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Das Sühneopfer: Historischer Kriminalroman (Schwester Fidelma ermittelt) (German Edition)

Das Sühneopfer: Historischer Kriminalroman (Schwester Fidelma ermittelt) (German Edition)

Titel: Das Sühneopfer: Historischer Kriminalroman (Schwester Fidelma ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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stand da Fidaig nicht auf deren Seite?«
    »Merkwürdigerweise nicht, wenngleich die Luachra mit einer kleinen Truppe, die von Fidaigs Sohn angeführt wurde, dabei gewesen sein sollen. Fidaig behauptete, sie hätten ohne sein Einverständnis mitgemischt, und er hätte deshalb nichts damit zu tun.«
    »Wenn du mich fragst, dann hängt das Mädchen irgendwie in der Mordsache mit drin.«
    »Glaubst du, sie hätte uns so ohne weiteres verraten, dass sie bei den Luachra Leibeigene war, wenn es wirklich eine Verschwörung gäbe und sie darin verwickelt ist?«
    »Es ist für mich die einzige Erklärung. Aber das bringt mich noch auf etwas anderes: Was meinte sie damit, dass ihr Vater wie Oenghus Tuirbech wäre? Du wusstest offensichtlich damit etwas anzufangen, aber ich nicht, und auch Gormán und Della stutzten.«
    Fidelma machte ein ernstes Gesicht. »Oenghus Tuirbech war in alten Zeiten ein König, der dem Geschlecht des Eremon entstammte. Man nannte ihn Oenghus der Schändliche, weil er seine eigene Tochter zwang, mit ihm zu schlafen, und mit ihr einen Sohn zeugte, der dann Fiachaidh Fear Mara hieß. Oenghus setzte ihn in einem Boot auf dem Meer aus und entging so der Nachrede, seine Hände mit dem Blut des eigenen Sohnes besudelt zu haben.«
    Stirnrunzelnd sah Eadulf sie an. Er brauchte einige Momente, bis er begriff, was ihre Erklärung besagte.
    »Wollte Aibell etwa damit andeuten, dass ihr Vater …?«
    Fidelma beließ es bei einem Stoßseufzer.
    »Lass uns zu den anderen zurückgehen. Wir behalten das Mädchen fürs Erste auf der Burg, suchen aber Ordan auf, um herauszufinden, was an ihrer Geschichte wahr ist. Vielleicht finden wir auch jemand, der Auskunft über den Schäfer geben kann, den sie traf und der ihr das mit der Hütte gesagt hat.«
    »Wir haben aber Alchú versprochen, mit ihm auszureiten«, erinnerte Eadulf sie bekümmert.
    Sie sah ihn ungehalten an und wollte schon eine heftige Bemerkung machen, kam dann jedoch mit einem Gegenvorschlag.
    »Ordan wohnt nicht weit von hier. Wir könnten doch Alchú mitnehmen, wenn wir zu dem Kaufmann reiten.«
    »Ein großartiger Gedanke.« Eadulf war sichtlich erleichtert. »Ich hätte den Jungen ungern wieder enttäuscht.«
    Argwöhnisch blickte Fidelma ihn an. Schwang da ein kritischer Unterton in seinen Worten mit? In seiner Miene war nichts dergleichen zu lesen, das beruhigte sie ein wenig. Sie wusste nur allzu gut, dass er einen wunden Punkt berührt hatte, denn seit der Junge auf der Welt war, hatten sie ihn wegen anderer Aufgaben ziemlich vernachlässigen müssen. Zum Glück gab es Muirgen, die sie als Amme für ihn auserkoren hatte, und die war eine gute Pflegemutter.
    Sie gingen zu Dellas Hütte zurück. Gormán schaute erleichtert auf, als sie eintraten. Das Mädchen saß stumm und mit unnahbarer Miene am Tisch, während Della abwusch. Wie die beiden erfuhren, hatte sich Della redlich bemüht, das Mädchen zum Sprechen zu bringen, aber ohne Erfolg.
    »Was machen wir jetzt, Lady?«, fragte Gormán und stand auf.
    »Wir kehren zur Burg zurück. Ich muss hören, ob es Neues über den Zustand meines Bruders gibt, und dann geht es mit den Nachforschungen weiter. Hab Dank für deine Gastfreundschaft, Della. Ich werde unseren Stallmeister bitten, einen der Burschen herzuschicken, damit er das Pferd holt und du es nicht weiter füttern musst.«
    »Danke, Lady. Seid ihr mit euren Überlegungen ein Stück weitergekommen?«
    Fidelma schüttelte den Kopf, und Eadulf sagte: »Was die Frage angeht, wer Liamuin war oder ist, tappen wir nach wie vor im Dunkeln.«
    Die Reaktion war unerwartet.
    »Liamuin?«, schrie das Mädchen den Namen heraus. Sie war aufgesprungen, stemmte aufgebracht die Hände in die Hüften und starrte sie hasserfüllt an. Ihre Stimme überschlug sich förmlich. »Ihr habt es gewusst? Die ganze Zeit habt ihr es gewusst. Woher aber? Woher?«

Kapitel 4
    Der Ausbruch des Mädchens machte die Umstehenden sprachlos. »Sag uns, was du über Liamuin weißt«, forderte Fidelma sie ruhig, aber eindringlich auf.
    Aibell zitterte wie Espenlaub, Della holte einen Becher corma, drückte sie auf die Bank und schaute Fidelma ungehalten an. Besänftigend redete sie auf das Mädchen ein. »Hier, mein Kind, trink einen Schluck, lass dir Zeit und beantworte dann Lady Fidelmas Frage. Niemand will dir was Böses.«
    »Sag uns, was du über Liamuin weißt«, wiederholte Fidelma.
    »Wenn du den Namen Liamuin kennst, wirst du auch wissen, dass sie meine Mutter war«, stieß

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