Das suesse Maedchen von nebenan
lass mich dir etwas klar und deutlich sagen, Suzanne. Ich will dich nicht mehr sehen. Wir sind geschieden, und zwar schon seit vier Jahren. Es tut mir nicht leid, dass du mich verlassen hast, und ich bin nicht mehr an dir interessiert.“
„Aber, Mitchy …“
„Kein Aber“, unterbrach er sie barsch. „Ich bin mit Mandy verheiratet. Ich liebe sie, und wir erwarten ein Baby. Du bist hier nicht willkommen, Suzanne, um es gelinde auszudrücken. Also hör auf, ständig hier aufzutauchen.“ Er ließ den Motor an. „Wenn du es trotzdem wieder tust, rufe ich den Sheriff und lasse dich wegen unbefugten Betretens festnehmen. Und wenn du glaubst, ich meine es nicht ernst, kannst du mich ja auf die Probe stellen.“
Und damit legte er den Rückwärtsgang ein und fuhr mit quietschenden Reifen vom Hof, während seine Exfrau ihm fassungslos nachstarrte. Seinetwegen konnte sie zum Teufel gehen. Er wollte nur Mandy wiederhaben.
Er hatte Suzanne gesagt, dass er Mandy liebte, und es war die absolute Wahrheit. Mitch konnte es nicht fassen, dass ihm das nicht viel früher klar geworden war. Deswegen war er doch überhaupt damit einverstanden gewesen, sie zu heiraten. Nicht weil Wyatt ihm sein Land angeboten hatte, sondern weil er Mandy schon die ganze Zeit liebte.
Andererseits hätten ihn keine zehn Pferde dazu bringen können, das zuzugeben. Er war nicht mal ganz sicher, dass er sich dessen bewusst gewesen war. Nur ganz tief im Unterbewusstsein hatte er es geahnt.
Die Frage war nur, ob er Mandy auch davon überzeugen konnte.
Er griff nach seinem Handy und gab eine Nummer ein, ohne die Geschwindigkeit beim Fahren zu drosseln. Als seine Mutter sich meldete, kam er sofort zur Sache und fragte sie, ob sie Mandy gesehen oder von ihr gehört hätte. Sie wusste nichts, versprach ihm aber, sich sofort zu melden, sollte Mandy auftauchen.
Als Nächstes wählte er die Nummer seines Bruders.
„Ramsey“, meldete sich Chase.
„Mandy ist verschwunden“, sagte Mitch ohne Einleitung. „Ist sie bei dir?“
„Himmel noch mal, Mitch. Wann wirst du endlich aufhören, so verdammt eifersüchtig und misstrauisch zu sein? Früher warst du doch nie so. Es fängt allmählich an, mir auf die Nerven zu gehen, dass du glaubst, ich könnte jemals mit deiner Frau schlafen oder sie auch nur ansehen.“
„Chase“, sagte Mitch seufzend, „halt die Klappe. Ich frage nicht, ob Mandy in deinem Bett liegt. Dafür vertraue ich ihr zu sehr. Und dir übrigens auch“, fügte er hinzu und stellte zu seiner eigenen Verblüffung fest, dass er es völlig ernst meinte.
Mandy würde ihn nie betrügen. Das lag nicht in ihrer Natur. Mitch nahm an, dass er das schon die ganze Zeit gewusst hatte, sonst hätte er sie nicht geheiratet – und auch die Schwangerschaft hätte nichts daran geändert.
„Ich rufe an, weil ich mir Sorgen um sie mache, und ich dachte, vielleicht weißt du, wo sie ist. Vielleicht ist sie zu dir gekommen, um dir zu sagen, was für ein Idiot ich bin.“
Chase lachte, aber seine Heiterkeit verschwand sofort, als Mitch ihm von der Abmachung erzählte, die er und Wyatt eingegangen waren, und dass Mandy das Dokument dazu in seinem Büro gefunden hatte.
„Du meine Güte“, meinte Chase und pfiff leise. „Und ich glaubte, du könntest keinen größeren Fehler mehr machen als deine Ehe mit der aufblasbaren Gummipuppe Suzanne.“
„Ja, gebe ich ja zu“, sagte Mitch verlegen. „Keine meiner besten Leistungen. Aber ich liebe sie, Chase.“
„Wen? Suzanne?“
Das Entsetzen in der Stimme seines Bruders brachte Mitch trotz seiner Sorge zum Lachen. „Nein, natürlich nicht Suzanne. Mandy. Ich liebe Mandy, meine Frau, und ich will sie nicht verlieren wegen dieser blöden Abmachung mit ihrem Vater, an der mir nichts liegt. Hilfst du mir, sie zu finden?“
„Das ist doch klar. Wo soll ich anfangen?“
Mitch hatte nicht die geringste Ahnung, aber er gab Chase einige Telefonnummern zum Überprüfen, und dann teilten sie Gabriel’s Crossing in Bereiche auf, die sie nacheinander absuchen wollten.
Dann beendete er das Gespräch und fing an zu beten. Er wünschte sich nur, dass er Mandy und das Baby unversehrt wiederfand und dass Mandy ihm die Gelegenheit geben würde, die Lage zu erklären, bevor sie ihn zum Teufel jagte.
Und vor allem, dass sie ihm glauben würde, wie sehr er sie liebte.
14. KAPITEL
Eine Stunde später entdeckte Mitch Mandys Wagen auf der Auffahrt des Dew Drop Inn, einem Motel am Rande der Stadt, und trat abrupt auf
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