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Das Sühneopfer: Historischer Kriminalroman (Schwester Fidelma ermittelt) (German Edition)

Das Sühneopfer: Historischer Kriminalroman (Schwester Fidelma ermittelt) (German Edition)

Titel: Das Sühneopfer: Historischer Kriminalroman (Schwester Fidelma ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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zusammen. »Ich begreife nicht, wie das zu deiner Behauptung passt, dass es eine Verschwörung gibt, deinen Bruder zu ermorden oder Fürst Donennach zu entmachten mit all den sich daraus ergebenden Folgen.«
    »Gedulde dich noch ein wenig, mein Freund«, ermahnte sie ihn. »Ich werde es bald erklären. Die Geschichte von dem Sturm auf Menmas Gehöft verbreitete sich rasch, und der wirklich Schuldige sonnte sich darin. Alles wurde dem namenlosenKrieger aus Cashel und seinen Mannen angelastet … wobei als besonders schrecklich und empörend empfunden wurde, dass er ein Verhältnis mit Liamuin hatte und sie dennoch erbarmungslos niedermetzelte. Doch wie wir wissen, waren noch zwei weitere Männer hoffnungslos in Liamuin verliebt.
    Einer von ihnen war der Heilkundige und Apotheker, der Suanach, die Überlebende von dem Überfall auf Menmas rath , gesund pflegte. Er hieß Lachtine, wie Gláed wissen dürfte, denn er hat ihn erst vor wenigen Tagen ermordet. Doch dazu komme ich gleich.« Gláed erwiderte nichts, und Fidelma fuhr fort. »Liamuins anderer Verehrer war ein junger Mann, der Sohn eines Bauern aus der Nachbarschaft. Der erfuhr die Geschichte von ihrem Tod von der einzigen Überlebenden und Augenzeugin, von Suanach also. Sie erzählte ihm, der Anführer hätte den Goldenen Halsreif der Leibwächter des Königs von Cashel getragen. Sie beschrieb ihm auch das Wappen auf dem Schild des Kriegers. Welche Bedeutung es hatte, wusste er nicht – doch seine Trauer und sein Groll ließen ihn nicht los. Das Schicksal wollte es, dass er in diese Abtei und ihre Schreibwerkstatt kam. Hier geriet er in die Hände der Verschwörer. Man erläuterte ihm das Wappen auf dem Schild und brachte ihn allmählich dazu, den Auftrag zu übernehmen, meinen Bruder zu ermorden.«

Kapitel 19
    In der eingetretenen Stille war nur das rasche Atmen der im Raum Versammelten zu hören.
    »Ich rede von Maolán«, verkündete Fidelma nach einer Weile.
    »Doch nicht von Maolán, dem Kopisten!«, rief Abt Nannid erschrocken. »Er war der Sohn eines Bauern, ein talentierter Schreiber – wie soll der ein Verschwörer gewesen sein?«
    »Er war ein Werkzeug der Verschwörer, habe ich gesagt, nicht einer der Verschwörer«, betonte Fidelma.
    »Er kam zu uns, um in der Bibliothek der Abtei zu arbeiten und alte Handschriften zu studieren …« Die Stimme des Abts wurde leiser, denn er begann, sich der Tragweite und Folgen der Anschuldigung bewusst zu werden.
    »Er war kein Mitglied der Bruderschaft«, beeilte sich Bruder Cuineáin mitzuteilen. »Er hat keine Gelübde abgelegt und gehörte immer zum Laienstand.« Dem Verwalter lag sichtlich daran, deutlich zu machen, dass die Abtei für einen, der nicht zu ihren frommen Brüdern gehörte, rechtlich nicht einstehen musste.
    Fidelma überging seinen Einwurf und fuhr fort: »Er kam jedenfalls hierher, um seinen Kummer zu vergessen. Maolán war der abgewiesene Verehrer, wie er im Buche steht, und er war fest überzeugt, dass – wäre Liamuin am Leben geblieben – er letztendlich ihre Gunst erworben hätte.«
    »Maolán war der junge Schreiber, den ich erwähnt habe«, rief Bruder Lugna aufgeregt. »Er und Bruder Ledbán haben oft miteinander gesprochen.«
    »Maolán kann aber unmöglich gegenüber irgendjemandin der Abtei geäußert haben, dass Liamuin sich auf Menmas Gehöft versteckt hielt«, stellte Eadulf rasch klar. »Er kam ja erst nach dem Überfall, bei dem Liamuin getötet wurde, hierher in die Abtei. Jemand anders muss Liamuins Versteck verraten haben, und zwar lange, bevor Maolán hier um Aufnahme bat.«
    Fidelma warf Eadulf einen dankbaren Blick zu und nahm dann wieder das Wort.
    »Seine Leidensgeschichte und sein Seelenkummer sprachen sich herum und wurden alsbald für andere Zwecke missbraucht. Man schürte den Hass, den er für den Krieger, der Liamuin ermordet hatte, empfand. Dann schilderte man ihm die Geschichte mit dem Schild in lebhaftesten Farben und machte ihm klar, dass der niemand anderem als König Colgú von Cashel gehört hätte. Viel brauchte es nicht, Maolán zu überreden, sich nach Cashel aufzumachen und einen Anschlag auf Colgú zu verüben, selbst wenn es ihn sein Leben kosten würde. Ausführliche Ortsauskünfte bekam er von einem trügerischen Kaufmann aus Cashel, einem Mann namens Ordan. Der beschrieb ihm, wo im Wald er eine Holzfällerhütte finden würde, dass er sich dort umkleiden und auch seine Sachen lassen könnte und wo er am besten das Pferd abstellen sollte, falls

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