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Das Todeswrack

Das Todeswrack

Titel: Das Todeswrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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entdeckt hat?«
    »Einige Gelehrte, Historiker und Schriftsteller. Gewisse ethnische Gruppen. Möchten Sie Einzelheiten erfahren?«
    »Nicht jetzt. Wäre diese Anschauung gefährlich?«
    »Nein. Soll ich eine Verbindung zur Vergangenheit herstellen?«
    Yaeger hatte seine Computer darauf programmiert, zunächst nur kurze Antworten zu geben, damit sie ohne genaue Anweisung keine endlosen Vorträge hielten.
    »Weiter«, sagte Yaeger.
    »Die spanische Inquisition hatte den Glauben an einen präkolumbischen Kontakt zur Ketzerei erklärt, die mit dem Tod auf dem Scheiterhaufen zu ahnden sei. Die Inquisitoren sagten, Kolumbus hätte den göttlichen Auftrag erhalten, die spanische Zivilisation in die Neue Welt zu tragen. Verbindung zu Vespucci herstellen?«
    »Weiter.«
    »Als Amerigo Vespucci wissenschaftlich bewies, dass Kolumbus nicht etwa Indien erreicht, sondern vielmehr einen neue n Kontinent entdeckt hatte, wurde auch er der Ketzerei bezichtigt.«
    »Warum war dies von Bedeutung?«
    »Das Eingeständnis, jemand anders habe die Neue Welt entdeckt, hätte die Macht des spanischen Staats geschwächt und ihm die Grundlage entzogen, die dort erlangten Reichtümer einzufordern.«
    Yaeger ließ die Antwort auf sich wirken. Spanien war längst keine Weltmacht mehr, und all seine früheren Ländereien waren inzwischen eigenständige Staaten. Es gab hier irgendetwas, das er noch nicht sehen konnte. Er fühlte sich wie ein Kind, das von dem Ungeheuer in den dunklen Tiefen seines Wandschranks weiß. Es kann seine schweren Atemzüge hören und die grünen Augen sehen, aber sobald es das Licht einschaltet, ist alles verschwunden.
    Der Computer ließ leise das Geläut von Big Ben ertönen, und eine lächelnde holographische Karikatur seiner selbst erschien.
    »Die Verarbeitung und der Ausdruck sind abgeschlossen«, verkündete sein animiertes Ebenbild. »Puh! Und jetzt gehe ich ein Bier trinken.«
    Yaeger verbrachte dermaßen viel Zeit mit diesem Computer, dass er ihm zwangsläufig auch einige seiner eigenen Charakterzüge einprogrammierte.
    »Danke, Max. Der Drink geht auf meine Rechnung«, sagte er.
    Yaeger fragte sich, was er wohl tun würde, falls Max ihn jemals beim Wort nahm.
    Dann ging er in ein angrenzendes Zimmer und holte den umfassenden Ausdruck, den er angefordert hatte. Die Lektüre des Par Par-Berichts über die archäologischen Expeditionen ließ ihn verblüfft die Augen aufreißen. Mehrfach flüsterte er leise das Wort »unglaublich« vor sich hin. Bereits nach wenigen Seiten nahm er den Hörer seines Telefons ab und wählte hastig eine Nummer. Am anderen Ende meldete sich eine forsche Stimme.
    »Haben Sie einen Moment Zeit, Admiral?«, fragte Yaeger.
    »Ich glaube, ich habe hier etwas, das Sie interessieren wird.«
15.
    Um Viertel vor neun am nächsten Morgen lenkte Austin seinen türkisfarbenen Jeep Cherokee, das Standardfahrzeug der Behörde, auf den reservierten Stellplatz in der unterirdischen Parkgarage des NUMA-Hauptquartiers in Arlington, Virginia.
    Das imposante Gebäude mit der getönten Glasfassade beherbergte zweitausend Wissenschaftler und Ingenieure in Diensten der NUMA, und die Arbeit der anderen dreitausend Mitarbeiter überall auf dem Erdball wurde von hier aus koordiniert. Als Austin soeben die Atriumlobby durchquerte, in der sich mehrere Wasserfälle, Aquarien sowie ein riesiger Globus im Zentrum des seegrünen Marmorbodens befanden, hörte er Joe Zavala seine n Namen rufen. Erfreut stellte Kurt fest, dass Zavala nur noch unmerklich hinkte.
    Der Lift schoss hinauf in die oberste Etage, in der Admiral Sandecker über mehrere Büros verfügte. Als sie den Aufzug verließen, warteten bereits zwei andere Männer darauf, die Kabine zu betreten. Einer der beiden war einen Meter neunzig groß und kräftig, mit dunkel gebräuntem, zerfurchtem Gesicht.
    Er hatte tiefgründige opalgrüne Augen und gewelltes pechschwarzes Haar, das an den Schläfen leicht ergraut war.
    Seine Statur war nicht ganz so breitschultrig wie die von Austin, sondern schmaler und drahtiger.
    Der andere Mann entsprach so ziemlich dem kompletten Gegenteil. Er war nur einen Meter zweiundsechzig groß, aber sein Brustkasten war so breit, dass man sich an eine Bulldogge erinnert fühlte. Seine Arme und Beine waren ebenfalls äußerst muskulös. Das schwarze lockige Haar, das dunkelhäutige Gesicht und die walnussbraunen Augen verrieten seine italienische Abstammung.
    Der hoch gewachsene Mann streckte die Hand aus. »Kurt, es ist bestimmt

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