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Das Syndikat der Spinne

Das Syndikat der Spinne

Titel: Das Syndikat der Spinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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würden, dann wüssten Sie, dass er ein sehr stolzer Mann ist, dem sein eigenes Leben nicht unbedingt alles bedeutet. Er macht sich viel mehr Sorgen um Natascha. Lassen Sie uns doch einfach abwarten, was die Unterhaltung zwischen Laskin und Küchler ergibt, und dann entsprechend vorgehen.«
    »Es ist Ihr Fall, und ich werde mich hüten, Ihnen da reinzureden. Und doch rate ich Ihnen zu äußerster Vorsicht.«
    »Es wird alles gut gehen, glauben Sie mir. Wo sind eigentlich die andern?«
    »Zum Teil unterwegs, zum Teil im Haus. Ich habe aber vorhin die Zwischentür zugemacht, weil ich ungestört telefonieren wollte. Sie können sie wieder öffnen, wenn Sie möchten.«
    »Ich geh mal kurz rüber und dann nach Hause. Sollte irgendwas sein …«
    »Schon gut, verschwinden Sie.«
    Durant ging zu Hellmer und erzählte ihm von ihrem Gespräch mit Küchler. Er reagierte recht gelassen auf die Nachricht über Blumenthal.Noch ein paar Belanglosigkeiten, Hellmer solle seiner Frau Nadine schöne Grüße bestellen, und vielleicht könne man ja irgendwann mal wieder etwas gemeinsam unternehmen. Es war kurz vor halb sechs, als sie sich auf den Weg nach Hause machte. Sie fühlte sich nicht besonders gut, vermochte jedoch nicht zu sagen, warum. Sie hatte weder ihre Periode noch Kopfschmerzen, noch irgendwelche anderen körperlichen Beschwerden. Sie stellte einfach das Radio lauter.

Mittwoch, 18.00
    Laskin saß an einem Tisch am Fenster, vor sich eine Tasse Kaffee. Von hier hatte er einen guten Blick auf den Eingang, und als er den Mann allein hereinkommen sah, der die
FAZ
unter dem Arm hielt, kniff er die Augen zusammen, zögerte einen Moment, stand auf und ging zu ihm hin.
    »Dr. Küchler?«
    »Ja. Und mit wem habe ich das Vergnügen?«
    »Setzen wir uns da hinten hin, dort sind wir ungestört«, erwiderte Laskin, ohne die Frage von Küchler nach seiner Identität zu beantworten.
    Nachdem sie sich gesetzt hatten, sagte Küchler leise, so dass keiner sonst etwas mitbekam: »Wie Sie wissen, habe ich heute Nachmittag ein längeres Gespräch mit Frau Durant geführt. Mich interessiert nicht, wer Sie sind oder was Sie bisher gemacht haben, ich will nur Namen. Und angeblich können Sie mir helfen.«
    »Ich werde Ihnen helfen. Mein Name ist Daniel Laskin, ich bin Israeli mit deutscher Staatsangehörigkeit. Reicht Ihnen das vorerst?«
    »Sicher, Herr Laskin. Mich interessiert aber viel mehr, was Sie über bestimmte Leute innerhalb des organisierten Verbrechens wissen. Die Absprache, die Sie mit Frau Durant getroffen haben, gilt selbstverständlich. Sie bekommen rund um die Uhr Schutz, IhrName wird nirgends erwähnt, und sobald wir alle Fakten gesammelt haben, können Sie gehen, wohin immer Sie wollen. Ich denke, das ist ein fairer Deal.«
    »Das sehe ich auch so«, sagte Laskin nickend, trank seine Tasse aus und bestellte sich noch einen Kaffee.
    Sie unterhielten sich fast eine Stunde, bis die Lautsprecherdurchsage kam, dass das Kaufhaus in fünf Minuten schließen würde. Laskin hatte Küchler eine Menge Informationen zukommen lassen, und auch das Phantombild von Rachmiel Jakobi gegeben, und Küchler hatte eifrig mitgeschrieben.
    »Also gut, ich schlage Ihnen jetzt Folgendes vor: Sie sind ja bereit, sich als Köder zur Verfügung zu stellen. Sie gehen zurück in Ihre Wohnung, das Haus wird jedoch ab sofort keine Minute mehr aus den Augen gelassen. Und sollte Doux alias Jakobi tatsächlich bei Ihnen auftauchen, wird die Falle zuschnappen, bevor Jakobi auch nur nach seiner Waffe greifen kann. Sie haben mein Wort darauf. Die Leute, die Sie bewachen, sind keine Beamten der Frankfurter Kripo, sondern speziell für solche Aufgaben ausgebildete Männer des BKA. Um allen möglichen Problemen aus dem Weg zu gehen, möchte ich Sie dringendst bitten, die Kripo, ganz gleich, um wen es sich auch handelt, in den nächsten Tagen nicht zu kontaktieren, weder telefonisch noch anderweitig, denn wir wissen noch immer nicht, wo die undichten Stellen sind. Selbst Frau Durant, zu der Sie einen sehr guten Kontakt haben, sollte vorerst nicht davon in Kenntnis gesetzt werden. Ich weiß, dass Sie ihr vertrauen, doch wir müssen im Moment jedes Risiko ausschließen. Ein falsches Wort von ihr einem Kollegen gegenüber, und die ganze Aktion könnte zum Scheitern verurteilt sein. Herr Laskin, ich garantiere Ihnen, Sie bekommen allen erdenklichen Schutz von uns, darauf gebe ich Ihnen mein Wort als leitender Oberstaatsanwalt. Es gibt immer und überall undichte Stellen,

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