Das Tattoo
über ihre Schulter in das Schneetreiben hinausschaute.
Frankie nickte und schmiegte sich mit dem Rücken an ihn. „Ich finde es schön, dass es schneit.”
Clay warf ihr einen erstaunten Blick zu. „Diese Worte aus deinem Mund hätte ich mir nie träumen lassen”, sagte Clay. „Du hast doch sonst für den Winter nichts übrig.”
Sie runzelte die Stirn. „Ja, schon, dafür mag ich es, wenn du zu Hause bist.”
Klammern gehörte normalerweise nicht zu Frankies Eigenschaften. Clay hasste die Anspannung, unter der sie stand, und fragte sich, wie lange sie das wohl noch durchhalten würde.
„Sweetheart, ein Wort von dir genügt, dann engagiere ich einen Bodyguard, der dir Gesellschaft leistet, wenn ich auf der Arbeit bin.”
„Sei nicht albern”, brummte sie. „Du hast bereits eine Alarm anlage installiert. Außerdem können wir uns keinen Bodyguard leisten und…”
„Falsch, Baby. Das Einzige, was ich mir nicht leisten kann, ist, dich wieder zu verlieren.”
Ihr Kinn zitterte plötzlich. „Entschuldige”, sagte sie, ihre Tränen wegblinzelnd. „Es scheint fast, als wollte ich zur Zeit nichts anderes als weinen.”
„Dann mach es, wenn du dich besser dabei fühlst. Ich weiß, dass das alles nicht einfach für dich ist.” Er schaute wieder zum Fenster und runzelte die Stirn. „Scheint so, als ob Mrs. Raffertys neuer Mieter mit leichtem Gepäck reist. Ein paar Koffer und ein Karton mit Büchern ist ja nicht gerade das, was man als eine stol ze Habe bezeichnet.”
Frankie spähte blinzelnd zwischen den dicken durcheinander wirbelnden Schneeflocken hindurch. „Ich erinnere mich an eine Zeit, in der ich auch nicht viel mehr besaß.”
Clay legte ihr einen Finger unters Kinn und hob ihren Kopf. „Was hältst du von einer heißen Schokolade?”
Sie seufzte, zwang sich jedoch zu einem Lächeln. „Mit vielen kleinen bunten Marshmallows drin?”
Er riss in gespielter Bestürzung die Augen auf. „Ich weiß nicht genau. Ich selbst bin zwar Marshmallowpurist, aber wenn dein Herz an bunten Farben hängt, sollst du sie …”
Sie haute ihm mit der Faust auf den Arm. „Sofort aufhören,
Mister. Ich tue mir im Unterschied zu dir wenigstens keinen Senf auf die Rühreier.”
Er grinste. „He, das schmeckt doch gut.”
„Schon allein beim Gedanken daran wird mir ganz schlecht.”
„Da wir gerade beim Thema sind, die kleinen grünen Marshmallows gehören mir.”
„Niemals”, widersprach Frankie vehement. „Du weißt ganz genau, dass die grünen meine liebsten sind.”
Clay zwinkerte ihr zu und gab mit warnend gesenkter Stimme zurück: „Okay, dann sollst du sie haben, aber du weißt doch sicher, dass dich das etwas kosten wird, oder?”
Sie grinste. „Wie viel genau?”
Er riss sie in seine Arme.
„Die Frage ist nicht wie viel, sondern was.”
Frankie fuhr ihm mit den Fingern durchs Haar und kostete es aus, diesen seidenweichen Teppich zu spüren.
„Worüber reden wir hier eigentlich?”
Seine Antwort bestand nur in einem Grinsen, während er mit ihr auf dem Arm das Zimmer verließ.
„He, die Küche ist dort”, sagte sie und deutete über seine Schulter.
„Tut mir Leid, Lady, aber du kennst doch den Spruch: ‘Man bekommt, wofür man bezahlt hat.’ Und du bekommst die heiße Schokolade erst, wenn du dafür bezahlt hast.”
Sie lachte. „Und was genau wird mich diese Tasse heiße Scho kolade kosten?”
Er legte sie aufs Bett und begann sein Hemd auszuziehen. „Jede Menge Küsse.” Er bückte sich, um seine Schuhe auszuzie hen.
Wieder lachte sie. „Und wenn die grünen Marshmallows noch dazu kommen?”
Sein Gesicht blieb undurchdringlich. „Das erhöht den Ein satz natürlich massiv.”
„Auf wie viel?”
Er machte ihre Hose auf und begann, daran zu ziehen. „Das wirst du gleich sehen”, sagte er sanft. „Ich werde dir sagen, wann es genug ist.”
Nachdem Simon Law den letzten Koffer aufs Bett geworfen hat te, schaute er sich in dem Zweizimmerapartment um. Er hatte zwar schon besser gewohnt, aber immerhin war es warm, und mit dem verdammten Schneesturm da draußen war es fast so gut wie das Ritz. Er klopfte sich den Schnee aus den Haaren und vom Mantel und erinnerte sich an den Grund seines Kommens.
„Wo zum Teufel habe ich bloß dieses blöde Handy hinge steckt?” brummte er, während er erfolglos seine Taschen danach durchwühlte.
Als es ihm einfiel, schaute er wieder zum Fenster und stöhnte. Er hatte vom Auto aus mit dem Boss telefoniert und anschlie
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