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Das Spiel

Das Spiel

Titel: Das Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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Anrufer-Identifizierung verrät mir, daß es sich um Harris handelt.
    »Wie läuft's?« erkundigt er sich, noch bevor ich den Hörer am Ohr habe.
    »Nicht schlecht, obwohl die letzten Details immer noch nicht da sind.«
    »Ist jemand bei dir?«
    »Allerdings.« Ich kehre Dinah den Rücken zu. »Außerdem ist da ein neuer Paragraph, den ich bisher nicht gesehen habe.«
    »Ein anderer Spieler? Wie lautet die Nummer?«
    »Eins-Acht-Neun.«
    »Der Kerl hat gestern die Baseball-Abstimmung gewonnen.«
    »Sicher?«
    Blöde Frage. Harris atmet das Spiel. Er irrt sich nicht.
    »Glaubst du, ich sollte mir Sorgen machen?« frage ich.
    »Nicht, wenn du liefern kannst.«
    »Oh, das werde ich«, erwidere ich zuversichtlich.
    »Dann entspann dich. Ich bin einfach nur glücklich«, fährt er fort. »Mit zwei Bietern da draußen wird der Topf immer nur größer. Da er gestern gewonnen hat, ist er tollkühn und leichtsinnig. Genau der perfekte Zeitpunkt, um ihm die Hose runterzuziehen.«
    Ich nicke, lege auf und starre auf die Taxiquittung mit der Blockschrift.
    »Alles in Ordnung?« fragt Dinah.
    Ich schreibe, so schnell ich kann, erhöhe um eintausendfünfhundert Dollar und schiebe die Quittung in den Umschlag. »Ja«, gebe ich zurück, während ich zu der Metallbox für den Postausgang gehe. »Alles ist perfekt.«
    ***
    Der Umschlag kommt innerhalb einer Stunde zurück. Ich bitte den Pagen zu warten, damit er ihn direkt zu Harris bringen kann. Roxanne hat heute schon genug interne Post verteilt. Ich sollte es streuen, damit sie nicht mißtrauisch wird. Ich reiße ungeduldig den Umschlag auf und suche nach der Bestätigung, daß wir die höchste Wette halten. Stattdessen finde ich eine weitere Quittung. Von Taxi Nummer 189. Ein Fahrt über fünfhundert Dollar. Fünf Riesen - plus dem, was wir bisher gesetzt haben!
    Eine Sekunde lang zögere ich und überlege, ob wir passen sollten. Dann fällt mir wieder ein, daß wir alle Asse im Ärmel haben. Und die Joker. Und die Wild Cards. 189 hat vielleicht das Geld, aber wir haben das ganze verdammte Kartenspiel. Wir lassen uns nicht ins Bockshorn jagen.
    Ich schnappe mir eine Quittung aus dem Umschlag und trage meine Taxinummer ein. In das freie Feld neben Fahrpreis notiere ich: $ 600,00. Eine ziemlich teure Taxifahrt.
    Exakt zwölf Minuten nachdem der Page mein Büro verlassen hat, klingelt mein Telefon. Harris hat die Lieferung erhalten.
    »Hältst du das wirklich für klug?« Aus dem Echo schließe ich, daß ich wieder auf Lautsprecher geschaltet bin.
    »Keine Sorge, wir sind fein raus.«
    »Ich meine es ernst, Matthew. Wir spielen hier nicht mit Monopoly-Geld. Wenn du alle Wetten zusammenzählst, sind wir mit weit über sechstausend Dollar dabei. Und jetzt willst du noch sechs Riesen obendrauf legen?«
    Gestern Abend haben wir über das Limit geredet. Ich habe Harris gesagt, daß ich ein bißchen über achttausend Dollar auf der Bank habe, einschließlich der Anzahlung für meine Wohnung. Er kam auf höchstens viertausend. Vielleicht sogar weniger. Im Gegensatz zu mir schickt Harris einen Teil seines Gehaltsschecks an seinen Onkel in Pennsylvania. Seine Eltern sind vor einigen Jahren gestorben, aber Familie ist Familie.
    »Wir können es decken«, erkläre ich.
    »Trotzdem müssen wir nicht alles auf Schwarz setzen.«
    »Was willst du damit sagen?«
    »Ich will gar nichts sagen«, erwidert Harris nachdrücklich. »Ich will nur ... Vielleicht sollten wir durchatmen und aussteigen. Es gibt keinen Grund, all unser Geld zu riskieren. Wir könnten auch dagegen setzen, und du sorgst dafür, daß das Projekt niemals in der Haushaltsvorlage erscheint.«
    So läuft der Hase. Hält man nicht die höchste Wette, wechselt man mit dem Rest der niedrigeren Bieter die Seite und versucht zu verhindern, daß es funktioniert. Das bietet eine großartige Möglichkeit, die Chancen auszugleichen. Die Person mit der größten Chance, die Wette zu realisieren, sieht sich einer Gruppe gegenüber, die gemeinsam jede Menge Muskeln aufbringt. Die Sache hat nur einen Haken. »Willst du wirklich deinen Gewinn mit anderen teilen?« frage ich.
    Natürlich habe ich recht. Warum sollten wir einen Haufen Trittbrettfahrer glücklich machen?
    »Wenn du das Risiko verringern willst, können wir ja noch jemanden reinnehmen«, schlage ich vor.
    Harris hält inne. »Was meinst du damit?«
    Er denkt, ich will herausfinden, wer ihn hereingebracht hat.
    »Du glaubst, es ist Barry, habe ich recht?« erkundigt er

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