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Das Tal Bd. 7 - Die Jagd

Das Tal Bd. 7 - Die Jagd

Titel: Das Tal Bd. 7 - Die Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Krystyna Kuhn
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reichen.
    Ich denke an die Szene im Apartment zurück, an die schreienden Buchstaben, die über Tims Artikel prangten; und an das Datum, das er genannt hat.
    APOKALYPSE.
    Rot auf weißem Grund, in riesigen Lettern. Nun ist die Apokalypse eine wirklich gute Geschichte. Ein super Filmstoff, und seit ich Life of Pi in 3-D gesehen habe, scheint mir Religion gar nicht mehr so irreal, weil es ist einfach eine geniale Idee, die Sache mit den Göttern. Irgendwann scheint ja die Welt begonnen zu haben, zumindest gibt es die Sache mit dem Urknall, und dann ist das Ende nur logisch, oder?
    So jedenfalls erklärt es der Artikel.
    David hatte ihn uns schließlich vorgelesen, Wort für Wort, in seiner tiefen sonoren Stimme, die genauso gut die Stimme eines Nachrichtensprechers hätte sein können.
    Die Anzeichen häufen sich, hatte Tim geschrieben.
    Der Tag naht.
    20.03.2013
    Der Countdown läuft.
    Was werden Sie an diesem Tag tun?
    Vernon übernimmt. Die Sprecherwechsel der Dozenten wirken wie einstudiert, aber wann sollen sie geübt haben. Heute Nacht?
    Der Student mit der Krawatte meldet sich erneut: »Und was ist mit den Abschlussprüfungen? Wir verlieren ein Semester, wenn wir die Prüfungen nicht ablegen können. Das Studium hier oben kostet mich Tausende von Dollars und …«
    »Sobald Sie wissen, an welches College Sie gehen werden, setzen wir uns mit den Kollegen dort in Verbindung, sodass Sie die Prüfungen umgehend nachholen können«, erklärt Vernon. »Sie können uns glauben, wir tun alles Menschenmögliche.«
    Menschenmöglich …
    »Sie können mit jedem Problem zu uns kommen«, ergänzt Brandon. »Haben Sie keine Scheu, heute an unsere Tür zu klopfen. Und vergessen Sie nicht, was Sie hier gelernt haben. Das Grace war etwas Besonderes. Eine Forschungseinrichtung, in der Sie, also jeder Einzelne von Ihnen, als das betrachtet und gefördert wurde, was er ist: ein frei denkender Geist, ein Individuum. Ihre Neugierde, Ihre Leidenschaft … ist Ihr Kapital, nicht das Resultat Ihrer Prüfungen. Glauben Sie an sich, wie wir an Sie geglaubt haben und es weiter tun.«
    Ich muss zugeben, dass Brandon uns dieses Gefühl immer gegeben hat. Ich meine, die Freiheit. Aber Freiheit ist nicht alles, oder?
    »Eine Freiheit, die Tote hervorbringt«, murmelt Katie, »ist Bullshit.«
    »Im Weltall geht nichts verloren«, murmelt Robert, ohne sich umzudrehen.
    War es eine freie Entscheidung, dass sie alle den Tod gefunden haben? Was, wenn es Mächte gibt, die größer sind als wir und … Ich schüttele den Kopf. Es gibt sie. Es gibt Dinge, die außerhalb des Verstandes liegen. Solange wir das nicht kapieren, brauchen wir Gott. Er ist nichts als das X in der Weltformel. Das wir nicht begreifen, von dem wir die meiste Zeit nichts ahnen und das, wann immer es will, uns am Arsch hat.
    Philosophie.
    Vielleicht wäre das mein Hauptfach gewesen. Solange ich mich mit diesen Fragen herumquäle, kann ich keine Filme drehen. Kann ich nicht so tun, als sei ich fähig, Regie zu führen.
    Eine Studentin meldet sich. Ich kenne sie. Sie bedient manchmal im Club Voltaire. »Wie soll ich auf die Schnelle einen Flug buchen? Ich muss nach L. A.«
    »Der Flughafen ist sowieso geschlossen«, ruft jemand in der Menge. »Sie überprüfen die Flugsicherung wegen des Absturzes. Sie sagen, es ist ein Problem mit der Software.«
    Die Software, schießt es mir durch den Kopf, in diesem ganzen Weltspiel sind wir. Und damit stimmt definitiv etwas nicht.
    Ich muss laut lachen. Einige Leute drehen sich irritiert zu mir um und Julia schüttelt den Kopf. »Oh Mann, Ben, du kapierst wohl gar nichts.«
    »Und du?«
    Jetzt wird sie aggressiv. »Du kannst einfach zurück nach Hause, nach Little Rock«, faucht sie. »Robert und ich … wir können nirgendwo anders hin.«
    »Es gibt immer welche, die beschissener dran sind als man selbst«, erwidere ich. »Aber letztendlich macht es doch keinen Unterschied, oder?«
    »Was meinst du«, fragt Julia misstrauisch.
    »Du hast es doch gehört. Die Apokalypse naht. Die Anzeichen häufen sich.«
    Ha. Ha. Ha.
    David musste Chris vorhin stoppen, als er die Zeitschrift mit dem Artikel einfach zerreißen wollte.
    »So ein Scheiß«, hatte er Debbie angebrüllt. »Da draußen verrecken Leute, Freunde von uns – und du schleppst diesen Müll an?«
    »Aber das hat Tim selbst geschrieben!« Debbie war puterrot im Gesicht geworden, als Chris ihr die Zeitschrift schließlich vor die Füße warf.
    »Noch nie von Quote gehört, Miss

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