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Das Tattoo

Das Tattoo

Titel: Das Tattoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Sala
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schroff.
    „Die Polizei hat mich festgenommen, Boss. Ich sitze im Knast.”
    „Festgenommen? Warum denn das?” polterte Pharaoh.
    Das Eingeständnis ging Marvin nur schwer über die Lippen. „Wegen Drogenbesitz. Ich habe eine rote Ampel überfahren, und da haben sie mich gestoppt und in meinem Auto den Stoff gefun den. Ich versuche derzeit, eine Kaution auszuhandeln.”
    Das Blut rauschte so laut in Pharaohs Ohren, dass er Mühe hatte, Stykowski zu verstehen.
    „Wann wirst du dem Haftrichter vorgeführt?” fragte er.
    „In zwei Stunden.”
    „Okay. Ich schicke dir einen Anwalt, der die Sache für dich regelt. Und von dir erwarte ich, dass du deinen Arsch so schnell wie möglich in Bewegung setzt und noch vor Mitternacht in Las Vegas bist, verstanden?”
    „Jawohl, Boss”, sagte Marvin kleinlaut.
    „Und bau ja nicht noch mal Mist”, warnte Pharaoh. „Ich mag es nämlich nicht, wenn meine Leute Mist bauen.”
    Marvin erbleichte. Erst jetzt hörte er die Wut, die in Pharaoh Carns Stimme mitschwang.
    „Ich komme so schnell wie möglich, Boss. Sie können sich auf mich verlassen.”
    „Abwarten”, sagte Pharaoh.
    „Äh, Boss, und wegen der anderen Sache …”
    Pharaoh runzelte die Stirn. „Klappe. Du bist nicht allein, okay?”
    Marvin schaute auf den Wärter. „Alles klar. Ich informiere Sie, sobald ich da bin.”
    Kaum war die Leitung tot, schleuderte Pharaoh das Telefon wütend quer durch den Raum, sodass es gegen die Wand krachte.
    „Soll ich den Mann wieder reinholen?” erkundigte sich Duke.
    Pharaoh nickte. „Ja, zum Teufel, bringen wir es hinter uns. So wie es aussieht, kann ich mich auf niemanden verlassen. Ich muss zusehen, dass ich so schnell wie möglich auf die Beine komme.”
    Pharaoh schaute schon seit Stunden - mal sitzend, mal stehend - aus dem Fenster in der Bibliothek auf die glitzernden Lichter der Stadt hinunter. Jetzt beobachtete er, dass die Scheinwerfer eines Autos die sich dahinschlängelnde Straße zu seiner Villa heraufka men. Er hatte eine Riesenwut im Bauch und wusste nicht, wie er sich abreagieren konnte.
    Wenig später hielt das Auto vor dem Haupteingang. Das Auge der Überwachungskamera erfasste das Gesicht eines Man nes mit lockigen roten Haaren und einem Spitzbart. Stykowski.
    Pharaoh streckte die Hand nach dem Knopf der Gegen sprechanlage aus. „Durchlassen”, knurrte er.
    Die Sicherheitsschranke glitt nach innen auf, sodass das Auto durchfahren konnte. Pharaoh beobachtete, wie Stykowski park te. Als er ausstieg und betont lässig zur Eingangstür schlenderte, erkannte Pharaoh an seinem Gang, dass er sich selbst Mut zu ma chen versuchte. Erst nachdem der Mann das Haus betreten hatte, wandte sich Pharaoh vom Fenster ab.
    Auf seinem Weg zum Schreibtisch ließ er die Hasenpfote wie einen Rosenkranz durch seine Finger gleiten. Gleich war es soweit. Duke hatte Befehl, Stykowski sofort nach seinem Eintreffen herzubringen.
    Pharaoh warf die Hasenpfote auf seinen Schreibtisch, und in dem Moment, in dem er eine Schublade aufzog, klopfte es.
    „Herein!”
    Marvin Stykowski kam hereingeschlendert.
    Pharaoh trat hinter seinem Schreibtisch hervor und schoss, ohne lange zu zielen. Zum Glück für Duke war er ein guter
    Schütze. Die Kugel bohrte sich in Marvins Kopf, bevor dieser überhaupt wusste was los war. Über Dukes Gesicht spritzte Blut wie vom Wind gepeitschter Regen gegen ein Fenster.
    Duke keuchte entsetzt, dann erstarrte er. Für ein paar Sekun den wagte er weder sich zu bewegen noch zu atmen. Der Aus druck auf Pharaohs Gesicht war Furcht erregend. Noch nie in all den Jahren hatte Duke seinen Boss so wütend gesehen. Duke zog ein Taschentuch aus seiner Tasche Und begann, sich das Gesicht abzuwischen.
    „Mach den Dreck weg”, brummte Pharaoh, warf die Pistole wieder in die Schublade und schob sie zu.
    Innerhalb von ein paar Minuten war die Leiche verschwunden.
    Pharaoh stand mit hinter dem Rücken verschränkten Händen am Fenster und betrachtete wieder die Skyline von Las Vegas, als ob er sie noch nie gesehen hätte.
    „Das ist wirklich eine große Stadt”, sagte er nachdenklich.
    „Ja, Sir”, beeilte sich Duke zuzustimmen.
    „Ich hätte ihn erst fragen sollen, was er in Denver erfahren hat”, bemerkte Pharaoh.
    „Ganz wie Sie meinen, Boss.”
    Pharaoh drehte sich um und musterte Duke mit gerunzelter Stirn.
    „Dein Anzug ist ruiniert. Geh morgen zu meinem Schneider und lass dir einen neuen machen. Ich möchte, dass meine Leute gut angezogen

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