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Das Spiel - Laymon, R: Spiel

Das Spiel - Laymon, R: Spiel

Titel: Das Spiel - Laymon, R: Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Nach kurzer Suche fand sie einen blauen Filzstift.
    Mit dem Stift in der Hand stellte sie sich vor den Spiegel im Schlafzimmer, zog das Pyjamaoberteil aus und warf es aufs Bett.
    Vorsichtig malte sie den Buchstaben M unter ihre rechte Brust. Es war gar nicht so einfach, zu schreiben, während
man sich dabei im Spiegel beobachtete, irgendwie verwirrend.
    Jane hatte überlegt, ob sie ihre Nachricht in Spiegelschrift schreiben sollte, sich aber dagegen entschieden. Vielleicht war Mog ja Legastheniker.
    Jeder, der ihren Bauch betrachtete, sollte die Schrift lesen können. Auch ohne Spiegel.
    Der Trick bei der Sache war, nicht in den Spiegel zu sehen, sondern auf ihren Bauch, auch wenn die Buchstaben dann auf dem Kopf standen.
    Als sie fertig war, hob sie ihre Brüste und las sich alles noch einmal durch.
    Sie fand keinen Fehler.
    Aber man konnte ja nie wissen. Sie holte sich einen Handspiegel und verrenkte sich so lange, bis sich das Bild des großen Spiegels im kleineren widerspiegelte.
    Doppelt gespiegelt konnte sie die mühsam gekritzelte Nachricht lesen:
    MOG,
bitte komm zurück
und gib mir
weitere Anweisungen.
Ich bin bereit.
    Sie hatte ihre Hose etwas herunterziehen müssen, um »Ich bin bereit« schreiben zu können. Für ihre Unterschrift war kein Platz mehr gewesen.
    Außer sie schrieb ihren Namen dorthin, wo er ihn auch hinterlassen hatte.
    Das würde zu weit gehen.
    Außerdem würde sich Mog sicher auch ohne ihre
Unterschrift ausrechnen können, wer diese Nachricht geschrieben hatte.
    Ohne die Pyjamajacke wieder anzuziehen schaltete sie das Licht aus und ging ins Bett. Mit hinter dem Rücken verschränkten Händen starrte sie an die Zimmerdecke. Sie war ganz kribbelig vor Aufregung.
    Es dauerte lange, bis sie endlich einschlief.
     
    Als sie wieder aufwachte, rannte sie zum Spiegel und fand Mogs Antwort auf ihrem Rücken:
    Meine Liebe,
ich bin entzückt
von deinem Eifer
und deinem Geschmack.
Das Spiel geht weiter.
Nicht jetzt, aber
    Bald Bald
    Mog hatte ein »Bald« auf jede ihrer Hinterbacken geschrieben. »Wie nett«, sagte Jane leise.
    Sie fragte sich, was die Stelle mit dem Geschmack zu bedeuten hatte.
    Vielleicht bloß wieder einer seiner schmutzigen Anspielungen. Aber zumindest hatte er ihr geantwortet – das Spiel würde bald weitergehen.
    MOG,
Wann ???
    schrieb Jane auf ihre Haut, bevor sie an diesem Abend zu Bett ging.

    Am nächsten Morgen fand Jane das Wort
    NEUGIERIGE
    unter ihrem Nabel. Sie zog die Hose herunter, um den Rest der Nachricht lesen zu können:
    MUSCHI
    »Arschloch«, flüsterte sie.
    Obwohl sie nicht erwartete, noch mehr Geistreiches von Mog zu finden, drehte sie sich um und warf einen Blick über die Schulter.
    Die Nachricht fing zwischen ihren Schulterblättern an und bedeckte ihren ganzen Rücken.
    Schätzchen
Süße
Licht meines Lebens
Rate mal, wer der
MEISTER
Hier ist
     
    ICH MOG
    »Und leicht eingeschnappt ist er auch noch«, flüsterte sie.
     
    Als sie an diesem Morgen in ihr Auto steigen wollte, bemerkte sie einen Umschlag, der auf die Windschutzscheibe geklebt war.
    Endlich!

    Aber warum hatte er ihn gerade hier angebracht?
    Vielleicht wollte er sie an den Hund erinnern, den sie umgebracht hatte. Fand er das witzig?
    »Mog, du bist wirklich ein Widerling.«
    Sie beugte sich vor und spähte in den Wagen, sah aber nichts Ungewöhnliches.
    Dann ließ sie den Blick die Straße entlangschweifen, suchte die Gehwege und Nachbarhäuser nach verdächtigen Erscheinungen ab.
    Anscheinend wurde sie nicht beobachtet.
    Alles schien normal.
    Sie trat ein paar Schritte zurück, kniete sich hin und sah unter den Wagen.
    Nichts.
    Im Kofferraum warteten ebenfalls keine Überraschungen auf sie.
    Jane öffnete die Fahrertür, wich zurück, wartete regungslos und lauschte konzentriert.
    Irgendwo musste hier doch eine Falle sein. Das entsprach genau Mogs Vorgehensweise. Irgendeinen Streich hatte er doch immer für sie in petto.
    Es hätte sie nicht gewundert, wenn ein kleines, gefährliches Vieh unter dem Sitz lauern würde.
    Eine Klapperschlange konnte sie jedenfalls nicht hören.
    Als letzte Vorsichtsmaßnahme warf sie noch einen Blick auf die Rückbank.
    Na gut, dachte sie, diesmal scheint sich kein Ungeheuer im Auto zu befinden.
    Sie beugte sich über das Lenkrad und löste mit den Fingernägeln das Klebeband von der Scheibe.
    Der Umschlag war dick.
    »Mannomann«, flüsterte sie und riss ihn herunter.

    Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, dass sie zum letzten Mal einen Brief

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