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Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel (German Edition)

Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel (German Edition)

Titel: Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N. N.
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aus wie ein Schlaganfall. Ich sage ihr das natürlich nicht so deutlich, versuche sie aber dazu zu bringen, lieber kleiner anzufangen. Seibert ist auch da und ist froh, dass ich ausspreche, was er denkt. Wir merken schnell, dass sie auch Freundlichkeit nicht wirklich hinkriegt. Etliche Muskeln im Gesicht verkrampfen, sobald sie es versucht.
    Seibert ruft Manfred Krug an, der ihr als Schauspieler weiterhelfen soll und ja auch aus dem Osten kommt. Aber Manfred Krug sagt, dass er Anfang der 90er Jahre aufgehört hat, freundlich zu sein, und mit so einem Quatsch nicht belästigt werden will.
    Seibert greift in seiner Not zur DVD einer angeblichen Fernsehsendung namens »Bauer sucht Frau«. Ich bin mir nicht sicher, ob so was wirklich in Deutschland ausgestrahlt wird und warum die Schnarrenberger auch dagegen nichts unternimmt. Zensur ist nicht immer schlecht, und das, was Rosa Luxemburg damals mit der Freiheit des anders Denkenden meinte, wird ganz sicher nicht durch »Bauer sucht Frau« abgedeckt. Eine gewisse Inka Bause, die ständig in dieser sogenannten Sendung auftaucht, ist aber in der Tat derartig mitfühlend freundlich zu allem, egal ob Bauern, Schweine oder Frauen, dass ich verstehe, warum Seibert sie ausgewählt hat. Diese Frau Bause kommt auch aus dem Osten, natürlich könnten ihr die Leute in der Sendung nicht gleichgültiger sein, und dennoch bekommt sie es hin, glaubwürdig Anteilnahme zu heucheln. Genau das, was Angela nicht kann. Aber es bleibt schwierig. Mutti hat den Bausefaktor nicht.
    Am Ende bricht Seibert das Experiment ab und sagt, sie solle einfach so sein wie immer, und er werde versuchen, den Polizeischutz in Griechenland zu verstärken …

    8. Oktober  Bereite mich auf das neue Semester vor. Ich gehe müde nach Hause und schaue Tagesschau, um mal zu sehen, was Angela heute so treibt. Ich weiß grad gar nicht, ob sie schon in Griechenland ist oder ob sie noch mal nach Hause kommt.
    Sitze auf einmal hellwach vor dem Gerät. Herr Becker, meine wissenschaftliche Hilfskraft aus dem Zelt, ist jetzt bei den Piraten. Und zwar nicht bei den richtigen, aus Somalia, mit den Booten, sondern bei denen aus Berlin mit den tragbaren Computern. Der Becker lässt auch gar nichts aus, denke ich noch. Er sei dort ehrenamtlich tätig, sagt er und dass das der Weg sei für die deutsche Politik. Man müsse als Abgeordneter unabhängig sein und er wolle sich einsetzen für eine Stärkung des Ehrenamts. Er sei im Übrigen bereit, für die Piraten als Direktkandidat in den Wahlkampf zu ziehen, 2013, in Stralsund. In Stralsund! Dem Wahlkreis von Mutti! Und das, wo der Becker aus Bottrop kommt und im Prenzlauer Berg wohnt!
    Ich lebe lange genug im Dunstkreis der CDU, um Intrigen riechen zu können. Und das hier riecht mehr nach Intrige als das Parfüm von Roland Koch. Mein wissenschaftlicher Mitarbeiter ist der Gegenkandidat meiner Frau! Das darf sie nie erfahren. Auch nicht, dass ich sein Ehrenamt finanziere! Ausgerechnet die Piraten!
    Ich weiß noch, wie hektisch der Döring von der FDP wurde, als die aufkamen. Die haben selbst dem Brüderle so ein iPad gegeben und versucht, die Journalisten zu überreden, Fotos von ihm damit zu machen. Durch Angela weiß ich, dass es nicht internetfähig war und Brüderle immer nur dachte, er könne jetzt auch Mails verschicken. Aber über Wochen hat er alle verrückt gemacht. In der CDU haben sie Schnickschnackschnuck gespielt, wer jetzt bei diesem Twitter mitmachen muss, um modern zu wirken. Den Altmaier hat’s getroffen, der nicht mal modern wirken würde, wenn er ein Hologramm wäre.
    Und Angela hat geflucht: Wenn sich dieser Quatsch mit dem Befragen der Basis bei den Piraten durchsetzt, dann will das die CDU in zwei, drei Jahren auch, ich kenn den Laden doch! Und damit hat sie vermutlich sogar recht, denn die CDU will ja nach ein paar Jahren meist das, was die anderen auch haben. Zum Beispiel Frauen. Oder Umwelt. Oder Mindestlohn. Mitbestimmung könnte auch so was sein, und ich weiß aus eigener Erfahrung, wie Angela darauf reagiert. Schließlich versuche ich sie seit Jahren dazu zu überreden, dass wir mal gemeinsam über Urlaubsziele bestimmen, oder wenigstens über ein neues Sofa, mit dem Ergebnis, dass wir immer noch nach Ischia fahren und nach wie vor auf dem alten Ding sitzen, das sie nach der Wende gekauft hat.
    Ich überlege, wie ich mit der neuen Situation umgehe. Wenn ich den Becker jetzt entlasse, kommt der mir wieder mit You Tube, und das, da sind sich alle einig,

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