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Das Tor zur Ewigkeit: Historischer Roman (German Edition)

Das Tor zur Ewigkeit: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Das Tor zur Ewigkeit: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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der Hakennasige muss ihr eine ordentliche Aussteuer ansparen. Schließlich wird sie mit der angefressenen Hand keiner heiraten wollen«, erklärte er im Brustton der Überzeugung.
    »Wie viele Finger hat das Schwein dem armen Kind denn abgebissen?«, fragte eine weißhaarige Alte.
    Randal musste unwillkürlich grinsen. Als die Mutter des Mädchens das Todesurteil für das Schwein gefordert hatte, hatte er geglaubt, sie spreche von einem Mann, doch sie musste tatsächlich ein Schwein gemeint haben.
    »Drei Finger an der Rechten! Sie wird nie richtig zupacken können. Sagt mir, Gevatterin, wer will so eine heiraten?« Er starrte sie glotzäugig an, bis sie ihm zustimmte, dann nickte er zufrieden.
    Als die Bittsteller wenig später in die Halle eingelassen wurden, stellte sich Randal hinter dem Bauern, seinem Weib und den anderen in die Reihe der Wartenden. Nach und nach brachte jeder sein Anliegen vor, meist waren es Auseinandersetzungen unter Nachbarn wegen gemeinsamer Grenzen, nicht eingehaltener Absprachen und anderer mehr oder weniger nichtiger Streitigkeiten.
    »Der Nächste!«, schallte es durch die Halle, nachdem der König bestimmt hatte, dass der Besitzer des beißwütigen Schweines seinen ältesten Sohn mit dem Mädchen zu verloben und zu gegebener Zeit zu verheiraten hatte, damit es versorgt war. Außerdem hatte er bestimmt, das Schwein zu vierteilen und den Hunden zum Fraß vorzuwerfen.
    Randal erhielt einen Stoß in die Rippen, als er nicht sogleich vortrat. Verwirrt blickte er sich um, dann schritt er mit gesenktem Haupt und gebeugtem Oberkörper auf den Thron zu. Er hatte gesehen und gehört, wie der König Recht gesprochen hatte, wie er gelangweilt den vorgebrachten Streitigkeiten gelauscht und jeweils ein kluges, aber auch strenges Urteil gefällt hatte. Was, wenn der König ihn der Mitwisserschaft bezichtigte oder, schlimmer noch, ihn verdächtigte, ein Komplize des Diebes zu sein? Randal drohten die Beine einzuknicken, und für einen Moment wollte er sich einfach umdrehen und fortlaufen. Unsinn, das sähe ja aus wie ein Schuldeingeständnis!, ermahnte er sich. Immerhin hatte ihn schon am Eingang zur Halle einer der königlichen Beamten nach dem Grund seines Kommens gefragt. Mit gerunzelter Stirn und einer Mischung aus Zweifel und Langeweile hatte sich der Höfling angehört, was Randal dem König vorzutragen hatte, und mit Federkiel und Tinte etwas auf ein Pergament gekritzelt.
    »Stell dich dort in die Reihe!«, hatte er näselnd befohlen und sich dem nächsten Bittsteller zugewandt. »Name?«
    Ehe er es sich versah, schob die Menge Randal vor den König. Er ist jünger, als ich dachte, fuhr es ihm durch den Kopf, als er zum ersten Mal in seinem Leben so dicht vor seinem Herrscher stand, dass er jeden Makel in dem feinen Gesicht wahrnehmen konnte, jede noch so kleine Narbe, jeden Fleck. Er kann kaum älter sein als ich, dachte Randal verdutzt und verbeugte sich. Vielleicht ist er sogar jünger.
    »Was führt dich zu mir? Erklär dich!«, forderte der König ihn auf und riss Randal aus seinen Gedanken.
    »Mylord, Sire …«, stammelte Randal, wurde blass und räusperte sich. »Mit Verlaub, ich weiß, wer der Dieb ist, der Euch in London beraubt hat«, fügte er leise, fast flüsternd hinzu und verbeugte sich.
    »Ja, ja, Quickhands, ich habe es schon vernommen. Niemand kennt ihn, aber alle bewundern ihn. Wenn das alles ist …«, brummte König Henry unwillig, rollte mit den Augen und seufzte gequält. Dann wandte er sich an den Mann zu seiner Rechten und flüsterte ihm etwas zu.
    Randal runzelte die Stirn. War das nicht der Ritter, von dem die Glockengießerin behauptet hatte, er sei ihr Vetter? Hitze stieg ihm den Rücken herauf bis in den Kopf. Er musste sich gründlich vorsehen, nichts Falsches zu sagen.
    »Nein, Sire … Eure Majestät …« Randal hüstelte verlegen, denn er wusste nicht, wie er den König richtig anzusprechen hatte. »Ich kenne ihn und weiß, wo Ihr ihn findet.«
    Plötzlich schien die Neugier des Königs geweckt. Auch die Männer ringsum schwiegen mit einem Mal und musterten Randal erwartungsvoll.
    »Du kennst seinen Namen?« König Henry hob erfreut die Brauen.
    Randal beugte sich ein wenig vor. »Ich hörte, Ihr würdet Euch erkenntlich zeigen …«, fügte er halblaut hinzu.
    Der König runzelte die Stirn und nickte ungeduldig.
    »Der Mann, der Euch beraubt hat, Mylord, hat nichts anderes verdient als den Galgen«, verkündete Randal laut. Zustimmendes Gemurmel ermutigte

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