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Das Spiel - Laymon, R: Spiel

Das Spiel - Laymon, R: Spiel

Titel: Das Spiel - Laymon, R: Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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bevor diese kranken Irren zurückkamen und sie erwischten …
    Wenn sie versuchen, mir so etwas anzutun, erschieße ich mich.
    Erschieß nicht dich, erschieß sie!
    »Keine Angst«, sagte sie. »Ich hole Sie hier raus.«
    Jane bemerkte, dass die Frau die Muskeln versteift hatte und versuchte, sich nach Möglichkeit nicht zu bewegen. Jedes Mal, wenn sie mühsam durch die Nasenlöcher atmete, bohrten sich ein halbes Dutzend Stacheln in die blutigen Löcher in ihren Brüsten und dem flachen Bauch.
    Jane trat näher und warf einen Blick über die Schulter.
    Immer noch niemand zu sehen.
    Sie nahm die Pistole in die linke Hand und löste mit der Rechten das Klebeband vom Mund der Frau, die winselte, als ihr keuchender Atem die Stacheln noch tiefer in ihr Fleisch trieb.
    »Ruhig«, flüsterte Jane. »Ganz ruhig. Sonst machen Sie es nur noch schlimmer.«
    Die Frau schloss die Augen. Tränen strömten über ihr Gesicht.
    »Ganz ruhig. Ich mache jetzt den Stacheldraht ab.«
    Jane betrachtete die ganze Anordnung. Die Drähte endeten zu beiden Seiten in Ösen, die auf in die Holzverkleidung der Wand geschraubten Messingplatten befestigt waren. Das alles war nicht in wenigen Minuten zusammengeschustert worden. Jede Messingplatte wurde von vier starken Schrauben gehalten.
    »Waren diese Platten schon hier?«, fragte Jane.

    »Die mit den Ösen? Ja«, antwortete die Frau mit brüchiger Stimme.
    Jane versuchte, den Draht zu lösen, der quer über die Brust der Frau gespannt war. »Sind Sie Gail?«
    »Ja.«
    »Sie sind in viel besserer Verfassung als die anderen.«
    »Sie haben mich … erst am Montag erwischt.«
    Montag. Gail.
    Jane musterte sie. Irgendwie kam sie ihr bekannt vor. War sie die Frau, deren Bild sie in den Fernsehnachrichten gesehen hatte? »Sie sind die aus dem Einkaufszentrum.«
    »Sie haben mich … auf dem Nachhauseweg geschnappt. «
    Endlich löste sich einer der Drähte aus der Metallöse. Sofort machte sich Jane an den nächsten. »Was sind das für Leute?«
    »Ich … kenne sie nicht.«
    »Wie viele sind es?«
    »Drei. Vielleicht auch mehr. Als sie mich erwischt haben, waren sie zu dritt. Bei den Tänzen waren auch drei, aber sie haben Masken getragen. Ich weiß nicht, ob es dieselben waren.«
    »Wo sind sie im Moment?«
    »Weiß nicht.«
    Jane konnte den nächsten Draht aus der Öse lösen. »Haben sie das Haus verlassen?«
    »Weiß nicht.«
    »Sind sie weggefahren? Haben Sie ein Auto gehört?«
    »Nein. Ich weiß nicht, wo sie sind. Sie haben mir nicht gesagt, was sie vorhaben. Sie sagen mir gar nichts. Sie kommen nur rein, tun … Dinge mit mir und verschwinden wieder. «

    »Was für Dinge?«
    »Viele Dinge.«
    »Kommen sie oft?«
    »Viel zu oft.«
    Als Jane alle Drähte entfernt hatte, die um den Oberkörper der Frau gewickelt waren, machte sie sich daran, Gails Hände zu befreien, damit sie mithelfen konnte. Darauf hätte sie auch schon früher kommen können.
    Jane stellte sich auf die Zehenspitzen und löste den Stacheldraht von Gails Oberarm.
    »Und heute Abend?«, fragte sie. »Haben Sie heute Abend schon einen von denen gesehen?«
    »Einer war vor einer Weile hier.«
    »Wie lange ist das her?«
    »Keine Ahnung. Eine Stunde vielleicht. Er hat … er hat mich hier angebunden. Erst hat er mich auf dem Bett vergewaltigt. Dann musste ich mich hier hinstellen. Er hat mich gefesselt und noch mal vergewaltigt. Er war grob, und die Drähte haben mich verletzt. Es tat so weh, dass ich ihn gebissen habe. Deshalb hat er mir den Mund zugeklebt.«
    »Sie haben ihn gebissen? Sehr gut.«
    »Ich konnte kaum atmen. Ich dachte schon, ich müsste ersticken.«
    »Keine Angst«, sagte Jane, während sie Gails Handgelenk befreite. »Wir sind im Nu von hier verschwunden.«
    »Wie heißen Sie?«
    »Jane.«
    »Sind Sie von der Polizei?«
    »Nein.«
    »Aber wie … wie kommen Sie hierher?«
    »Das ist eine lange Geschichte.«
    »Sie haben die anderen gesehen, nicht wahr?«

    »Wie viele gibt es insgesamt?«
    »Soviel ich weiß, vier, mich eingeschlossen.«
    »Ich habe die anderen drei gesehen«, sagte Jane.
    »Ja. Sie sind am Ende.«
    »Bis auf Sandra. Sie ist relativ unverletzt und scheint noch nicht den Verstand verloren zu haben. Vielleicht, weil sie ihr noch keine Gliedmaßen amputiert haben. Was ist das hier nur für ein Ort?«
    Jane hatte jetzt eine der Hände befreit, und Gail ließ den Arm sinken.
    »Jetzt die Beine«, sagte Jane und kniete sich hin. »Sie kümmern sich um Ihre andere Hand. Und behalten Sie die Tür im

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