Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman
Füßen verlieren. »Ich ... nun, ich bediene mich Mr. Rosenbergs Kanzlei, um solche Transaktionen durchzuführen«, brachte er eine Erklärung zustande. »Bitte sehen Sie sich Ihren Vertrag genau an. Sie werden feststellen, dass der Verkäufer MacGregor & Company ist.«
Endlich wandte sie sich ganz um und sah ihn an. Plötzlich zerschmolz ihr Ausdruck arroganter Herablassung zu einem von erschrockener Ahnung. Ein langes unbehagliches Schweigen breitete sich aus. »Und Sie ... Sie sind dann also Mr. MacGregor?«, fragte sie atemlos.
Es lag mehr als eine Frage in ihren Worten. Da war ein Flehen; ein Wunsch, das Unvermeidbare zu vermeiden. Ihre klaren grünen Augen glitten über die Narbe, die sich über sein Gesicht zog. Sie war sich nicht sicher. Aber er war es, bei Gott.
»Sie ... Sie kommen mir ... bekannt vor«, sprach sie weiter, aber ihre Stimme klang jetzt unsicher. »Ich bin Lady Bessett. Sagen Sie, sind wir ... sind wir uns schon einmal begegnet?«
Lieber Gott! Waren sie sich begegnet? Eine Art Übelkeit regte sich in seinem Magen. Er spürte, wie ihm der Schweiß auf der Stirn ausbrach. Er öffnete den Mund, ohne zu wissen, was er sagen sollte. In diesem Augenblick kam Wynwood die Treppe heruntergepoltert.
»Es sind acht Schlafzimmer, alter Freund!« Die Worte des Earls hallten durch das leere Haus. »Also würde ein Doppelhaus sechzehn haben, richtig?« Er betrat das Zimmer, blieb dann abrupt stehen. »Oh, ich bitte um Entschuldigung«, sagte er, während sein Blick über die Frau glitt. »Meine neue Nachbarin, nehme ich an? Bitte stell mich ihr vor.«
Merrick fühlte sich, als wären alle seine Glieder taub. »Ja. Ja, natürlich.« Er hob eine Hand, um sie einander vorzustellen. »Ma'am, darf ich Ihnen den Earl of Wynwood vorstellen? Wynwood, das ist ... das ist ...« Resigniert ließ er die Hand sinken. »Das ist Madeleine, Quin. Sie ist ... meine Frau.«
Aus dem Gesicht der Frau war alle Farbe gewichen. Sie gab einen seltsamen leisen Keuchlaut von sich, und in einer blinden, verzweifelten Geste streckte sie die Hand aus, um irgendwo Halt zu finden. Sie griff in nichts als die Luft. Dann gaben ihre Knie nach, und sie sank zu Boden. Wie ein See aus dunkelgrüner Seide bauschten ihre Röcke sich um sie.
»Jesus Christus!«, rief Wynwood. Er kniete sich neben sie und begann, ihre Wangen zu tätscheln. »Ma'am, geht es Ihnen gut? Ma'am?«
»Nein, es geht ihr nicht gut«, sagte Merrick angespannt. »Diese Farbe ... Es ist zum Ersticken hier drinnen. Schnell, geh zur Seite! Wir müssen sie an die frische Luft bringen.«
Merrick hob sie auf seine Arme, als wäre sie leicht wie eine Feder, und trug sie aus dem Haus. Einige wenige Schritte und sie waren draußen im hellen Sonnenlicht.
»Leg sie ins Gras!«, sagte Wynwood. »Großer Gott, Merrick! Deine Frau? Ich dachte ... Ich dachte, sie ist tot! Oder auf und davon nach Indien! Oder sonst irgendwas Verdammtes!«
»Rom, glaube ich«, sagte Merrick. »Offensichtlich ist sie zurückgekommen.«
Sanft legte er Madeleine auf das kleine Stück frisch gesprossenen Rasen. Sie kam langsam wieder zu sich. Das Herz klopfte ihm bis zum Hals, seine Gedanken überschlugen sich. Wynwood hielt ihre Hand und tätschelte diese energisch. Merrick kniete im Gras. Eine Hand ruhte auf seinem Oberschenkel und er hielt den Kopf gebeugt, als würde er beten.
Aber da gab es erst mal wenig zu beten.
Er hatte gebetet, Madeleine niemals wiederzusehen. Gott hatte ihm diese kleine Gnade offensichtlich verwehrt. Er hob die Hand und rieb sich mit zwei Fingern heftig den Nasenrücken, als könnte der Schmerz die Erinnerungen vertreiben.
Madeleine war zu sich gekommen und stützte sich auf die Ellbogen.
»Du meine Güte, Ma'am«, sprach Wynwood jetzt auf sie ein. »Es tut mir sehr leid. Ich wollte Sie nicht erschrecken! Geht es Ihnen wieder gut? Sie haben den alten Merrick eine ganze Weile nicht gesehen, schätze ich? Ein Schock, ich bin mir sicher. Ja, ja, ein Schock.«
»Halt den Mund, Quin«, sagte Merrick.
»Ja, ja, natürlich«, stimmte dieser zu. »Ich werde kein Wort mehr sagen. Ich schätze, ihr zwei habt einiges nachzuholen. Ich ... ich sollte vielleicht besser gehen? Oder bleiben? Oder ... nein, ich weiß! Vielleicht möchte Mrs. MacLachlan, dass ich ihr einen Brandy hole?«
Bei diesen Worten stieß die Lady einen vernichtenden Schrei aus und presste den Handrücken an ihre Stirn.
»Halt endlich den Mund, Quin!«, sagte Merrick noch einmal.
Seine Augen weiteten sich.
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