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Das Stonehenge - Ritual

Das Stonehenge - Ritual

Titel: Das Stonehenge - Ritual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Christer
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wach neben dem Vater ihres Kindes und sieht zu, wie das warme Tageslicht ins Zimmer kriecht und langsam die Wände hochklettert.
    Sie fühlt sich so verwirrt wie selten zuvor. In ihrem Kopf wirbelt alles wild durcheinander: Bedauern, Hoffnung, warnende Stimmen. Da kommt Sammy in den Raum gelaufen und vertreibt alle negativen Gedanken. Ihre Tochter hat vom Schlaf rote Wangen, und ihre Augen strahlen wie an Weihnachten, als sie zu ihnen ins Bett springt. Die Aussicht auf eine Balgerei mit ihren Eltern lässt sie vor Vergnügen kreischen.
    Megan versucht sie zu bremsen. »Schhh, mein Schatz, weck Daddy nicht auf.«
    Zu spät. Adam hat bereits ein Knie abbekommen. Mit müden Augen hievt er sich in eine sitzende Position, den Rücken gegen das gepolsterte Kopfteil gestützt. »Komm her, meine Kleine, und gib mir einen dicken Kuss!« Eine Sekunde später schmiegt sie sich in seine Arme, und Megan fühlt sich noch aufgewühlter als zuvor.
    Als die drei anschließend in Adams kleiner Küche miteinander frühstücken, plaudert er locker mit Megan. So liebevoll wie früher. »Hast du heute einen stressigen Tag vor dir?«
    »Gibt es auch andere?«, entgegnet sie, während sie ihm und sich Kaffee nachschenkt. »Selbst ohne den Timberland-Fall habe ich höllisch viel zu tun, und nach der Sonnenwende stehen uns bestimmt noch eine Menge Aufräumungsarbeiten ins Haus.«
    Er kaut eine Weile auf einem Stück Toast herum, ehe er ihr antwortet: »Ich habe gestern Abend in der Zentrale nachgefragt. Zu dem Zeitpunkt waren sie erst bei rund zehn Verhaftungen – einem halben Dutzend wegen Drogenbesitzes, ein paar wegen Drogenhandels.«
    Megan ist darüber sehr erleichtert. »Dem Himmel sei Dank für diesen kleinen Gnadenakt! Hast du auch gehört, ob sich im Fall Lock etwas getan hat?«
    »Die Medien weiden sich noch an der Pressekonferenz der Mutter.« Er leckt sich ein wenig Butter von den Fingern, reicht ihr die Fernbedienung für den Fernseher und deutet auf das kleine Gerät, das auf der anderen Seite des Raumes in einem Regalfach steht. »Versuch es mal auf Sky, die wissen meistens schon vor uns, was sich so tut.«
    Sie stößt auf einen Bericht über die Pressekonferenz der Schauspielerin. Nach ein paar Sätzen von Josh Goran bringen sie ein langweiliges Interview mit einem sehr blass aussehenden Alan Hunt, gefolgt von ein paar Aufnahmen von Männern, bei denen es sich um FBI -Agenten handeln könnte, und einem nichtssagenden Kommentar von jemandem aus dem Innenministerium. Ganz zum Schluss sieht man John Rowlands und Barney Gibson aus dem Polizeipräsidium kommen und in separaten Fahrzeugen davonbrausen. Beide machen einen ziemlich fertigen und genervten Eindruck.
    »Und was hast du heute Abend vor?«, fragt Alan, der soeben seinen letzten Schluck Kaffee getrunken hat und bereits nach seiner Jacke Ausschau hält.
    »Wie meinst du das?«
    Er lächelt sie liebevoll an. »Sehen wir uns abends wieder hier bei mir?«
    Das weiß Megan selbst noch nicht so genau. Irgendwie fällt es ihr sehr schwer, einfach zu vergeben und zu vergessen.
    »Da brauche ich noch Bedenkzeit. Jetzt muss ich erst einmal nach Hause und mich umziehen. Ich habe heute Morgen einen wichtigen Termin. Kannst du Sammy für mich in den Kindergarten bringen?«
    »Klar.« Er versucht erneut sein Glück. »Und heute Abend?«
    »Vielleicht.«
Ihre Gesichtszüge werden ein wenig weicher. »Lass uns erst mal sehen, wie der Tag läuft.«

93
    Jimmy Dockery tritt auf die Straße hinaus und winkt das einzige Fahrzeug weit und breit heran, einen in Tarnfarbe gestrichenen Range Rover. Der Fahrer, ein etwa sechzigjähriger, wie ein Bauer gekleideter Mann, parkt am Straßenrand, steigt aus und begibt sich zielstrebig nach hinten. Jimmy gesellt sich mit ziemlich banger Miene zu ihm.
    »Guten Morgen, Detective«, begrüßt ihn der Fahrer, dessen Stimme überraschend vornehm klingt. »Da haben wir für unser Unterfangen ja einen schönen Tag erwischt.«
    Jimmy ist sich da nicht so sicher. »Guten Morgen. Hoffen wir es. Wie geht es denn den wilden Monstern heute?« Vorsichtig späht er durch die Heckscheibe zu dem Käfig mit den beiden Truthahngeiern hinein, die Tarquin de Wale mitgebracht hat.
    »Denen geht es bestens«, antwortet de Wale. »Habe ich Ihnen, als Sie abends kürzlich bei mir waren, überhaupt erzählt, dass ich die beiden schon als Küken bekommen habe?«
    »Ja, das haben Sie erwähnt.«
    »Sie stammen von kanadischen Eltern, müssen Sie wissen. Beste Gene.« Er macht

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