.
    Obwohl die Nacht sehr warm war, fror sie in ihren durchgeschwitzten Klamotten. Sie presste die Schenkel gegeneinander, verschränkte die Arme und biss die Zähne zusammen.
    So kalt ist es gar nicht, dachte sie. Ich bin nur nervös und aufgeregt.
    Braces Auto näherte sich, fuhr über die Brücke und wendete. Es kam auf dem Gehweg vor Janes Versteck zum Stehen. Die Beifahrertür öffnete sich.
    »Das ging schnell«, sagte sie.
    »Ich bin gerannt. Wohin jetzt? Zur Bibliothek?«
    »Sehen wir erst mal nach, was in dem Brief ist.«
    »Hier?«
    »Na klar. Man weiß ja nie, vielleicht schickt er uns wieder zur Statue zurück oder so.«
    Brace zog den Brief aus der Tasche und reichte ihn Jane. Sie befreite den Umschlag vom Klebeband und öffnete ihn. Brace schaltete die Innenraumbeleuchtung des Wagens ein.
    »Danke«, sagte sie, während sie den Brief herauszog.
    Liniertes, zweimal gefaltetes Papier. Genau wie in den anderen Umschlägen. Sie zog zwei druckfrische Hundertdollarscheine heraus und zeigte sie Brace.

    »Sehr gut«, sagte er. »Der Kerl hält sein Wort.«
    »Nach dem ganzen Trubel will ich das auch stark hoffen. «
    »Na ja, ich würde sagen, Sie haben es sich verdient.«
    »Anstrengend genug war es wirklich.«
    »Er hat den Einsatz verdoppelt – also hält er sich an die Regeln.«
    »Stimmt«, sagte Jane. »Im nächsten Brief sollten also vierhundert Mäuse sein.«
    »Vielleicht sind zweihundert auch der Höchsteinsatz.«
    »Hoffentlich nicht.« Sie legte das Geld in ihren Schoß und las die handschriftliche Mitteilung vor. »Liebste Jane, das Spiel geht weiter. Den nächsten Schatz hält ein Brückentroll im Park versteckt. Geh morgen um Mitternacht auf die Suche, du wirst es nicht bereuen. Dein MOG – Master of Games.«
    »Morgen um Mitternacht«, sagte Brace.
    »Zum Glück. Für heute reicht’s mir nämlich.«
    »Sollen wir losfahren?«
    »Ja, bitte.«
    Er ließ den Motor an. »Wollen wir uns die Beute nicht teilen?«, fragte Jane.
    »Nein, danke.«
    »Sicher? Ohne Sie hätte ich mich doch nie an einen solchen Ort gewagt. Ich hätte ja nicht einmal herausgefunden, wohin ich gehen sollte.«
    »Ich bin froh, dass ich Ihnen helfen konnte. Aber es ist Ihr Geld. Ich will nichts davon. Wirklich.«
    »Also gut.« Sie steckte die Geldscheine in den Umschlag zurück und beugte sich zu ihrer Handtasche vor. »Sagen Sie mir Bescheid, wenn Sie Ihre Meinung ändern«, sagte sie und ließ den Umschlag in die Tasche gleiten.

    »Wollen Sie

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