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Das Todeswrack

Das Todeswrack

Titel: Das Todeswrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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verzeichnet war, verlangsamte der Pilot die Maschine und ließ sie nahezu auf Wipfelhöhe sinken. Der Jet Ranger war ursprünglich als Aufklärungshubschrauber für die Armee entworfen worden und für diesen Zweck bestens geeignet. Trout, der vorn saß, bemerkte einen strukturellen Unterschied im grünen Dickicht und bat den Piloten, über der Stelle zu kreisen.
    Morales erkannte die kaum sichtbaren Kanten einer rechteckigen Fläche. Nach einigen weiteren Vorbeiflügen, damit der Pilot sich mit den örtlichen Gegebenheiten vertraut machen konnte, landete der Jet Ranger im ungefähren Zentrum der Ebene.
    Paul brauchte weniger als dreißig Sekunden, um zu dem Schluss zu kommen, dass er diesen gottverlassenen Ort nicht mochte. Kein verdammtes bisschen! Das lag nicht nur an der Abgeschiedenheit, den unheimlichen Hügeln oder der Dunkelheit des umliegenden Waldes. Etwas Böses lauerte hier.
    Als Junge hatte er genau dieses kribbelnde Unbehagen immer dann verspürt, wenn er an dem verlassenen Haus eines Seemanns vorbeikam, der einst während einer Flaute in der Sargasso-See seine Mannschaftskameraden aufgefressen hatte.
    Vielleicht war Gamay niemals hier gewesen, dachte er und ließ den Blick über den unwirtlichen Fleck schweifen. Er vermutete lediglich aufgrund Dr. Chis Karte, dass dies hier ihr Ziel gewesen sein könnte. Vielleicht verschwendete er gerade seine Zeit, während Gamay anderswo dringend seiner Hilfe bedurfte.
Nein.
Er biss die Zähne zusammen. Das hier war
mit Sicherheit
der richtige Ort. Er spürte es in seinen Knochen, genau wie sein Vater, der Fischer, es merkte, wenn sich ein Sturm zusammenbraute. Der Polizeibeamte schlug vor, sie sollten in drei Richtungen bis zum Waldrand ausschwärmen, möglichst ohne dabei den Sichtkontakt zu verlieren, und dann zum Helikopter zurückkehren. Eine halbe Stunde später trafen sie wieder am Ausgangspunkt ein. Morales wollte gerade etwas sagen, als sein geschulter Polizistenblick auf den Beweis für einen oder mehrere frühere Besucher fiel.
    Er ging in die Hocke, um sich zu vergewissern. »Sehen Sie die abgeknickten Grashalme?«, fragte er dann. »Hier, und da schon wieder.« Er neigte den Kopf. »Dort erkennt man Fußabdrücke, wenn das Licht richtig darauf fällt.«
    Trout folgte dem Beispiel des Sergeants und erkannte die schwachen Schatten, die die Aufmerksamkeit des Polizeibeamten erregt hatten. Hoffentlich muss Morales niemals
mich
verfolgen, dachte Paul. Der Sergeant wies den Piloten an, bei der Maschine zu bleiben, was dieser widerspruchslos akzeptierte. Die frühe Morgensonne ließ bereits erahnen, welche Gluthitze in den nächsten Stunden folgen würde. Paul und Morales machten sich auf den Weg. Der Mexikaner ging voran.
    Schon nach einem kurzen Stück kamen sie an einen Hügel, den irgend jemand teilweise freigelegt hatte, so dass auf einer Seite die Steinblöcke zu sehen waren.
    Am Fuß des Gebäudes schimmerte ein rötlicher Fleck. In seinem Übereifer vergaß Paul die Mahnung des Sergeants, sich stets hinter ihm zu halten. Er rannte an dem Polizisten vorbei auf den Gegenstand zu und hob Gamays abgenutzten kastanienbraune n L.-L.-Bean-Rucksack auf, den er ihr vor zwei Jahren zu Weihnachten geschenkt hatte. Mit wachsender Erregung durchwühlte er die Fächer und fand Gamays Kamera und die Notizblöcke, einige Butterbrotbeutel aus Plastik, leere Limonadedosen und eine Flasche Wasser. In der Nähe lag ein weiterer Rucksack aus gelbbraunem Segeltuch. Trout hielt beide Behältnisse hoch über den Kopf, damit auch Morales sie sehen konnte, der schnellen Schritts zu Paul aufschloss.
    »Dieser hier gehört meiner Frau«, sagte der NUMA-Wissenschaftler triumphierend. »Auf dem Etikett des anderen steht Dr. Chis Name.«
    Morales untersuchte den Rucksack des Professors. Seine Miene verdüsterte sich. »Das ist nicht gut.«
    »Was meinen Sie damit,
nicht gut?
Es beweist, dass die beiden hier gewesen sind.«
    »Sie haben mich missverstanden, Señor Trout«, sagte Morales und schaute sich kurz um. »Ich habe eine Feuerstelle sowie Spuren von vielen
chicleros
gefunden.« Trouts fragender Gesichtsausdruck sprach Bände. »Das sind böse Männer, die antike Gegenstände stehlen und verkaufen«, erklärte der Sergeant.
    »Was hat das mit meiner Frau und dem Professor zu tun?«
    »Die Asche war noch warm. Und auch am Fluss waren Spuren von vielen Männern. Außerdem habe ich die hier entdeckt.« Er öffnete die Faust und streckte Paul drei leere Patronenhülsen

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