Das Ultimatum
über Fitzgerald auch in die Anklage einfließen.«
»So weit gehen wir erst, wenn es unbedingt sein muss. Bis dahin will ich nicht, dass Fitzgeralds Name und Operation Snatch Back im selben Atemzug genannt werden. Wenn Coleman verdächtig ist, geh der Spur nach, aber lass Fitzgerald aus dem Spiel. Ich nehme an, ich erreiche Admiral DeVoe im Pentagon, oder?«
»Nein, er ist gerade in Norfolk.«
»Okay, dann werde ich ihn besuchen, und ihr könnt schon mal eine Liste der Leute aufstellen, die davon wissen, dass Snatch Back verraten wurde. Madeline Nanny wird sich wegen der Sache mit dir unterhalten wollen.«
Mike Nance ging das kurze Stück von seinem Büro zu dem von Stu Garret. Er grüßte die Sekretärin des Stabschefs, trat in Garrets Büro und schloss die Tür hinter sich. Nance setzte sich auf einen der Sessel vor dem Schreibtisch und schlug die Beine übereinander. »Wie geht es dem Präsidenten heute?«, fragte er.
Garret schrieb noch ein paar Worte und schob seinen Stuhl vom Schreibtisch weg. Er nahm die Zigarette aus dem Mund und blies eine Rauchwolke zur Decke hinauf. »Sehr gut«, antwortete er. »Wir haben gerade das Ergebnis der jüngsten Time/CNN -Umfrage hereinbekommen; fast siebzig Prozent der Befragten befürworten seine Entscheidung, das Militär einzuschalten.« Garret zog an seiner Zigarette, ehe er hinzufügte: »Er ist zufrieden und viel lockerer als noch vor kurzem.«
»Gut.« Nance senkte kurz den Blick und entfernte eine Fussel von seiner Hose. »Und wie geht es Ihnen?«
»Ein bisschen mehr Schlaf wäre nicht schlecht, aber sonst fühle ich mich ziemlich gut.«
»Sind Sie heute schon etwas ruhiger als gestern?«
»Ja«, antwortete Garret, dem die Frage etwas peinlich war.
»Ich habe mich gestern Abend mit unserem Freund getroffen.«
»Wie geht es ihm?«
»Nicht gut. Es beunruhigt ihn, dass Sie Ihre Emotionen nicht besser im Zaum haben.«
Garrets Gesicht rötete sich, und er drückte die Zigarette im Aschenbecher aus. »Warum?«
»Er hat gehört, wie Sie sich bei der Sitzung neulich benommen haben.«
»Was für eine Sitzung?«
»Die, in der Special Agent McMahon das Band von seinem Gespräch mit den Terroristen vorgespielt hat.«
»Warum mussten Sie ihm das erzählen?«
»Hab ich gar nicht. Das hat jemand anders getan.«
»Wer?«
»Bei Arthur weiß man nie, Stu. Er hat viele Kontakte.«
»Was hat er gesagt?«
»Er macht sich Sorgen, dass Sie Ihren Mund nicht halten könnten.«
»Wem sollte ich denn davon erzählen?«
Nance zuckte die Achseln.
»Für wie dumm halten Sie mich denn, Mike? Wenn ich rede, bin ich doch genauso dran.«
»Das sehe ich auch so, aber Arthur sieht es anders.«
»Warum? Ich habe doch überhaupt nichts getan, dass er glauben könnte, ich würde irgendetwas ausplaudern. Warum, zum Teufel, sollte ich etwas sagen? Damit würde ich mir doch selbst die Kehle durchschneiden.«
»Stimmt, aber er glaubt offenbar, dass Sie unter Druck zusammenbrechen könnten. Er meint, wenn man Ihnen die Daumenschrauben anlegt, dann könnte es sein, dass Sie reden, um Ihre eigene Haut zu retten.«
»Das ist doch absurd.« Garret griff mit zitternder Hand nach dem Marlboro-Päckchen und fischte sich eine Zigarette heraus.
»Er hat gesagt, ich soll Ihnen etwas von ihm ausrichten.« Nance erhob sich von seinem Sessel und ging um den Schreibtisch herum. Er beugte sich zu Garret hinunter und flüsterte ihm ins Ohr: »Arthur sagt, wenn Sie auch nur ein Wort ausplaudern, dann lässt er Sie beseitigen.«
Garret ließ die Zigarette fallen und stand auf. »Warum?«
Nance legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Beruhigen Sie sich, Stu, dann brauchen Sie sich überhaupt keine Sorgen zu machen.«
34
Michael O’Rourke und Scott Coleman waren etwas spät dran. Sie hatten sich an ihrem üblichen Treffpunkt im Holzhaus verabredet, um den Plan für die Mission auszuarbeiten. Nachdem die Zeit für die Vorbereitung knapp war, hatten sie beschlossen, das Ganze so einfach wie möglich zu halten. Wenn Arthur aus dem Haus kam, um eine Zigarre zu rauchen, würden sie die Gelegenheit beim Schopf packen. Wenn er nicht herauskam, würden sie es am nächsten Abend noch einmal versuchen. Das Haus zu stürmen kam nicht in Frage.
Die Sonne war um 17:40 Uhr untergegangen, und über die Landstraßen Marylands wälzte sich der abendliche Pendelverkehr. Der schwarze BMW trieb mit dem Verkehr dahin und bog schließlich von der verkehrsreichen Landstraße auf eine der schmalen und ruhigen
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