Das suesse Maedchen von nebenan
nicht ihre Augen erreichte.
„Fühlst du dich besser?“, fragte sie und wandte sich wieder zum Herd um.
„Ja. Hör zu, Mandy“, fuhr er fort und lehnte sich ihr gegenüber an die Küchentheke. „Es tut mir leid, dass ich vorhin einfach gegangen bin.“
Sie sah nicht von ihrer Arbeit auf. „Das macht nichts. Ich verstehe schon.“
Seltsamerweise ärgerte ihn Mandys verständnisvolle Reaktion. War es ihr egal, dass seine erste Frau hier aufgetaucht war und ihn zurückverlangte? Ein wenig Eifersucht wäre hier eigentlich ganz angebracht. Er selbst war ja auch vor Eifersucht fast ausgerastet, als er sie in den Armen seines Bruders ertappt hatte.
Aber Mandy schien es nichts auszumachen, und so unvernünftig das auch war, es verbesserte seine Laune ganz und gar nicht.
„Nun ja, damit du es nur weißt, sie kommt nicht mehr zurück.“ Zumindest hoffte er das.
Mandy nickte, ohne ihn anzusehen. Mitch unterdrückte einen Fluch und sagte nur: „Kann ich irgendwie helfen?“
„Du könntest den Tisch decken“, sagte sie und schenkte ihm immer noch keinen Blick.
Na wunderbar, dachte er. Aber er hatte ein ungutes Gefühl, während er die Teller und das Geschirr auf den Tisch legte. Irgendetwas sagte ihm, dass noch nicht alles vorüber war und dass noch etwas geschehen würde, um ihre Idylle zu stören. Wenn er nur wüsste, was das sein könnte.
Es könnte schlimmer sein, dachte Mandy etwa zwei Wochen später.
Ihre Beziehung mit Mitch war nicht mehr so wundervoll und überschäumend wie an jenem Morgen, bevor Suzanne auftauchte. Aber sie gingen sich auch nicht mehr aus dem Weg wie am Anfang ihrer Ehe.
Sie aßen zusammen, redeten miteinander, arbeiteten manchmal auch zusammen, wenn Mandy Mitch bat, sich ein paar Unterlagen anzusehen oder wenn sie ihm in der Scheune helfen durfte, was jedoch nur selten vorkam.
Und sie schliefen jede Nacht zusammen in seinem Bett. Mandy wohnte nicht mehr im Gästezimmer, sondern in Mitchs Schlafzimmer, wo sie sich liebten, im Dunkeln miteinander flüsterten und in den Armen des anderen einschliefen.
Es war fast vollkommen. Aber eben nur fast.
Mitch liebte sie immer noch nicht. Mandy sagte es sich jeden Tag und zwang sich, sich damit abzufinden. Ihre größte Sorge im Moment war allerdings Suzanne Ramsey Burnes, die offenbar all ihre – hauptsächlich aus Silikon bestehenden – Talente einsetzte, um wieder Suzanne Ramsey zu heißen.
Inzwischen war sie vier weitere Male aufgetaucht, warf Mandy finstere Blicke zu, klimperte vor Mitch verführerisch mit den Wimpern und ergriff jede Gelegenheit, die sich ihr bot, ihn zu berühren.
Mandy musste anerkennen, dass Mitch sie abzuwehren versuchte, aber Suzanne gab einfach vor, es nicht zu merken. Und die Tatsache, dass er wieder verheiratet war und seine Frau die ganze Zeit nur wenige Meter von ihnen entfernt Zeugin ihrer Annäherungsversuche war, ließ sie völlig kalt.
Mandy versuchte, Ruhe zu bewahren. Mitch versicherte ihr, dass er endgültig über seine Exfrau hinweg und nicht an einer Versöhnung mit ihr interessiert war. Nur, wie sollte sie da sicher sein? Er hatte in letzter Zeit sehr schlechte Laune, und Mandy wusste schließlich, dass er Suzanne einmal geliebt hatte. Wenn er sich nun wieder an die Suzanne erinnerte, in die er sich damals verliebt hatte, die Suzanne aus der glücklichen Zeit, als sie noch frisch verheiratet waren? Wenn er nun glaubte, sie könnten es noch ein zweites Mal probieren, und deswegen schlechter Laune war, weil Mandy seinem Glück mit Suzanne im Weg stand?
Der bloße Gedanke ließ Mandy schaudern. Wenn er sie doch nur ein einziges Mal in die Arme nehmen und ihr sagen würde, dass er sie liebte. Aber er konnte ihr natürlich nichts sagen, was er nicht empfand. Er begehrte sie vielleicht und liebte sie wie eine gute Freundin und als die Mutter seines Kindes, allerdings liebte er sie nicht wie ein Mann seine Frau lieben sollte.
Und genau das machte ihr am meisten Angst. Denn wenn er sie nicht liebte, war die Wahrscheinlichkeit, dass Suzanne ihn ihr wegnehmen konnte, sehr viel größer. Das Einzige, was sie eigentlich zusammenhielt, war das Baby, das sie erwartete. Aber wenn er zu Suzanne zurückkehren wollte, konnte er sich von Mandy scheiden lassen und seinem Kind trotzdem später ein guter Vater sein.
Er war nur bei Mandy geblieben, weil er nicht geglaubt hatte, dass ihm eine andere Wahl blieb, aber jetzt war Suzanne wieder da, und neue Möglichkeiten taten sich auf.
Mandy seufzte. Sie nahm sich
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