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Das suesse Maedchen von nebenan

Das suesse Maedchen von nebenan

Titel: Das suesse Maedchen von nebenan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Betts
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    Andererseits hätte Mandy schon erwartet, dass Mitch ihr dabei half, die Entscheidungen für den Ort der Hochzeit und die anschließende Feier zu treffen und Vorschläge für die Gästeliste zu machen. Aber stattdessen schien er mit der ganzen Sache nichts zu tun haben zu wollen, und Mandy fühlte sich sehr alleingelassen.
    Sie waren heute Abend zusammen angekommen. Seine Mutter Theresa hatte dafür gesorgt, dass die Gäste schon da waren, bevor das Paar erschien. Und als Mitch und Mandy ins Haus kamen, wurden sie von begeisterten Rufen begrüßt wie: „Gratuliere! Überraschung!“
    Seit diesem Augenblick hatte Mandy Mitch nicht mehr zu Gesicht bekommen.
    Sie versuchte, den Kloß herunterzuschlucken, der ihr die Kehle zuzuschnüren drohte, und zwang sich zu einem Lächeln für den Herrn, der ihr gerade eine wahrscheinlich lustige Geschichte erzählt hatte, von der Mandy aber kein einziges Wort mitbekommen hatte.
    So ist Mitch nun mal, versuchte sie sich zu trösten. Er ist nicht sehr gesellig und mag so viele Leute auf einem Haufen nicht.
    Und er hatte schon mal geheiratet. Damals war er voller Vorfreude und Ungeduld und sicher gewesen, dass seine Ehe ewig halten würde. Das alles war bestimmt nicht einfach für ihn. Wahrscheinlich wurde er von schmerzhaften Erinnerungen gequält und überlegte, was die Gäste über ihn denken mochten. Sein zweiter Anlauf. Vielleicht klappt es ja dieses Mal. Bin ja gespannt, ob Mandy ihn auch betrügen wird.
    Mandy glaubte nicht, dass irgendeiner ihrer Freunde und Nachbarn so etwas denken könnte, aber sie wusste, wie empfindlich Mitch geworden war. Wie wohl jeder Mann in seiner Situation.
    Mandy würde ihm nie so wehtun und brauchte nur eine Chance, um es ihm zu beweisen und sein Vertrauen zu gewinnen.
    Das hieß allerdings nicht, dass die Situation sie nicht nervös machte. Selbst Paare, die wahnsinnig verliebt ineinander waren und hundertprozentig sicher, dass sie bis an ihr Lebensende zusammenbleiben wollten, bekamen vor der Hochzeit kalte Füße. Mandy war vor Angst wie versteinert.
    Sosehr sie Mitch liebte, und sosehr sie auch seine Frau werden wollte, von ihrem Verlobten so kühl behandelt zu werden, weckte doch große Zweifel in ihr.
    Plötzlich glaubte sie, in diesem großen Raum ersticken zu müssen. Sie brauchte unbedingt frische Luft und einige Minuten allein mit sich, damit ihre Nerven sich beruhigten.
    Mit aufgesetztem Lächeln und einem Nicken für die Bekannten, an denen sie vorbeikam, bahnte sie sich einen Weg in die Küche und von dort zur Hintertür. Die Veranda der Ramseys umgab das Haus an drei Seiten, und drei Ausgänge führten auf sie hinaus. So konnte Mandy sich davonstehlen, ohne es allzu offensichtlich durch den Haupteingang tun zu müssen.
    Sobald sie draußen war, trat sie an das Geländer und stellte ihr Weinglas ab. Der Horizont hob sich kaum vom Himmel ab. Es war inzwischen Nacht geworden. Die kühle Luft fühlte sich angenehm an, und nach ein paar Sekunden schaffte Mandy es, ihren Griff am Geländer zu lösen, nach ihrem Weinglas zu greifen und einen kleinen Schluck zu trinken.
    „Wurde ein bisschen zu eng da drin, was?“
    Mandy zuckte leicht zusammen, als plötzlich wie aus dem Nichts eine männliche Stimme erklang. Es war Mitchs Bruder Chase, der in ihrer Nähe stand und jetzt aus dem Schatten heraustrat, damit sie ihn sehen konnte.
    Er trug Jeans und Cowboystiefel wie fast jeder Mann, der heute gekommen war, aber zu seinem blauen Hemd trug er außerdem ein schickes hellbraunes Jackett. In der rechten Hand hielt er ein Whiskyglas.
    „Chase“, sagte sie mit schwacher Stimme. „Ich wusste nicht, dass du hier bist. Mitch sagte, du seiest geschäftlich in Chicago.“
    „War ich auch. Aber ich konnte doch die Verlobungsfeier meines Bruders und meiner Lieblingsnachbarin nicht verpassen.“ Er lächelte freundlich und küsste sie auf die Wange. „Wie geht es dir, Mandy?“
    „Gut“, antwortete sie und wich seinem Blick aus. „Und dir?“
    „Seltsam“, sagte er und nahm einen Schluck von seinem Drink, ohne auf ihre Frage einzugehen. „Von einer Frau, die ihre bevorstehende Hochzeit feiert, hätte ich eigentlich mehr Begeisterung erwartet.“
    „Ich bin begeistert“, sagte sie und sah ihn immer noch nicht an. Ihre Antwort klang selbst in ihren Ohren ziemlich lahm.
    Er lachte amüsiert auf. „Wenn du das begeistert nennst, möchte ich dich ja nicht erleben, wenn du deprimiert bist. Komm schon“, fuhr er leise fort und hob

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