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Das Trumpf-As der Hölle

Das Trumpf-As der Hölle

Titel: Das Trumpf-As der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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draußen und drinnen gibt.«
    Endlich war er beim Thema. »Unter den Gefangenen auch?«
    »Ja, ich habe durchgesetzt, dass nur ich die Strafzellen kontrolliere. Es war lange kein normaler Gefangener dort. Sie standen leer, doch seit einiger Zeit nicht mehr. Jetzt sind sie besetzt. Zwei Vampire und zwei Werwölfe lauern auf ihre Chance. Und ich, Sinclair, werde sie bald hervorholen, aber dann gehörst du bereits zu ihnen, und es wird das Gerücht in die Welt gesetzt, dass abermals ein Gefangener geflohen ist.«
    »Sie wollen mich zu einem Vampir machen?«
    »Oder zu einem Werwolf, das kommt darauf an, wie die berühmte Todeskarte fällt.«
    Er hatte einen neuen Begriff in die Unterhaltung gebracht. Die Todeskarte. Anfangen konnte ich damit nichts, noch nichts, aber ich ließ Arsenius nicht aus den Augen und bekam mit, wie er in seine Tasche griff und eine übergroße Spielkarte hervorholte.
    Nein, Spielkarten sehen anders aus. Das war eine Spezialkarte, und er hielt sie so, dass ich sie genau erkennen konnte. Die Vorderseite wies auf mich.
    In der Mitte war die Karte geteilt. Genau in zwei Hälften. Die obere Hälfte zeigte einen Vampir. Der Kopf und ein Teil des Oberkörpers waren zu sehen. Die untere Hälfte zeigte einen Werwolf. Auch von ihm waren nur der Kopf und ein Teil des Oberkörpers abgebildet.
    »Das ist des Rätsels Lösung«, sagte Arsenius mit leiser Stimme. »Mehr brauche ich nicht zu tun.«
    »Und die Karte gehorcht Ihnen?«
    »Nicht nur, Sinclair. Sie gehorcht auch den Kräften der Hölle, mein Lieber.«
    »Dann stammt sie von dort?«
    »Ja, der Teufel hat sie gezeichnet. Es ist sein Trumpf As, das Trumpf As der Hölle.«
    Bisher spürte ich nichts, Klar, die Karte war seltsam, ich hatte noch nie so eine gesehen, aber dass von ihr eine Gefahr ausgehen sollte, konnte ich mir schlecht vorstellen.
    »Woran denkst du?« fragte Arsenius.
    »An die Karte.«
    »Kannst du es nicht erwarten?«
    »Fangen Sie an.«
    Er hatte noch eine Frage. »Was möchtest du lieber werden: Vampir oder Werwolf?«
    »Da ich schon einmal ein Werwolf gewesen bin, wäre jetzt ein Vampir an der Reihe«, erwiderte ich lässig und schaffte es sogar, noch zu lächeln.
    »Gut, dann wünsche dir, dass, wenn die Karte liegen bleibt, das Vampirbild auf dich weist.«
    »Fang endlich an.« Er stand auf. Ich spannte meinen Körper, aber Arsenius schaltete nur das Licht aus. Trotzdem wurde es nicht dunkel, denn die Augen an den Wänden begannen zu glühen. Es war ein düsteres, geheimnisvolles Licht, das die Augen abstrahlten und das jeden Winkel des Raumes erreichte.
    Ich kam mir vor wie in einem Käfig aus roter, dünner Watte und spürte, dass es mit dem Licht eine besondere Bewandtnis hatte. Es bestand wie alles Licht aus Wellen, aus Schwingungen, die meinen Kopf nicht verschonten und mit der gläsernen Platte des Tisches ebenfalls etwas vorhatten.
    Aus den blauen, festgesetzten Schlieren, die ich unter dem Glas deutlich erkennen konnte, wurde eine seltsame Masse, die sich zu bewegen begann. Gleichzeitig wechselte ihre Farbe. Das Blau verschwand völlig. Es wurde von der roten Farbe überdeckt, so dass ich den Eindruck bekam, unter dem Glas würde ein Blutsee existieren. Ich schüttelte mich und konzentrierte meine Gedanken auf den mir gegenübersitzenden Arsenius, der sein Gesicht zu einem spöttischen Lächeln verzogen hatte. Ein Blutgesicht, musste man sagen, denn auch er war von dem roten Schein nicht verschont geblieben. Ich ebenfalls nicht…
    Es war zwar nicht schlimm, aber dennoch irgendwie seltsam. Eine eigenartige Unruhe hielt mich gepackt. Ich rutschte auf meinem Stuhl herum, wollte weg und dennoch sitzen bleiben. Mein Kopf war mit einem dumpfen Gefühl gefüllt, und meine Blicke wurden wie magisch von den Händen des Hellsehers angezogen.
    »Sieh her, Geisterjäger!« flüsterte er. »Schau genau auf meine Hände. Siehst du die Karte?«
    »Ja.«
    »Du hattest dich entschieden ein Vampir zu werden«, sagte er. »Ich hoffe, dass ich dir den Wunsch erfüllen kann…« Er kicherte hohl und legte die Karte auf die Mitte des gläsernen Tisches. Dort blieb sie so liegen, dass sowohl der Vampir als auch der Werwolf an uns vorbeideuteten.
    Arsenius streckte seinen Arm aus, spreizte die Finger, drehte die Hand und ließ sie für die Länge eines Herzschlags über der Karte schweben.
    »Noch Fragen?« flüsterte er.
    »Nein!«
    »Gut.« Er lachte. Dann fiel seine gespreizte Hand nach unten. Die fünf Fingerkuppen blieben auf der Karte

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