Das Ultimatum
abzuspielen. Nachdem sein Chef sie ein zweites Mal gehört hatte, speicherte McMahon die Botschaft und sah Roach an, um seine Meinung dazu zu erfahren.
»Wer, zum Teufel, sind diese Kerle?«, fragte Roach ratlos.
»Das sind jedenfalls keine Terroristen, Brian. Und es ist auch keine von diesen Gruppen, die für die Überlegenheit der weißen Rasse eintreten. Wenn es so wäre, dann hätten sie den Präsidenten heute Nachmittag abgeschossen. Einem Terroristen ist es scheißegal, ob er irgendwelche Secret-Service-Agenten oder Marines tötet oder nicht. Diese Kerle sind genau das, was Irene Kennedy vom ersten Tag an gesagt hat. Das sind ehemalige Angehörige der Special Forces.«
»Ich glaube, du hast Recht. Wenn es Terroristen wären, hätten sie das hier nicht uns, sondern den Medien geschickt. Je mehr Öffentlichkeit, umso besser. Können wir sicher sein, dass das von der Gruppe kommt, die auch für die früheren Attentate verantwortlich ist?«
»Ich bin mir zu neunundneunzig Prozent sicher. Die Nachricht war schon eine Viertelstunde nach dem Start von Marine One auf meiner Mailbox. Außerdem klingt die Stimme so wie jene, die sich nach Bassets Ermordung bei ABC gemeldet hat. Unser Labor ist gerade dabei, sie zu analysieren.«
»Wie lange wird es dauern, bis wir das Ergebnis haben?«
»Nicht länger als eine Stunde, haben sie mir gesagt. Wann willst du es dem Präsidenten sagen?«
»Ich fliege in einer halben Stunde nach Camp David. Bis dahin warte ich; ich möchte es ihm persönlich sagen.« Roach starrte einige Augenblicke ins Leere, während er über die Botschaft der Täter nachdachte. »Du brauchst nicht mitzukommen, wenn du nicht willst. Du hast bestimmt genug hier zu tun. Außerdem weiß ich ja, wie sehr du diese Briefings hasst.«
»Bist du verrückt? Ich werde es mir doch nicht entgehen lassen, Garrets Gesicht zu sehen, wenn er hört, dass diese Kerle auch hinter ihm her sind.«
Roach nickte und schaute auf seine Uhr. »Dann komm in einer halben Stunde wieder her. Ein Hubschrauber steht auf dem Dach bereit.«
»Noch eins – die Jungs vom Secret Service haben heute eine Menge einstecken müssen. Ich würde es gerne Jack Warch überlassen, dem Präsidenten von den Radareinheiten und den Leuchtraketen zu berichten. Ich sage dann dazu, was wir unternehmen, um diesen Spuren nachzugehen, und du könntest von der Nachricht erzählen, wenn du willst.«
»Nein, es ist schon okay, wenn du das übernimmst. Und ich habe auch nichts dagegen, dass Warch ihnen sagt, was wir gefunden haben.«
McMahon verließ das Büro seines Chefs und eilte in sein eigenes zurück.
Der Hubschrauberflug vom Hoover Building nach Camp David dauerte etwa fünfundzwanzig Minuten. Roach nützte die Zeit, um sich von McMahon über alle Details der Ermittlungen informieren zu lassen. Nach der Ankunft wurden sie mit dem Wagen zum Haupthaus gefahren und sofort in das Konferenzzimmer geleitet.
Kurz nach sieben Uhr abends kamen der Präsident und sein Stabschef herein und nahmen die Plätze am Kopfende des Tisches ein. Mike Nance setzte sich ans andere Ende, damit er das Geschehen beobachten konnte. Entlang des Tisches saßen auf der einen Seite Stansfield, Roach und McMahon, während auf der anderen Seite Warch und Tracy Platz nahmen.
Garret wandte sich Roach zu und fragte mit müder Stimme: »Direktor Roach, hat sich irgendetwas Neues ergeben, seit wir zuletzt gesprochen haben?«
»Es gibt in der Tat etwas Neues – wir haben eine Nachricht von den Tätern erhalten. Special Agent McMahon wird Ihnen Genaueres darüber berichten«, fügte Roach hinzu und nickte McMahon zu.
Jeder einzelne Platz am Tisch war mit einem eigenen Telefon ausgestattet. McMahon zog sein Telefon näher zu sich und tippte seine Nummer ein, um die Nachricht abzurufen. »Kurz bevor wir heute Abend aufgebrochen sind, haben wir eine Nachricht von den Tätern entdeckt. Wenn Sie erlauben, würde ich sie Ihnen gerne vorspielen.« Als die Verbindung hergestellt war, drückte McMahon auf die Freisprechtaste, damit alle Anwesenden die Nachricht mithören konnten.
»Special Agent McMahon«, begann die digitalisierte Stimme, »wir wissen, dass Sie mit den Ermittlungen in den Mordfällen Fitzgerald, Koslowski, Downs und Basset betraut sind. Wir schicken Ihnen diese Nachricht, weil wir unseren Kampf nicht in den Medien austragen wollen.« Der Präsident und Garret blickten zu McMahon auf, als sie seinen Namen hörten.
Alle Anwesenden lauschten gespannt, bis die
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