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Das Sühneopfer: Historischer Kriminalroman (Schwester Fidelma ermittelt) (German Edition)

Das Sühneopfer: Historischer Kriminalroman (Schwester Fidelma ermittelt) (German Edition)

Titel: Das Sühneopfer: Historischer Kriminalroman (Schwester Fidelma ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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wohl?«
    »Rathordan liegt ja gleich neben Cashel«, klärte ihn Gormán auf. »Ja, wir kennen ihn.«
    »Deine Geschichte beantwortet aber immer noch nicht meine Frage, was Adamrae so häufig hierher in deine Gaststube geführt hat«, sage Fidelma.
    Auf Sitaes Gesicht machte sich ein Lächeln breit, als hätte er etwas ganz Verheißungsvolles zu verkünden.
    »Als Adamrae das erste Mal hierherkam, fragte er nach Ordan. Das war vor fünf Tagen. Er drückte mir Geld in die Hand, ich sollte die Sache für mich behalten, sollte ihn aber umgehend informieren, wenn Ordan hier auftauchte, denn er hätte mit ihm ein Geschäft abzuwickeln.«
    »Was treibt dich, uns das ausgerechnet jetzt zu erzählen?«,fragte Conrí. »Schließlich war Adamrae erst ganze fünf Tage hier.«
    »Weil ich vorhin gerade von Lachtines Tod erfahren habe.«
    »Das musst du näher erklären.«
    »Bruder Adamrae war der junge Mann, den Lachtine im Wald gesehen hat.«
    »Hat dir das Lachtine gesagt?«
    »Ich hab mir das allein zusammengereimt. Gleich am ersten Tag seiner Ankunft kam Bruder Adamrae ins Gasthaus und fragte nach Ordan. Noch während er hier war, tauchte auch Lachtine auf. Sie wechselten kein Wort miteinander, und doch gewann ich den Eindruck, dass die beiden sich nicht fremd waren.«
    Eadulf bemerkte ein kurzes Aufblitzen in Fidelmas Augen.
    »Wie sicher bist du dir da?«, fragte sie.
    »Wie gesagt, sie nahmen voneinander keine merkliche Notiz. Lachtine blieb auch nicht lange, ging schon wieder, als Bruder Adamrae mit mir noch über Ordan sprach. Als er dann auch aufbrach, fragte er mich, wer der Mann, der da eben gegangen war, sei. Ich sagte es ihm, und er ging.«
    »Zuvor hattest du Bruder Adamrae noch nie gesehen?«
    »Nein, hatte ich nicht. Ich wurde nur ein wenig stutzig, denn es fällt auf, wenn ein Mönch auf einem Pferd dahergeritten kommt, wie es sonst ein Krieger reitet. Noch am selben Tag erfuhr ich dann aber, er wäre von Mungairit geschickt, um Bruder Cronan bei Andachten und Seelsorge in der Gemeinde behilflich zu sein.«
    »Du hast deine Beobachtung für dich behalten, niemand irgendwie aufmerksam gemacht?«
    »Wen – und worüber? Ich hatte gehört, Lachtine wäre in den Wald gegangen, und daran war nichts Besonderes, und der neue Mönch wäre da, um Bruder Cronan beizustehen.«
    »Kommen wir noch einmal auf Ordan von Rathordan zurück. Du sagst, der Kaufmann kehrt regelmäßig bei dir ein.«
    »Im letzten Jahr ist er hier mehrfach durchgezogen. Manchmal kam er von Süden und zog nach Norden, manchmal umgekehrt. Aber jedes Mal kehrt er bei mir ein.«
    »Merkwürdig, dass er nie von Ost nach West oder umgekehrt reist, das wäre für einen Kaufmann aus Cashel eigentlich die üblichere Route.«
    Der Gastwirt hob und senkte die Schultern.
    »Hat Bruder Adamrae jemals ein Wort fallenlassen, weshalb er Ordan unbedingt sehen wollte?«
    »Nein.«
    »Weißt du, mit wem Ordan Handel treibt?«
    »Ganz bestimmt mit der Abtei in Mungairit. Und da er ja auch im Land der Luachra gewesen ist, hat er sicher Geschäfte mit ihnen. Ordan redet viel, aber über seine Geschäfte schweigt er sich stets aus.«
    »Hat dich nie die Neugierde getrieben zu erfahren, womit er handelt?«
    »Ich werde nie jemand drängen, über etwas zu sprechen, wenn er es nicht von sich aus tut«, prahlte der Wirt.
    »Du hättest nie unter die Plane gelugt, nur mal so?«, fragte Eadulf, der längst erkannt hatte, wie neugierig der Mann war.
    Sitae verzog das Gesicht und lenkte unter Eadulfs durchdringendem Blick ein. »Na ja, ab und an muss ich schon nachschauen, ob die Wagen gut und sicher abgestellt sind. Einmal war da ein steifer Wind, und ein paar von den Abdeckungen hatten sich gelockert. Selbstverständlich lag mir daran, dass die Waren meiner Gäste keinen Schaden nahmen, und so kümmerte ich mich drum und zurrte die Planen fest. Dabei kommt man natürlich nicht umhin, auch mal einen Blick auf die Ladung zu werfen.«
    »Und? Was hast du in dem Wagen gesehen?«
    »Barren. Metallbarren, wie sie die Schmiede zum Weiterverarbeiten benutzen. Auch Schrott. Unbrauchbare Waffen und so’n Zeug.«
    »Unbrauchbare Waffen? Merkwürdiges Handelsgut.«
    »Was genau, kann ich auch nicht sagen. Hab ja nur einen flüchtigen Blick reingeworfen, als ich die Abdeckung festzog.«
    »Nur einen flüchtigen Blick?« Eadulf grinste zynisch.
    »Ehrlich, Bruder. Mehr habe ich nicht gesehen.«
    »Unbrauchbare Waffen? Metallbarren?«, wiederholte Fidelma nachdenklich. Dann stand sie auf,

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