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Das stille Qi Gong nach Meister Zhi-Chang Li: Innere Übungen zur Stärkung der Lebensenergie (German Edition)

Das stille Qi Gong nach Meister Zhi-Chang Li: Innere Übungen zur Stärkung der Lebensenergie (German Edition)

Titel: Das stille Qi Gong nach Meister Zhi-Chang Li: Innere Übungen zur Stärkung der Lebensenergie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Olvedi
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einzuschlafen. Deshalb sollte man, wann immer möglich, die aufgerichtete Haltung vorziehen.
    Bei Übungen im Stehen sind die Füße im Allgemeinen schulterbreit auseinandergestellt, die Zehen zeigen nach vorn. Stehen die Füße ganz parallel, verstärkt dies den Effekt der Übung; zeigen die Zehen etwas nach außen, hat die Übung eine sanftere Wirkung.
    Die Knie sind locker, niemals durchgedrückt. Es soll ein fester Stand sein, der durch die Vorstellung unterstützt wird, dass die Beine »neun Meter tief« in der Erde verwurzelt sind. Der Kopf ist wie beim Sitzen aufgerichtet, das Kinn ein wenig angezogen, und in den Schultern ist keine Spannung. Die Augen sind entweder leicht geschlossen oder ein wenig geöffnet, mit gesenktem Blick, der nichts festhält.

Übungen zur Vorbereitung
    Die drei vorbereitenden Übungen
    Während dieser drei Übungen sind die Augen leicht geschlossen.
    1. Zwischen den Augenbrauen entspannen
    Etwas ausführlicher lautet die Anweisung: »Zwischen den Augenbrauen nach vorn entspannen«. Das bewusste Lockern der Augenbrauen zieht die Aufmerksamkeit zur Stirnmitte. Dieser Bereich ist überaus sensibel und verträgt keine Anspannung. Anfänger neigen dazu, des Guten zu viel zu tun; wer sich angestrengt auf diesen Punkt konzentriert, kann damit Druckgefühl, Schwindelgefühle oder gar heftige Kopfschmerzen auslösen. Die Anweisung, »nach vorn« – beziehungsweise »nach vorn bis zu einem Meter« – zu entspannen, deutet darauf hin, dass der Raum vor der Stirn in die Wahrnehmung miteinbezogen werden soll. Damit wird ein Ziehen nach innen und ein Stocken der Energie verhindert.
    Durch diese sanfte Entspannung nach außen entsteht ein Gefühl von Weite und Leichtigkeit in der Stirn, begleitet von einer Empfindung der Helligkeit. Beim geringsten Gefühl von Druck sollte man sich von der Fixierung auf diesen Bereich lösen und zu einer allgemeinen Entspannung übergehen.
    2. Kurz lauschen
    Die genaue Übersetzung dieser Anweisung lautet: »Fernste Geräusche kurz ins Ohr eindringen lassen«. Ich habe den Begriff »Lauschen« verwendet, weil er die rezeptive Haltung betont. Das Lauschen konzentriert sich im Gegensatz zum Hören auf die Vordergrundgeräusche; es umfasst außen und innen, Nähe und Ferne. Dieses kurze Lauschen lässt ein Gefühl für Ruhe und Raum entstehen und ist eine große Hilfe, um die Gedankenaktivität etwas in den Hintergrund treten zu lassen. Ist das entspannte Lauschen vervollkommnet, wird der Atem »vergessen«, und dieser unbewusste Atem ist ohne jede Absicht und hat die Qualitäten »leicht, lang, gleichmäßig und tief«.
    3. Lächeln
    Das Lächeln beginnt damit, dass wir ein leichtes Lächeln entstehen lassen und beobachten, wie es sich im Gesicht ausbreitet; die Mundwinkel weisen nach oben, die Augenwinkel nach unten. Auf diese Weise werden viele Meridiane und Meridian-Punkte im Gesicht entspannt. Es dauert vielleicht eine Weile, vielleicht aber auch nur einen Augenblick, bis die innere Gestimmtheit diesem Lächeln folgt. Es stellt sich ein Gefühl sanfter, freundlicher Heiterkeit ein, warm, ruhig und hell.
    Dann richtet sich die Aufmerksamkeit auf den Scheitelpunkt, so dass sich der »Himmelspass« entspannt und öffnen kann. Die Anweisung lautet:

     
Aus den Augen lächeln.
Aus dem Scheitel lächeln.
Aus der Brust lächeln.

    Das Lächeln, das heißt das dadurch ausgelöste sanfte, warme Gefühl breitet sich schließlich im ganzen Körper aus, bis in die Hände und Füße. Die Bereitschaft, es sich ausbreiten zu lassen, ist die einzige »Aktivität«, die dazu nötig ist. Wenn das Lächeln den gesamten Körper ausfüllt, darf es sich noch weiter ausbreiten – es strahlt über die Haut hinaus.
    Es mag manchmal ein wenig Überwindung kosten, sich auf dieses Lächeln ganz einzulassen – etwa wenn man Sorgen hat, bedrückt oder ärgerlich ist. Doch fällt es von Mal zu Mal weniger schwer, und nach einiger Zeit kann es zu einer wohltuenden kleinen Gewohnheit werden, in ruhigen Augenblicken ein bisschen »Lächeln« zu üben (mit zunehmender Übung bedarf es nur einer ganz kleinen Andeutung eines Lächelns im Gesicht, um die entsprechende Empfindung auszulösen; dann kann man die entkrampfende Qualität des Inneren Lächelns bei vielen Gelegenheiten einsetzen, ohne Aufsehen zu erregen).

    Diese recht einfache, aber Sorgfalt erfordernde Vorbereitung ist das Fundament, auf dem die Qi-Gong-Übung aufgebaut werden kann. Es ist nicht ratsam, hastig darüber

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