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Das Ultimatum

Das Ultimatum

Titel: Das Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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Sicherheitsberaters wandte sich schließlich Thomas Stansfield zu. Wie kam es, dass der CIA-Direktor so gelassen blieb, wenn über streng geheime Personalakten der Special Forces diskutiert wurde? Es konnte doch unmöglich im Interesse der CIA sein, dass das FBI diese Akten einsehen durfte.
    Die Sitzung endete kurz nach acht Uhr, und alle außer Garret und Nance verließen das Konferenzzimmer. Als die Tür ins Schloss fiel, ließ der Stabschef den Kopf in beide Hände sinken und rieb sich die Augen. »Was für eine verdammte Scheiße.«
    Nance schlug die Beine übereinander und überlegte, was wohl gerade in Garret vorgehen mochte. »Stu«, fragte er schließlich, »Sie waren so still heute. Macht Ihnen diese Nachricht zu schaffen?«
    Der Stabschef ließ die Hände auf den Tisch sinken und blickte mit geröteten Augen auf. »Nein … na ja, vielleicht ein bisschen … ich weiß auch nicht.« Garret griff in seine Hemdtasche. »Gott, ich brauche eine Zigarette.« Er steckte sich eine in den Mund und zündete sie an. Nach einem tiefen Zug sagte er: »Sie können mich nicht töten, wenn ich ihnen keine Chance dazu biete. Ich werde einen Monat nicht mehr aus dem Weißen Haus hinausgehen. Ich ziehe einfach in eines der Gästezimmer ein.« Garret zog einige Male an seiner Zigarette und runzelte die Stirn. »Ich habe keine Angst vor diesen Terroristen. Mir macht etwas anderes Sorgen. Wir haben noch ein Problem: Jack Warch weiß von der Sache mit Frank Moore. Er hat gesagt, er wisse, wer dahintersteckt, und dass er damit zum FBI geht, wenn ich nicht ab jetzt in allen Sicherheitsfragen auf ihn höre.« Garret stand auf und begann im Raum auf und ab zu gehen. »Wir haben doch weiß Gott schon genug am Hals – und jetzt auch noch das.«
    Nance sah Garret aufmerksam an und blieb äußerlich ruhig. »Hat er auch meinen Namen erwähnt?«
    »Ja«, antwortete Garret, ohne Nance anzublicken.
    »Hat er noch andere Namen erwähnt?«
    »Ja.«
    »Welche?«
    »Er hat von Arthur gesprochen.«
    Nance spürte einen Stich in den Schläfen. »Er hat Arthur erwähnt?«
    Der Stabschef nickte widerstrebend. »Ich habe keine Ahnung, woher er es weiß. Ich habe mit niemandem darüber gesprochen.«
    Nance gab sich weiter gelassen, doch in seinem Inneren brodelte es. Er brauchte nicht lange zu überlegen, um zu wissen, wie Warch es herausgefunden hatte. Bestimmt hatte er oder einer seiner Leute mitgehört, wie Stu mit irgendwem über ihre kleine Erpressung sprach.
    »Arthur wird darüber nicht sehr erfreut sein. Er wird ausgiebig mit Ihnen darüber reden wollen. Nehmen Sie sich für morgen Abend nichts vor. Er will auch über etwas anderes mit uns reden, etwas Dringendes. Ich sorge dafür, dass wir möglichst diskret hinfahren können.«

21
    Die schmale Mondsichel stand über den hohen Kiefern. Die beiden Männer auf dem Rücksitz des Crown Victoria duckten sich, als sie sich dem Haupttor von Camp David näherten. Das Tor ging auf, und der Wagen beschleunigte, um möglichst schnell an der Schar von Reportern vorbeizukommen, die von einer Gruppe Marines mit M16-Gewehren am Näherkommen gehindert wurden.
    Die Medienleute drängten nach vorn, um erkennen zu können, wer in dem Wagen saß, der soeben das Gelände verlassen hatte. Nach der ersten Kurve wurde der Crown Victoria etwas langsamer, und wenig später schlossen sich ihm zwei Autos der gleichen Marke an, die den Wagen mit dem Nationalen Sicherheitsberater und dem Stabschef des Präsidenten in ihre Mitte nahmen.
    Die Budgetverhandlungen, die den ganzen Samstag über fortgesetzt worden waren, hatten nur Teilerfolge gebracht. Garret hatte sich ein paar Tricks einfallen lassen, wie man das Defizit kleiner aussehen lassen konnte, als es tatsächlich war. Auf diese Weise konnte die politische Führung sich rühmen, die Ausgaben gesenkt zu haben, ohne dass wirklich schmerzhafte Entscheidungen getroffen werden mussten. Man hoffte, die Attentäter damit so lange hinhalten zu können, bis das FBI sie gefasst hatte.
    Mike Nances Zweifel hinsichtlich der Dauerhaftigkeit der neuen Allianz erwiesen sich als durchaus berechtigt. Senator Olson distanzierte sich von der Art und Weise, wie man beabsichtigte, die Budgetzahlen zu frisieren. Olson drohte damit, aus dem Bündnis auszusteigen, wenn nicht echte Kürzungen beschlossen wurden. Der Senator aus Minnesota sagte dem Präsidenten, dass er eine Woche abwarten würde; wenn bis dahin Garrets Tricks die einzigen Maßnahmen blieben, dann würde er das neue Budget

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