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Das Ultimatum

Das Ultimatum

Titel: Das Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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darauf, dass es Fitzgerald sein könnte?«
    »Eine Schlussfolgerung aufgrund der Tatsachen.«
    »War es Fitzgerald?«, fragte McMahon.
    »Ja … Aber bitte setzt euch erst einmal«, antwortete Roach. »Die Sache ist nämlich etwas komplizierter, als sie auf den ersten Blick erscheint.« McMahon und Kennedy nahmen auf den beiden Sesseln vor Roachs Schreibtisch Platz, und der Direktor setzte sich auf die Tischkante. »Was ich euch jetzt sage, muss unbedingt unter uns bleiben … Der Politiker, der die Mission verraten hat, war Fitzgerald. Er hat es nicht absichtlich getan, deshalb wurde er auch nicht strafrechtlich verfolgt. Wir haben es auch nur auf ziemlich ungewöhnliche Weise herausgefunden. Unsere Abteilung für Spionageabwehr überprüft regelmäßig die Steuererklärungen und die gesamte finanzielle Situation gewisser Leute, die durch ihren Job mit hochrangigen Politikern in Kontakt kommen, die Zugang zu brisanten Informationen haben. Es geht dabei um Journalisten, Anwälte, Sekretäre, Lobbyisten, ja sogar Kellner und Barkeeper. Voriges Jahr hat eine unserer Agentinnen die Steuererklärungen aller Mitarbeiter eines bestimmten Restaurants überprüft. Dabei ist ihr aufgefallen, dass sich einer der Barkeeper eine Zweihunderttausend-Dollar-Wohnung in Georgetown gekauft hat. Der Mann verdient etwa dreißigtausend im Jahr, und das macht die Sache natürlich ein bisschen sonderbar. Die Agentin ruft also die zuständige Hypothekenbank an und erfährt, dass der Mann sechzig Riesen für die Wohnung angezahlt hat. Sie findet heraus, dass er das Geld jedenfalls nicht von seinen Eltern bekommen hat. Wir nehmen zuerst an, dass er Drogen verkauft, aber es besteht auch die Möglichkeit, dass er mit Leuten spricht, mit denen er eigentlich nichts zu tun haben sollte. In dem Lokal, in dem er arbeitet, verkehren jede Menge hohe Tiere, und es kommt immer wieder einmal vor, dass solche Leute nach ein paar Drinks über Dinge plaudern, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind.
    Wir beschließen also, diesen Barkeeper zu überwachen. Wir verwanzen das Lokal und hören sein Telefon ab. Nun … zwei Tage bevor Operation Snatch Back starten sollte, kommt Senator Fitzgerald nach der Arbeit auf ein paar Drinks in die Bar. Im Fernsehen laufen gerade die Spätnachrichten, in denen davon die Rede ist, dass sich der Terroranschlag über Lockerbie wieder einmal jährt. Der Reporter fügt hinzu, dass sich die beiden mutmaßlichen Täter angeblich in Libyen versteckt halten. Fitzgerald platzt heraus: ›Nicht mehr lange!‹, und der Barkeeper fragt ihn, wie er das meine. Fitzgerald antwortet: ›Unter uns gesagt, mein Junge, diese beiden Mistkerle werden in spätestens achtundvierzig Stunden in einem amerikanischen Gefängnis sitzen.‹ Der Mann fragt ihn, wie das gehen soll, wenn sie doch in Libyen seien, und Fitzgerald erzählt ihm, dass er nicht darüber sprechen könne.
    Damals haben sich unsere Leute noch nicht viel dabei gedacht, als sie das hörten, aber nachdem Snatch Back in einem Fiasko endete, wies die CIA unsere Spionageabwehr-Spezialisten darauf hin, dass die Mission vielleicht aufgrund einer Indiskretion gescheitert sein könnte. Nachdem Senator Fitzgerald zu den Personen gehörte, die von der Mission gewusst hatten, zählten unsere Agenten zwei und zwei zusammen und knöpften sich den Barkeeper vor. Sie stellten ihn vor die Alternative, entweder alles zu sagen oder die nächsten zwanzig Jahre im Knast zu verbringen … Er entschied sich dafür zu plaudern. Der Kerl hatte die Information an jemanden weitergegeben, den er für einen Reporter gehalten hatte. In Wahrheit handelte es sich um einen ehemaligen KGB-Agenten, der nun auf eigene Faust arbeitet und seine Informationen ans Ausland weiterverkauft. Der Rest der Geschichte ist streng geheim, deshalb kann ich jetzt nicht darauf eingehen, was wir noch herausgefunden haben … Die Sache ist auch noch nicht abgeschlossen.«
    »Sie benutzen den Jungen, um dem Kerl Fehlinformationen zukommen zu lassen, nicht wahr?«, fragte Irene Kennedy.
    Roach zuckte die Achseln. »Direktor Stansfield weiß ohnehin von der Sache. Wir machen das in enger Zusammenarbeit mit der Agency.« Roach trat hinter seinen Schreibtisch und setzte sich.
    McMahon beugte sich auf seinem Sessel vor und sagte: »Ich muss mit jedem sprechen, der mit der Sache zu tun hatte.«
    »Nein, das wirst du nicht«, erwiderte Roach entschieden.
    »Brian, wenn dieser Coleman unser Mann ist, dann müssen diese Informationen

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