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Das Tor nach Andoran (German Edition)

Das Tor nach Andoran (German Edition)

Titel: Das Tor nach Andoran (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Mergili
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Energie die aufsteigende Euphorie, denn ein winziges Detail passte nicht. Irgendetwas war anders als sonst, und er versuchte sich darauf zu konzentrieren, was ihn störte. Die Erkenntnis traf ihn wie eine Keule, die aus dem Nichts kam.
    Das Klangmuster……, das Klangmuster des Knalls. Die Ringe, die er seinen Sucher überließ, erzeugten einen anderen Ton, wenn sich das Tor schloss und er war sich sicher, dass keiner seiner Ringe dafür infrage kam.
    Auf der Stelle überkam ihn ein Anfall von Misstrauen und er fragte sich, wem es außer den Suchern gelang, sich zwischen den Welten zu bewegen.
    * Wer war in seine Welt eingedrungen? *
    Diese Frage beschäftigte Kisho seitdem mit wachsender Unruhe und Besorgnis. Anfangs hoffte er noch, er hätte sich geirrt und einer der Sucher tauche jeden Moment auf und präsentiere ihm das Einhorn, aber je weiter der Tag voranschritt, um so weiter sank seine Stimmung. Jede Faser seines Körpers vibrierte vor Erregung und die Ungewissheit machte ihn fast wahnsinnig.
    Nahe daran die Nerven zu verlieren, stürmte Kisho durch die in schauriges Licht getauchten Gänge der Festung hinunter in sein Reich, wo sein Rubin auf dem verschnörkelten Ständer thronte. Jeder der ihm auf seinem Weg dorthin begegnete, wich vor der bösartig zerstörerischen Aura die ihn umgab zurück.
    Ein Sklave, der es nicht rechtzeitig schaffte, sich vor Kisho in Sicherheit zu bringen, bekam dessen Grausamkeit zu spüren. Angst schlotternd drückte sich der Sklave in eine der Türnischen und hoffte so dem Blick des Tyrannen zu entgehen, jedoch Kisho hatte den spindeldürren Mann längst wahrgenommen. Auf der Höhe der Türnische angekommen schnellte Kisho zu dem Mann herum und seine kräftigen Hände schossen vor, packten die Kehle des Unglücklichen und drückten mit unerbittlicher Gewalt zu.
    Die schreckensgeweiteten Augen des Mannes brachen ebenso wie sein Genick. Mit einer Bewegung als verscheuche er lästige Insekten ließ er den Mann los. Er würdigte die zusammensinkende Gestalt keines Blickes und hastete weiter zu der Halle, in der er seine Artefakte aufbewahrte.
    Die beiden Wachen vor dem Eingang zum Saal zerrten dem heranstürmenden Kisho das Portal auf und atmeten erleichtert durch, als sich das Tor hinter ihm schloss. Drinnen empfing ihn das nervös pulsierend rote Licht des Rubins, dessen Schein die schwarzen Marmorwände wie glühende Lava leuchten ließ. Mit einer Handbewegung hob er den Zauber auf mit dem Kisho seine Schätze vor Dieben schützte.
    Wehe dem, der versuchte eines seiner Artefakte zu stehlen, er käme keine zwei Schritte ins Zimmer, ohne nicht zu Staub zu zerfallen. In Gedanken vertieft stand Kisho vor dem Rubin der Mydaren, der auf seinem Dreibein ruhte. Das pulsierende Licht zeichnete scharfe Linien in Kishos Gesicht, das einen manischen Ausdruck angenommen hatte.
    Seine Gedanken beschäftigten sich mit den Ereignissen der vergangenen Tage. Da war die unrühmliche Rückkehr Gallans und sein Verlust des Ringes, die überraschende Flucht und die Frage, wer dem Einhorn geholfen haben könnte, Gallan aufzuhalten.
    Nach einigem Mühen war es Kisho gelungen, die Welt ausfindig zu machen, auf die sich das Einhorn geflüchtet hatte. Unverzüglich schickte er drei seiner Sucher mit Wurrlern und Hunden los, doch bald darauf kam ein aufgelöster Sucher zurück, dessen wirrer Bericht Rätsel aufgab. Er stammelte etwas von einer verheerenden Flut, die fast die gesamte Truppe vernichtete, und forderte Verstärkung an. Seither war die Verbindung zu ihnen abgerissen und Kisho fragte sich, was wohl geschehen sein mochte.
    Schnell schob Kisho diese Gedanken beiseite, denn es galt herauszufinden, wem es außer den Suchern möglich war, zwischen den Welten zu wandern. Kisho beugte sich über den Rubin, und während seine Hände fast zärtlich das Schmuckstück liebkosten, sprach er leise die Worte, die sein Innerstes belebten.
    Ein milchig weißer Wirbel breitete sich im Kern des Steines aus. Je länger Kisho die Formel aufsagte, umso mehr lichtete sich der Schleier, sodass Kisho auf eine ruhig daliegende spiegelnde Fläche blickte.
    »Zeig mir den Eindringling,« befahl er mit bebender Stimme. Dem Befehl folgten eine Reihe bizarrer unscharfer durcheinanderwirbelnder Bilder, aus denen Kisho nicht schlau wurde und seine Anspannung steigerte sich ohne Ende.
    Aus irgendeinen Grund konnte der Rubin den Aufenthaltsort des Eindringlings nicht bestimmen, oder brauchbare Bilder von ihm liefern. Wütend

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