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Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel (German Edition)

Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel (German Edition)

Titel: Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N. N.
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wäre schlimmer als der Rubikon-Anruf vom Wulff. Ich öffne schnell einen Rotwein für 6 Euro.
    Später kommt Angela heim, lacht und erzählt mir von einem Herrn Becker, der in Stralsund ihr Gegenkandidat von den Piraten ist. Sie will morgen den Inlandsgeheimdienst anweisen, sich mal mit dem »jungen Mann« zu beschäftigen. Im »Netz« gebe es bestimmt so einiges. Sie doziert. Im Gegensatz zur Stasi wisse das Internet nämlich wirklich alles über jeden, sei aber bei den jungen Leuten trotzdem cool. Das habe »Google« im Gegensatz zu »Horch und Guck« hinbekommen. Der Hauptunterschied zwischen Kapitalismus und Sozialismus sei einfach Marketing. Gegen die Stasi gab es Montagsdemos, während die Jugend heute für facebook auf die Straße geht. Auch, weil man eben heute nicht mehr »IM Günter« heiße, sondern »SeppTember91« oder »Daddelmaus4«, das klinge eben besser. »Piraten« höre sich auch viel moderner an als CDU.
    Nach dem zweiten Glas Wein kommt sie auf Alternativen wie »Angies Angels« oder »iUnion« – alles mit i vorne verkauft sich grad immens. Ich stimme ihr in allem zu, rate aber ab, sich sofort so intensiv mit Herrn Becker zu beschäftigen. Stattdessen öffne ich noch eine Flasche Roten: das Antrittsgeschenk von Sarkozy. Mutti wundert sich über den guten Tropfen, den ich eigentlich für einen besonderen Anlass zurückgelegt hatte. Ich versuche harmlos zu tun. Wenn ich Glück habe, trinkt sie so viel, dass sie morgen früh gar nicht mehr an Herrn Becker denkt. Obwohl diese Strategie noch nie geklappt hat. Selbst George Bush, der ja ein erfahrener Alkoholiker war, hatte am Ende Respekt vor ihrem Durchhaltevermögen. Und natürlich vergisst sie auch nichts. Im Gegenteil. Ich würde wetten, dass sie sich mehr merkt als eine Tagesproduktion Haftnotizen.
    Auch der Sarkozytropfen verhindert nicht, dass ich langsam verzweifle. So schnell steckt man als Wissenschaftler in den Niederungen der Politik. Vielleicht zieht Herr Becker seine Bewerbung zurück, wenn ich ihm Geld gebe, oder noch besser, wenn der Staat ihm Geld gibt und ich ihm am Institut eine Stelle als Akademischer Rat besorge. Oder noch besser, an einem Institut in Bayern. Südostbayern.
    Abschieben ist ja auch eine beliebte Strategie von Angela. Der Oettinger ist so entsorgt worden. EU-Kommissar für Energie. Mehr politisches Sibirien geht nicht. Vielleicht kann der ja einen wissenschaftlichen Mitarbeiter gebrauchen. Aber um das erfolgreich durchzuziehen, muss man mehr »Eier haben« als ich. So nennt Hajo das immer, ich weiß eigentlich nicht genau, was das heißt, aber irgendwie ist es ein treffender Begriff.
    Angela hat Eier. Vielleicht kann mir Annette helfen, wenn ich ihr vormache, dass ich mich bei Mutti für sie eingesetzt hätte. Annette hat zumindest ein Ei.

    9. Oktober  Angela musste heute Morgen ganz früh los nach Griechenland. Gott sei Dank. Ich bestelle Herrn Becker in mein Büro. Ich gebe ihm zweiundzwanzig Klausuren, die er korrigieren und mit Bewertungsvorschlägen versehen soll. Richtige Arbeit kann einen ja manchmal von der Politik abhalten. Auch Steinbrück ist ja lange vor lauter Vorträgen nicht dazu gekommen, größere politische Schäden anzurichten. Aber Herr Becker hat schon beim Reinkommen dieses Grinsen im Gesicht, das ich noch von Stoiber kenne, als er damals dachte, er hätte Angela ausgetrickst und könnte Kanzler werden.
    »Falls Sie sich wundern wegen Stralsund, das hat nichts mit Ihrer Frau zu tun. Und keine Sorge, ich werde die Bereiche Ehrenamt und die Aufgaben hier professionell trennen.« So ähnlich klang das auch bei Schröder, als er während seiner Amtszeit zu Gazprom befragt wurde, insofern schrillen bei mir alle Alarmglocken.
    Umso mehr, als mir klar wird, welche Mails auf meinem Rechner gespeichert sind! Wie oft Angela mir schon geschrieben hat, und ich bin mir recht sicher, dass Herr Becker und seine Freibeuter wissen, wie man da drankommt. Es wäre nicht gut, wenn die Welt durch Herrn Becker erfährt, was Angela wirklich von Obama denkt, oder von Özil! Oder allein die Bilder, die sie mir geschickt hat! Berlusconi ohne Make-up. Kristina Schröder mit Make-up. Dieter Zetsche ohne Schnäuzer, die Frau von Erdogan mit Schnäuzer. Prinz Harry ohne Hose. Prinz Charles mit Krone.
    Es wäre nicht ein Skandal, es wären zig Dutzend Skandale. Das muss dringend vermieden werden. Aber wie? Mit Appellen kommt man bei der heutigen Jugend ja nicht weiter. An was sollte man da auch appellieren? Hajo rät

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