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Das Tattoo

Das Tattoo

Titel: Das Tattoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Sala
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haben wir noch ein paar Höflichkeitsfloskeln ausgetauscht”, fuhr Dawson fort, „und ich wollte gerade aufle gen, als der Typ mit einer weiteren Frage ankam. Er erkundigte sich, wann sie zurückgekommen sei, und ich sagte es ihm. Erst nachdem ich aufgelegt hatte, begann ich mich zu wundern, wa rum den Burschen das interessierte. Wenn sie hier war, konnte sie schließlich nicht die Frau aus der Leichenhalle sein.”
    „Richtig”, sagte Clay. „Was also war das Problem?”
    Als er hörte, wie Dawson tief durchatmete, beschlich ihn ein ungutes Gefühl. Es war fast, als ob er schon im Voraus wüsste, was ihm der Mann sagen wollte.
    „Ich weiß nicht”, sagte Dawson. „Schieben Sie es darauf, dass ich ein argwöhnischer Mensch bin, auf alle Fälle habe ich bei der Polizei in L.A. zurückgerufen und wollte diesen Burschen spre chen. Daraufhin erfuhr ich, “dass dort niemand mit diesem Na men arbeitet.”
    Clay bekam weiche Knie. „Was wollen Sie damit sagen?”
    „Dass irgendwer etwas über Francesca LeGrand in Erfahrung bringen, sich aber nicht zu erkennen geben wollte. Was ich in An betracht der Situation einigermaßen beunruhigend finde.”
    „Gütiger Himmel”, murmelte Clay. „Sie hatte Recht. Sie ist immer noch in Gefahr.”
    Dawson runzelte die Stirn. „Dass muss nicht notwendig so sein. Aber ergreifen Sie besser alle Vorsichtsmaßnahmen, die Ih nen geboten erscheinen. Wir ermitteln weiter, obwohl ich geste hen muss, dass es nicht allzu viel zu ermitteln gibt. Wir haben den Anruf zurückverfolgt und wissen nur, dass er von einem Münz fernsprecher in Las Vegas kam.”
    „Haben Sie Francesca davon erzählt?” fragte Clay.
    „Nein, eingedenk dessen, was sie durchgemacht hat, hielt ich es für angeraten, erst Sie zu informieren. Sie können mit dieser Information tun, was Sie für richtig halten.”
    Der Drang, mit Frankie irgendwo unterzutauchen, war stark, aber Clay wusste, dass dadurch das Problem nicht gelöst würde.
    „Hören Sie, Detective, ich habe vor, mit Frankie in das Wai senhaus zu fahren, in dem sie aufgewachsen ist, nur um auszu schließen, dass dort der Schlüssel liegt.”
    Dawson machte sich eine kurze Notiz. „Keine schlechte Idee”, meinte er. „Besonders da wir ansonsten so wenig Anhaltspunkte haben. Wann fahren Sie?”
    „So bald wie möglich”, erwiderte Clay. „Wenn ich irgendetwas Interessantes erfahre, sage ich Ihnen Bescheid.”
    „Wir bleiben in Verbindung”, sagte Dawson.
    „Mit Sicherheit”, gab Clay zurück. „Und danke für Ihren Anruf.”
    Gleich darauf telefonierte Clay schon wieder, diesmal jedoch mit seinem Vater. In weniger als einer Stunde war Winston Le Grand auf der Baustelle und Clay auf dem Weg nach Hause.
    Pharaoh Carn war unruhig, aber das lag nicht allein an der Tatenlosigkeit, zu der er verurteilt war. Sein ganzer Körper schmerzte, doch sein Zustand verbesserte sich von Tag zu Tag. Er wurde je den Tag stärker. Heute hatte er schon fast vier Stunden am Schreibtisch gesessen. Noch vor ein paar Tagen war er bereits nach zwei Stunden fast zusammengebrochen, aber zum Glück gab es ein paar positive Entwicklungen, die seiner Frustration zu mindest in einem Bereich den Nährboden entzogen. Sein Imperium begann sich wieder geschmeidig zu drehen.
    Seit er in Las Vegas war, stand das Telefon nicht mehr still, ständig riefen Geschäftspartner an, um sich nach seinem Befinden
    zu erkundigen. Eigentlich eine erfreuliche Sache, obwohl er sich über sein eigenes Überleben nicht uneingeschränkt freuen konnte, solange die Frau, die er an seiner Seite brauchte, verschwun den war. Er wagte keine Schätzung darüber anzustellen, wie lange es ihm gelingen würde, das alles zusammenzuhalten. Und auch wenn er sich noch so sehr bemühen und noch so viel Geld ausge ben würde, um seinen Erfolg zu festigen, wusste er doch ganz ge nau, dass er sich auf Dauer da oben nicht würde halten können - nicht ohne Francesca.
    Bevor er sie in sein Leben zurückgeholt hatte, war es ihm nicht schlecht gegangen, aber er war eben nur einer unter Hun derten auf der mittleren Ebene des Allejandro-Kartells gewesen.
    An dem Tag, an dem er sie wiedergefunden hatte, war er nach einer kleinen Säuberungsaktion in Seattle auf dem Heimweg nach L.A. gewesen. Die Tatsache, dass Pepe Allejandro jetzt einen Schwager weniger hatte, war völlig unbedeutend gegenüber der Tatsache, dass die Millionen, um die man Allejandro gebracht hatte, noch unangetastet gewesen waren.
    Mit der Hasenpfote

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