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Das Sühneopfer: Historischer Kriminalroman (Schwester Fidelma ermittelt) (German Edition)

Das Sühneopfer: Historischer Kriminalroman (Schwester Fidelma ermittelt) (German Edition)

Titel: Das Sühneopfer: Historischer Kriminalroman (Schwester Fidelma ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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seine Gäste ins Haus und gruppierte sie um die Feuerstelle. Fidelma musste sich sehr zusammennehmen,ihn nicht zu bitten, endlich mal stillzustehen, denn der Mann hob und senkte nicht nur pausenlos den Kopf, sondern zappelte auch ständig umher, als vollführe er einen albernen Tanz.
    »Mir wurde berichtet, dass man Lachtine, unseren Apotheker, gefunden hat, und auch, dass Bruder Adamrae geflohen ist«, verkündete er und ließ Fidelma und ihre Gefährten nicht aus den Augen.
    »Und mir wiederum hat man berichtet, dass Bruder Adamrae häufig bei dir im Gasthaus gewesen ist«, entgegnete Fidelma und rückte sich ihren Stuhl zurecht. »Was hat ihn hierher getrieben?«
    Der Gastwirt spreizte wie um Verständnis bittend die Hände. »Um das zu erklären, muss ich zuerst eine lange und merkwürdige Geschichte erzählen.«
    »Besser, du fängst gleich damit an, damit wir im Bilde sind«, meinte Conrí nicht gerade freundlich.
    »Ich habe sie von Lachtine, der hat sie mir vor einiger Zeit erzählt.«
    »Bitte, komm zur Sache«, forderte Fidelma ihn ungeduldig auf.
    »Also das war so: Vor einem Monat oder so kam Lachtine ziemlich atemlos herein und sagte, er hätte im Wald etwas Seltsames erlebt. Er war beim Sammeln seiner Kräuter, was er ja oft tat, als er auf einer kleinen Lichtung unfreiwillig Zeuge einer Begegnung wurde. Er sah zwei Männer, einer von ihnen trug ein Mönchsgewand. Beide saßen auf edlen Pferden, was für Mönche eher ungewöhnlich ist. Der eine, der Mönch, war mehr rundlich und untersetzt, der andere war ein jüngerer Mann. Lachtine dachte zuerst, der Untersetzte hätte einen Buckel, aber dann stellte sich heraus, dass er unter seinem Umhang einen Sack auf dem Rücken trug. Der muss ziemlichschwer gewesen sein, denn als er ihn dem jüngeren Mann übergeben wollte, konnte der ihn nicht halten und ließ ihn fallen. Er fiel auf den Boden, und der Sack ging auf, woraufhin der Ältere den anderen anschnauzte, gefälligst aufzupassen, es handle sich um einen heiligen Gegenstand. Eine Reliquie war es offensichtlich nicht, wie Lachtine meinte, aber immerhin war es ein Gegenstand aus Metall. Er glaubte, so etwas wie das Abbild eines Tieres gesehen zu haben.«
    »Und die beiden Männer haben die ganze Zeit Lachtine nicht bemerkt?«, wunderte sich Conrí.
    »Er hatte zwischen Buschwerk Kräuter gesammelt und war dort hocken geblieben, weil ihm das Verhalten der beiden Männer nicht ganz geheuer vorkam.«
    »Hat er das tierähnliche Gebilde genauer erkennen können?«
    »Nicht so richtig, das Gebüsch war zu dicht. Könnte so etwas wie ein Hund gewesen sein, meinte er. Der ältere Mann war abgestiegen und besah es von allen Seiten prüfend. Sichtlich zufrieden, dass es keinen Schaden genommen hatte, gab er es dem Jüngeren, sagte, er müsse nun fort, der Jüngere solle hier warten und es dann dem Kaufmann geben. Namen wurden nicht genannt, nur vom ›Kaufmann‹ war die Rede. Der Jüngere sagte noch, der Kaufmann würde ziemlich bald hier vorbeikommen. Der andere saß auf und verschwand.
    Lachtine beschloss, im Verborgenen zu bleiben. Etliche Zeit verging, der junge Mann wartete auf der Lichtung und wurde langsam ungeduldig. Dann aber kam ein Wagen auf dem Waldweg angefahren. Mit den Worten ›Und vergiss nicht, nur der beste Könner des Fachs darf sich an die Wiederherstellung wagen‹ übergab der junge Mann dem Wagenlenker das Bündel, und der Wagen rollte weiter. Auch der junge Mann ritt davon. Lachtine verließ sein Versteck, fand,er hätte genügend Kräuter gesammelt und kehrte zur Eichenfurt zurück. Unterwegs begegnete er einer Gruppe Bauern aus dem Ort, und man blieb stehen und schwatzte. Ein Reiter trottete an ihnen vorbei. Wie es der Zufall wollte, war es der junge Mann, den Lachtine eben noch auf der Lichtung gesehen hatte. Der Reiter hielt zwar nicht an, aber Lachtine hatte das beklemmende Gefühl, dass er ihn im Vorbeireiten scharf ansah.«
    »Eine merkwürdige Geschichte«, gab Conrí zu, »aber was soll die mit Adamrae zu tun haben?«
    »Das will ich gern erklären«, meinte der Wirt eilfertig. »Lachtine hatte in dem Mann mit dem Planwagen einen Kaufmann erkannt, der ziemlich oft hier vorbeikommt.«
    »Nicht, dass du uns auch erzählen kannst, wie er heißt!« Fidelma schaute den Wirt erwartungsvoll an.
    »Aber natürlich. Es war Ordan von Rathordan.«
    Der Name ließ aufhorchen. Fidelma und Eadulf wechselten einen raschen Blick, und Sitae, dem das nicht entging, fragte sofort: »Ihr kennt Ordan

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