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Das Tor nach Andoran (German Edition)

Das Tor nach Andoran (German Edition)

Titel: Das Tor nach Andoran (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Mergili
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Dort hob er nahe einer Kiefer das Moos an und schob die Tasche darunter. Sorgfältig verwischte er alle verräterischen Spuren von dem Versteck. Erst als er nichts mehr entdeckte, das es verraten konnte, nahm er seine Waffen auf und eilte zu Julian, der angespannt das Tal beobachtete.
    »Und siehst du was,« fragte Gandulf, als er bei Julian ankam.
    Julian verneinte, »aber ich glaube ich spüre eine Veränderung in der Luft,« entgegnete er und wies mit dem Arm nach vorne zu den beiden Ahornbäumen. Dicht standen diese Bäume beieinander und spendeten an heißen Sommertagen kühlenden Schatten, doch nun sah Gandulf, wie die Luft neben ihnen in Bewegung geriet und flimmerte.
    »Du hast eine gute Beobachtungsgabe mein Junge,« lobte Gandulf.
    Etwa zwanzig Schritte neben den Bäumen begann die Luft, in kreisförmige Bewegung zu geraten. Aus dem kleinen Kreis bildete sich rasch ein von kalter Luft umwaberter Ring, dessen Größe sogar Gandulf verblüffte. Hier versuchte nicht ein Einzelner ihre Welt zu betreten, sondern der Größe nach zu urteilen eine Gruppe.
    Gandulf blickte zu Julian und bemerkte, dass diesen ähnliche Gedanken beschäftigten. Auf Julians Stirne bildeten sich kleine Schweißperlen, die im Licht der Sonne glänzten, welche gerade über den Hügeln erschien und den Talgrund erhellte.
    »Mach dich bereit,« forderte Gandulf den Jungen auf. Julian brachte einen ächzenden Ton über seine Lippen und starrte angespannt auf die Erscheinung.
    Mit einer geübten Bewegung legte Julian einen Pfeil auf die Sehne und spannte sie leicht. Gandulf tat es ihm gleich und gemeinsam warteten sie auf die Dinge, die nun kommen mochten.

Kapitel 10
    Auf der Flucht

    Allmählich bewegte sich die Scheibe der Sonne über die östlichen Bergrücken und erhellte die Steilwand, während die gegenüberliegende Seite im Schatten des beginnenden Morgens lag.
    Das goldene Licht der aufgehenden Sonne reflektierte sich in der eisigen Luft, die den Wirbel umgab, der sich unaufhaltsam vergrößerte. * Kam hier eine ganze Armee?, * fragte sich Gandulf besorgt. Die Iris im Zentrum des Wirbels veränderte auf gespenstische Weise ihre Farbe von Rotgold zu Grün und blähte sich weiter auf.
    Julians Tiere flohen schon beim Erscheinen des Drachen und des Trolls in den hinteren Teil des Tales, wo sie blökend nach einem Fluchtweg suchten. Doch jetzt erfasste sie Panik als sie das fremdartige Phänomen erblickten. Verzweifelt versuchten die Tiere die Steilwände hochzuklettern, um vor der bedrohlichen Erscheinung fliehen.
    Gandulf und Julian warteten am Rand des Wäldchens und beobachteten das Tor, dessen kreisende Bewegungen langsamer wurden. Plötzlich schreckte sie die Stimme Granaks aus ihrer Anspannung.
    »Gandulf, der Größe des Wirbels nach zu urteilen fände ich es klüger, dein Pferd zu satteln. Es kann durchaus sein, dass wir schnell verschwinden müssen. Ich hab darüber nachgedacht und glaube, die Sucher des Barons lassen sich nicht so leicht täuschen, wie ihr es glaubt. Sie fürchten Kisho und seine Art, wie er mit Versagern umgeht, deshalb geben sie nie auf. Sie nehmen euch gefangen und werden Rianas Versteck aus euch herauspressen, wenn ihr es ihnen nicht freiwillig verratet.« Der Troll hatte sich den beiden lautlos genähert und hielt seine kleine Armbrust schussbereit in seinen Händen. Mit einer auffordernden Geste bedeutete er Gandulf sein Pferd zu satteln, das unruhig zwischen den Bäumen stand. Gandulf sah auf den Magier herab und fragte ihn.
    »Was glaubst du wie viele werden kommen?« Granak lachte heiser auf. »Jedenfalls mehr als uns lieb sein wird. Schätzungsweise zwanzig Sucher und Jäger, würde ich vermuten, und wenn die Hunde dabei sind, was ich schwer annehme, dürfte es für uns sehr ungemütlich werden.«
    Gandulf sah zum Wirbel hin, überlegte kurz und stimmte zu. »Ich gebe dir recht Magier. Rianas Sicherheit ist wichtiger,« dann verschwand er zu seinem Pferd.
    Granak, der nun neben Julian stand, blickte mitleidig zu ihm auf, als er meinte. »Deine Herde wird nicht zu retten sein, wenn die Hunde sie erst wittern, aber das kann unser Vorteil sein, wenn sie dadurch abgelenkt sind. Das sind wilde und blutrünstige Bestien, mit denen man sich besser nicht anlegt.«
    Julian blickte entsetzt zu dem Troll herab. »Ich verliere die ganze Herde wegen ihrer Hunde,« fragte er fassungslos und begann nun zu begreifen, warum Riana solch schreckliche Angst vor ihnen hatte. Granak nickte nur.
    * Womit hatte er das

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