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Das Todeskreuz

Titel: Das Todeskreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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dem Verkauf seiner
Wohnung den Krögers vermacht. Ansonsten bleibt er bei seiner
gestern abgelegten Version des Geständnisses. Wir sehen uns
später.«
    Brandt begab sich zum Vernehmungszimmer, vor dem Elvira
Klein stand und durch die große Scheibe ins Innere blickte, wo
Möller auf seinem Stuhl saß, während ein Beamter aufpasste,
dass er nichts Unbedachtes tat. Sie sah Brandt von der Seite an
und sagte leise, obwohl niemand sonst weit und breit zu sehen
war: »Du wirst nicht lange brauchen, er wird gestehen.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Ich hab mit meinem Vater telefoniert. Er hat ihm zu verstehen
gegeben, dass es keinen Sinn mehr macht zu leugnen.«
    »Und sonst?«
    »Er ist auf dem Weg hierher, hat angeblich noch einiges mit
mir zu klären.«
    »Du schaffst das. und solltest du Hilfe brauchen, kannst du
jederzeit auf mich zählen.«
    Er hörte Schritte näher kommen, Nicole Eberl. Brandt räusperte
sich und sagte: »Frau Klein, wollen Sie hier stehenbleiben
und zuhören?«
    »Nur einen Moment, ich will mich gleich um Gebhardt kümmern.
«
    »Morgen«, begrüßte Eberl Brandt und Klein, »fangen wir
an?«
    »Du hast das von Reiter schon gehört?«, fragte Brandt.
    »Bernie hat es mir im Vorübergehen gesagt. Bringen wir's
hinter uns.«
    »Nein, nicht wir, ich will erst mal allein mit ihm reden. Wenn
ich dich brauche, hol ich dich dazu.«
    »Wie du meinst«, entgegnete Nicole Eberl leicht pikiert. »Soll
ich jetzt hier Däumchen drehen?«
    »So war das doch nicht gemeint. Na los, komm mit rein, aber
überlass mir das Reden. Okay?«
    Brandt und Eberl betraten das Vernehmungszimmer. Er gab
dem Beamten ein Zeichen, sie allein zu lassen, woraufhin dieser
sich wortlos entfernte und die Tür hinter sich zuzog. Möller sah
die Beamten von unten herauf an. Er trug nur seine Anzughose
und das Hemd, das er auch schon gestern anhatte.
    »Hatten Sie eine gute Nacht?«, fragte Brandt und stellte das
Aufnahmegerät und die Videokamera an.
    »Sind Sie immer so witzig?«, antwortete Möller, die Mundwinkel
verächtlich nach unten gezogen.
    »Nein, nur manchmal. Ich weiß nicht, ob Sie bereits informiert
sind, aber Ihr Freund Andreas Reiter hat sich heute Nacht
in seiner Zelle umgebracht.«
    Brandt beobachtete aus dem Augenwinkel die Reaktion von
Möller auf diese Nachricht. Für einen Moment schien er unruhig,
zeigte sich aber gleich wieder gefasst.
    »Das tut mir leid, doch er war schon immer ein Schwächling.
Na ja, im Bau hätte er's wohl nicht lange ausgehalten, der liebe
Andi. Ist nicht mein Problem, wenn er die Konsequenzen aus
seinem Handeln gezogen hat.«
    »Ist es doch. Er hat nämlich in einem Abschiedsbrief sein
Geständnis noch einmal bekräftigt. Thomas Gebhardt hat Herrn
Guttenhofer erschossen und Sie Laura Kröger, was Herr Gebhardt
im Übrigen auch bestätigt hat.«
    »Und? Wo sind die Beweise?«
    »Wir brauchen keine weiteren Beweise, Herr Möller«, entgegnete
Brandt ruhig, obwohl er Möller am liebsten windelweich
geprügelt hätte. »Allein die Geständnisse Ihrer beiden Kumpane
sind aussagekräftig genug, um auch Sie für viele Jahre hinter Gitter
zu bringen. Wir brauchen keine Pumpgun und keinen Revolver,
wir brauchen auch kein ballistisches Gutachten oder eine
DNA-Analyse. Nichts von dem ist mehr nötig, denn jeder Richter
wird Sie aufgrund der vorliegenden Aussagen verurteilen. Haben
Sie das kapiert?«
    Möller nickte und antwortete: »Sie haben sich ja deutlich genug
ausgedrückt. Aber kürzen wir's ab, denn auch ein Magnus
Möller weiß, wann er verloren hat. Ja, wir haben die uns zur Last
gelegten Verbrechen begangen. Aber ich habe Laura Kröger nicht
umgebracht, das war Reiter. Und wenn Gebhardt etwas anderes
behauptet, dann lügt er. Ich habe noch nie einen Menschen getötet.
Ich war dabei, aber ich war nicht die treibende Kraft, das
können Sie auch der werten Frau Staatsanwältin mitteilen. Ich
habe immer nur das Auto gefahren. Die andern beiden haben sich
von mir aber nicht von ihren Vorhaben abbringen lassen. Beweisen
Sie mir das Gegenteil. Oder was glauben Sie, warum Andi
sich umgebracht hat? Es gibt doch nur einen Grund, nämlich
Schuld. Er konnte es nicht ertragen, mit der Schuld zu leben, einen
Menschen umgebracht zu haben. Und er hat offensichtlich
selbst über seinen Tod hinaus gelogen. So war er eben, verlogen
und schwach. Aber sobald er eine Waffe in der Hand hielt, da war
er stark und mächtig.«
    »Glauben Sie eigentlich den

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