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Das Spiel - Laymon, R: Spiel

Das Spiel - Laymon, R: Spiel

Titel: Das Spiel - Laymon, R: Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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weitermachen?«
    »Denke schon. Warum auch nicht? Kommen Sie morgen mit?«
    »Aber sicher. Sollen wir uns vor der Bibliothek treffen?«
    Sie überlegte und schüttelte den Kopf.
    »Ich glaube, ich will mich nach der Arbeit noch umziehen. «
    »Gute Idee. Ihre Bluse hat es heute Nacht ziemlich schlimm erwischt.«
    »Ja«, sagte sie und errötete. Sie war sich ziemlich sicher, dass ihre Brustwarze verdeckt gewesen war. Trotzdem hatte Brace einen tiefen Einblick gewonnen – schließlich trug sie keinen BH. »Morgen werde ich etwas Praktischeres anziehen. «
    Kurz darauf erreichten sie den Parkplatz der Bibliothek. Brace steuerte auf Janes Auto zu.
    »Vielleicht sollte ich Ihnen hinterherfahren«, schlug er vor. »Es ist schon ziemlich spät. So kann ich erstens sichergehen, dass Sie wohlbehalten zu Hause ankommen, und zweitens weiß ich dann auch gleich, wo Sie wohnen.« Er hielt an.
    Er will mich nach Hause begleiten. Und dann?
    Brace ist in Ordnung, dachte sie. Mehr als in Ordnung. Er ist wunderbar.
    Ja, genau. Nur, dass dieser wunderbare Kerl ganz zufällig seine Hand in mein Höschen gesteckt hat.
    Das war keine Absicht gewesen. Ich war eben nassgeschwitzt, da ist er abgerutscht.
    Ja, klar.
    Er hat es nicht absichtlich getan. Das weiß ich.
    »Klingt gut«, sagte sie.
    »Okay. Ich bin direkt hinter Ihnen.«

    Das war kein richtiger Abschied. Während sie ihre Handtasche aufhob und aus dem Auto stieg, wurde ihr klar, dass Brace viel mehr vorhatte, als sie nur nach Hause zu begleiten und dann wegzufahren.
    Er will bestimmt mit reinkommen.
    »Bis dann«, sagte sie, schloss die Tür und ging zu ihrem Auto.
     
    Brace folgte ihr in gebührendem Abstand zu dem Haus, das sie gemietet hatte. Sie fuhr in die Einfahrt, während Brace auf der Straße parkte.
    Es überraschte sie nicht, dass er die Scheinwerfer ausschaltete. Trotzdem schlug ihr Herz schneller, und sie hatte ein flaues Gefühl im Magen.
    Als sie aus dem Auto stieg, kam Brace bereits die Einfahrt hoch. Sie warf die Handtasche über ihre Schulter, schloss ab und wandte sich zu ihm um.
    »Ich wollte noch fragen, wann wir uns morgen treffen sollen.«
    »Keine Ahnung. Ich weiß ja nicht, wo wir hinmüssen.«
    »Vielleicht sollten wir uns den Brief noch mal genau ansehen.«
    Jane zog den Umschlag aus der Tasche und reichte ihn Brace. Er zog nur den Brief heraus und ließ das Geld, wo es war. »Hier ist es viel zu dunkel«, sagte er und ging auf Janes hell erleuchtete Veranda zu, wo er sich den Brief genau durchlas. »Das habe ich mir gedacht«, sagte er.
    »Was?«
    Er grinste. »Ich helfe hier nur ein bisschen mit, aber die ganze Arbeit werd ich nicht machen.« Er gab Jane den Brief zurück. »Lesen Sie’s noch mal und sagen Sie mir, was Sie denken.«

    Sie sah Brace an. Er ist ein netter Kerl, dachte sie. Er wird nichts Unanständiges versuchen.
    Klar. Ganz bestimmt.
    Ich will ihm aber vertrauen. Also, riskieren wir’s.
    »Wollen Sie nicht reinkommen?«, fragte sie.
    »Gerne. Ich kann aber nicht lange bleiben. Langsam wird es Zeit für mich, ins Bett zu gehen.«
    »Dann beeilen wir uns besser.« Jane öffnete die Tür, und Brace folgte ihr ins Wohnzimmer. Sie schaltete das Licht ein und warf ihre Tasche auf einen Stuhl. Jetzt bemerkte sie, dass nicht nur ihre Bluse gelitten hatte: Ihre Hände, ihr Jeansrock, ihre nackten Beine, sogar die weißen Socken und die grauen Reeboks waren völlig verdreckt.
    Plötzlich wollte sie nichts anderes als aus ihren Klamotten steigen und unter die heiße Dusche springen.
    Aber nicht, solange Brace hier ist.
    Sie legte den Brief auf den Tisch vor dem Sofa. »Wollen Sie was trinken?«, fragte sie.
    »Gern. Was Sie gerade im Haus haben.«
    »Ein Bier?«
    »Einverstanden.«
    Er folgte ihr in die Küche. Sie wusch sich die Hände, dann holte sie zwei Dosen Budweiser aus dem Kühlschrank und öffnete sie.
    »Vielleicht sollten wir erst mal eine Runde durchs Haus gehen«, sagte Brace. »Nur, um sicherzugehen.«
    »Na toll«, murmelte sie.
    »Man weiß nie.«
    »Glauben Sie, dass Mog das Spiel nur arrangiert hat, um mich aus dem Haus zu locken? Um sicherzugehen, dass ich ihn nicht überrasche, während er meine Wohnung ausräumt? «

    »Möglich ist alles«, sagte Brace.
    »Ja. Wenn nichts einen Sinn ergibt, ist alles möglich.«
    »Warum führen Sie mich nicht herum?«
    Mit dem Bier in der Hand gingen sie durch das Haus. Jane hatte weniger Angst vor einem Eindringling als davor, auf getragene Unterwäsche oder Ähnliches zu stoßen.

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