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Das Spiel - Laymon, R: Spiel

Das Spiel - Laymon, R: Spiel

Titel: Das Spiel - Laymon, R: Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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von Mog in der Hand gehalten hatte.
    Das war in dem Sarg.
    Sie öffnete den Umschlag. Zwei Bogen liniertes Papier waren um ein dickes Bündel Hundertdollarscheine gefaltet, die sie sofort zählte.
    Als sie ungefähr bei sechzig angelangt war, passte sie nicht mehr auf und verzählte sich.
    Sie brauchte nicht noch einmal von vorne anzufangen – sie wusste genau, wie viele Scheine es waren. In den letzten Tagen hatte sie oft genug an diese Summe gedacht und sich gefragt, ob Mog sie wirklich herausrücken würde.
    Es waren einhundertachtundzwanzig Geldscheine.
    Zwölftausendachthundert Dollar.
    So eine gewaltige Summe wollte Jane nur ungern mit in die Bibliothek nehmen. Sie ging ins Haus zurück und legte die Scheine zu den anderen.
    Insgesamt hatte sie bereits 25 350 Dollar eingesackt. Da spielte das, was sie im Einkaufszentrum ausgegeben hatte, kaum ein Rolle.
    Eine Riesensumme. Eine unglaubliche Menge Geld.
    »Aber die ganze Sache hat bestimmt einen Haken«, flüsterte sie, während sie mit gemischten Gefühlen die beiden Papierseiten auseinanderfaltete. Auf der einen stand:
    Überraschung!
Jane, du bist zu einer Party eingeladen!
     
    Wo: Chestnut Street Nr. 482
    Wann: Heute Abend, 21.30
    Warum: Einfach so
    Mitbringen: Nur deinen Körper

    Um Antwort wird nicht gebeten. Ich bin überzeugt, dass du erscheinen wirst.
    Nicht vergessen: Zeig deinem Gastgeber bei deiner Ankunft beiliegende Notiz.
    Jane las diese beiliegende Notiz und schüttelte den Kopf.
    »Was hast du nur mit mir vor?«

29
    Jane parkte ihr Auto ein paar Straßen von dem Haus entfernt, in dem die Party steigen sollte, und las die Mitteilung, die sie ihrem Gastgeber überreichen sollte, noch einmal durch.
    Lieber Freund,
     
    ich kann dir gar nicht genug für alles danken. Hiermit möchte ich dir meine Dienerin Jane vorstellen.
    Bis Mitternacht gehört sie dir allein.
    Dein Wunsch ist ihr Befehl.
    Für ihre Bezahlung habe ich bereits gesorgt.
    Viel Spaß,
     
    in Dankbarkeit,
    MOG
    Sie ließ das Papier auf ihren Schoß fallen.
    Den ganzen Tag über hatte sie sich gefragt, ob sie die Nerven hatte, diese Aktion durchzuziehen – obwohl die Antwort darauf eigentlich auf der Hand lag.
    Genau betrachtet gibt es nicht viel, was ich nicht tun würde.
    Zumindest nicht, wenn es um mehr als fünfundzwanzigtausend Dollar ging.

    Dann habe ich insgesamt fünfzigtausend, dachte sie. Fünfzigtausend!
    Sie holte tief Luft. Obwohl sie zitterte, fühlte sie sich gut: Wachsam und stark.
    Wird schon nicht so schlimm werden, dachte sie. Was auch immer zwischen jetzt und Mitternacht passieren würde – dicker als bisher konnte es kaum kommen.
    Außerdem würde nichts ohne ihre Einwilligung passieren.
    Sie tastete in ihrer Handtasche nach der Pistole.
    Bevor sie an diesem Morgen zur Arbeit gefahren war, hatte sie die Waffe entladen und gründlich überprüft.
    Um wirklich sicherzugehen hatte sie sich in einem Waffengeschäft eine neue Schachtel Patronen gekauft.
    Die Pistole passte leicht in eine der geräumigen Vordertaschen ihres Hosenrocks. In die andere Tasche steckte sie das Springmesser und die Autoschlüssel.
    Mit Mogs Notiz in der Hand ging sie langsam die Chestnut Street hinauf, bis sie Hausnummer 482 erreicht hatte.
    Das Haus war absolut still. Jane hatte auch keine wilde Party erwartet.
    Es war immerhin Mogs Party.
    Eine Überraschungsparty?
    Wahrscheinlich wartete die größte Überraschung auf den Gastgeber selbst.
    Sei dir da mal nicht so sicher . Es ist durchaus möglich, dass der Gastgeber der Meister des Spiels höchstpersönlich ist. Das wäre perfekt – er schickt mich mit so einer Anweisung zu sich selbst nach Hause.
    Aber war das Mogs Haus? Es wirkte wie das bescheidene Heim einer Mittelschichtfamilie. Geräumig, aber kaum
luxuriös. Niemand, der wirklich viel Geld hatte, würde hier wohnen wollen.
    Und Mog war stinkreich. Sonst würde er ja nicht so viel Geld für sein Spiel ausgeben.
    Aber man wusste ja nie. Mog konnte überall wohnen – hier, im Spukhaus am Friedhof, überall. Schließlich hatte er es ja in dem kleinen Gedicht als seinen »geheimen Ort« bezeichnet.
    Erst hier, dann da, dann dort…
    Kopfschüttelnd drückte Jane auf den Klingelknopf.
    Plötzlich schlug ihr das Herz bis zum Hals.
    Wird schon alles gut gehen, versuchte sie sich zu beruhigen. Ich muss nur bis Mitternacht durchhalten, und schon bin ich um fünfundzwanzig Riesen reicher.
    Als die Tür geöffnet wurde, schrak sie zurück.
    Ein Mann stand auf der Schwelle und sah sie

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