Das Teufelsweib von Chicago
gibt es Männer, die deine Signale missverstehen könnten.” Sein Tonfall wurde weicher, und er strich ihr ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. “Du wirkst sehr sinnlich und selbstbewusst. Manche Typen könnten das als Anmache verstehen und denken, sie hätten grünes Licht bei dir.”
Sie genoss seine Berührung und spürte seine Liebkosung bis in ihre Brustspitzen. “Für mich zählt nur, ob ich
dich
damit reizen kann. Ich bin nicht darauf aus, jemand anderen zu beeindrucken. Aber ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es sich nicht gut anfühlt, zur Abwechslung mal Aufmerksamkeit zu bekommen. Und ich möchte das in der kurzen Zeit, die ich mit dir zusammen bin, ohne Einschränkung genießen.”
Er gab sich geschlagen und seufzte. Seine Stirn an die ihre gelehnt, schob er einen Finger in das Bündchen ihrer Jeans und zog sie näher zu sich heran. “Schön und gut, aber ich muss dich warnen:
Wenn
jemand diese Schnüre öffnet, dann bin ich das. Wenigstens an diesem Wochenende.”
Leah lachte, als sie sein tiefes, besitzergreifendes Knurren hörte, obwohl seine Worte sie gleichzeitig eindringlich daran erinnerten, wie Jace und sie zueinander standen: Er gehörte ihr nur für kurze Zeit, sehr kurze Zeit. Ihre aufregende, verbotene Affäre würde nach diesem Wochenende unvermeidlich enden. Und dann blieb ihr nichts weiter als eine ebenso sinnliche wie lebendige Erinnerung. Sie würde und könnte ihre gemeinsamen Stunden niemals vergessen. Und sie hoffte, dass auch er einmal voller Zärtlichkeit an sie zurückdenken würde.
Ihr eigentliches Ziel für dieses Wochenende war es gewesen, sich ihrem Verlangen nach Jace hinzugeben. Eigentlich wollte sie die Fantasien ausleben, die ihr nachts im Kopf herumspukten, und ihn dann ein für alle Mal aus ihren Gedanken verbannen – und aus ihrem Herzen. Doch leider wollte sie ihn mit jeder Lektion, mit jeder Berührung, jedem Kuss, jeder verbotenen Liebkosung, die sie austauschten, nur noch mehr.
Doch diese verworrenen Empfindungen durften ihre Zeit mit Jace nicht beeinträchtigten, und so lenkte sie ihre Gedanken wieder zurück zu seiner aufreizenden Drohung. “Da es wohl kaum angemessen wäre, meine Hose bis zu den Knien herunterzulassen, solange deine Mechaniker noch bei der Arbeit sind, würde ich vorschlagen, dass wir stattdessen zu Mittag essen.”
Jace ließ Leah los und beobachtete, wie sie die Werkzeuge beiseiteschob. Dass es nicht besonders sauber war, schien ihr nichts auszumachen.
Er trat zu ihr und hielt sie auf, bevor sie die Tüte abstellen konnte. “Wir können auch in meinem Büro essen. Da ist es viel sauberer als hier.”
“Mir gefällt es hier.” Sie blickte sich um und blinzelte ihn dann an. “Es ist ruhig, und wir sind ungestört. Ich fühle mich, als würde ich mich in einem geheimen Reich befinden.” Ihre Augen funkelten vergnügt.
“In gewisser Weise stimmt das ja auch”, gab er zu. Er holte ein Soda und ein stilles Wasser aus einem Kühlschrank. “Nicht viele Leute kommen hierher, nur manchmal vielleicht einer der Mechaniker.”
Sie warf ihm einen neugierigen Blick zu, und ihr Haar fiel ihr verlockend über die Schulter. “Und warum ist das so?”
“Weil die Werkstatt mir gehört. Es ist ruhig, und ich bin ungestört”, entgegnete er mit ihren Worten, während er einen gepolsterten Hocker heranzog, auf dem sie Platz nehmen sollte. “Die Werkstatt ist mein Rückzugsort. Hierher kann ich mich jederzeit flüchten und mich in das vertiefen, was ich am meisten liebe.”
Ein wissendes Lächeln umspielte ihre schimmernden Lippen. “An Autos herumspielen?”
“Ja.” Er packte sein Sandwich aus. Es überraschte ihn nicht, dass es Pastrami mit Senf und Essiggurken war – seine Lieblingssorte. “Diese private Werkstatt erinnert mich außerdem daran, wer ich bin, was ich bin und was ich alles erreicht habe.”
“Und du hast definitiv eine Menge erreicht”, erwiderte sie und biss von ihrem Sandwich mit Truthahn und Käse ab.
“Ich kann manchmal selbst kaum glauben, wie sich alles entwickelt hat. Als ich sechzehn war, habe ich als Mechaniker an einer Tankstelle gejobbt … und jetzt habe ich meine eigene Autowerkstatt.” Ganz allein hätte er all das nicht auf die Beine stellen können. Jace war den Menschen sehr dankbar, die so viel in seinem jungen zügellosen Leben bewirkt hatten. “Ich hatte Glück, dass so viele Menschen an meiner Seite waren, die mein Potenzial erkannt und mich auf den richtigen Weg gebracht
Weitere Kostenlose Bücher